Donnerstag, 4. Dezember 2025

BundesregierungWasserstoffstrategie verabschiedet

[11.06.2020] Am 10. Juni 2020 hat die Bundesregierung ihre Nationale Wasserstoffstrategie verabschiedet. Zentrale Erzeugungskapazitäten sollen in Nordafrika entstehen. Im Wärmemarkt soll Wasserstoff keine Verwendung finden.
Neben der Chemie ist die Mobilität und der Aufbau eines Tankstellennetzes eines der großen Anwendungsfelder der Nationalen Wasserstoffstrategie.

Neben der Chemie ist die Mobilität und der Aufbau eines Tankstellennetzes eines der großen Anwendungsfelder der Nationalen Wasserstoffstrategie.

(Bildquelle: Shell)

Deutschland will bei neuen und grünen Wasserstofftechnologien weltweit führen, so Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) zur Verabschiedung der Nationalen Wasserstoffstrategie am 10. Juni 2020 durch die Bundesregierung. Bis 2030 sollen unter anderem Erzeugungsanlagen von bis zu fünf Gigawatt aufgebaut werden. Weitere fünf GW sollen spätestens 2040 installiert werden. Sieben Milliarden Euro sollen dafür aus dem Konjunkturpakt (wir berichteten) kommen. Weitere zwei Milliarden Euro stehen für Partnerschaften im Ausland bereit. Das betrifft insbesondere Nordafrika, wo ein Großteil der Erzeugungskapazitäten entstehen soll, da hierzulande nicht genug erneuerbare Energien für den Elektrolyseprozess zur Verfügung stehen.
Die Strategie enthält 38 Einzelmaßnahmen. Dazu gehören Investitionszuschüsse und der Aufbau eines Tankstellennetzes. Im Wärmemarkt jedoch soll Wasserstoff außen vor bleiben. Vorrangige Anwendungen werden in der Industrie und in der Mobilität gesehen.
Von den Branchenverbänden wurde die Wasserstoffstrategie überwiegend begrüßt. „Darauf müssen wir aufbauen und in der Umsetzung Tempo machen“, erklärte Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Sie bemängelt jedoch, dass im Wärmemarkt Potenziale verschenkt würden. Denn im Wärmemarkt ermöglichten steigende Anteile erneuerbarer und dekarbonisierter Gase bezahlbaren Klimaschutz.
„Viele Stadtwerke haben bereits eigene Wasserstoffprojekte entwickelt oder haben sie in der Planung“, erklärte Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) und kritisierte deswegen, dass die Strategie kaum auf die dezentrale Wasserstofferzeugung eingehe. Beim Thema Wasserstoff dürfe man nicht nur an Sahara und Rub al-Chali-Wüste denken, sondern auch an heimische Regionen wie Ruhrgebiet und Rheingau.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik

Energiepolitik: Länder warnen vor Ausbremsen der Energiewende

[02.12.2025] Sieben Bundesländer fordern vom Bund mehr Klarheit und Verlässlichkeit in der Energiepolitik. Ein gemeinsames Positionspapier warnt vor Einschnitten bei Förderprogrammen und beim Ausbau der Erneuerbaren. mehr...

Bundesnetzagentur: Monitoringbericht 2025 erschienen

[01.12.2025] Der Monitoringbericht 2025 von Bundeskartellamt und Bundesnetzagentur sieht den Wettbewerb auf den Energie­märkten weiterhin als verlässlichen Stabilitätsanker. Trotz der Turbulenzen der vergangenen Jahre zeigen die Daten für 2024 eine hohe Wechselbereitschaft, fallende Preise und eine Stromerzeugung, die sich deutlich in Richtung erneuerbarer Energien verschiebt. mehr...

Biogasrat: Kritik an Referentenentwurf

[01.12.2025] Der Biogasrat kritisiert den Referentenentwurf zum Gas- und Wasserstoff-Binnenmarktpaket als unzureichend und warnt vor Rückschritten bei Klimaschutz und Versorgungssicherheit. Der Verband fordert verlässliche Regeln für den Netzanschluss von Biomethananlagen, den Erhalt bestehender Privilegien und klare Vorgaben zur Investitionssicherheit. mehr...

Deutscher Bundestag: Anhörung zu Wasserstoffgesetz

[26.11.2025] Zum Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Beschleunigung des Wasserstoffhochlaufs hat der Ausschuss für Wirtschaft und Energie jetzt eine öffentliche Anhörung durchgeführt. Dabei zeigte sich ein breiter Wunsch nach mehr Tempo und einem deutlich erweiterten Anwendungsbereich des geplanten Gesetzes. mehr...

Lausitz: EU genehmigt Entschädigung für Kohleausstieg

[24.11.2025] Die EU-Kommission hat die Entschädigungsregelung für den Braunkohleausstieg der LEAG genehmigt und damit Milliardenhilfen für die Lausitz freigegeben. Für Brandenburg und Sachsen bedeutet das Planungssicherheit beim Strukturwandel und bei der Rekultivierung der Tagebaue. mehr...

Stiftung Umweltenergierecht: Landesregeln zur Beteiligung sind widersprüchlich

[21.11.2025] Eine neue Untersuchung zeigt, dass die Landesregeln zur finanziellen Beteiligung an erneuerbaren Energien teils widersprüchlich wirken und den Ausbau bremsen können. Laut der Stiftung Umweltenergierecht schafft die Vielfalt der Vorgaben Unsicherheit und in manchen Fällen sogar rechtliche Risiken. mehr...

Umweltministerkonferenz: Willingmann wirbt für stärkere Nutzung von Flusswärme

[21.11.2025] Sachsen-Anhalts Umweltminister Armin Willingmann hat bei der Umweltministerkonferenz für die stärkere Nutzung von Flüssen als klimafreundliche Wärmequelle geworben. Auslöser ist ein Projekt in Tangermünde, das der Elbe Wärme entziehen und ganze Stadtquartiere versorgen soll. mehr...

Berlin: Fünftes Solarpaket vereinbart

[20.11.2025] Reinickendorf und die Berliner Stadtwerke bringen das fünfte gemeinsame Solarpaket auf den Weg und erweitern die Photovoltaikleistung auf öffentlichen Dächern. Bis Mitte 2026 sollen zehn neue Anlagen mit zusammen 827 Kilowatt ans Netz gehen. mehr...

BSW-Solar: Verband begrüßt Bauänderung

[18.11.2025] Der Bundestag erleichtert den Bau von Strom-, Wärme- und Wasserstoffspeichern: Eine Änderung des Baurechts und neue Regeln zur Netzentgeltbefreiung sollen Projekte beschleunigen und wirtschaftlicher machen. Der Bundesverband Solarwirtschaft begrüßt die Beschlüsse und sieht darin einen Schub für den Speicherausbau. mehr...

BDEW/VKU: Wichtiger Schritt für die Energiewende

[17.11.2025] Die schwarz-rote Koalition hat sich auf neue Regeln für den Bau steuerbarer Kraftwerke sowie auf einen Deutschlandfonds zur Finanzierung der Energie-Infrastruktur geeinigt. Die Branchenverbände BDEW und VKU bewerten dies als Schritt in die richtige Richtung. Kritik gibt es jedoch dafür, dass die Kraft-Wärme-Kopplung im Beschluss der Koalition keine Rolle spielt. mehr...

Baden-Württemberg: Klima-Kooperation mit Kalifornien

[17.11.2025] Baden-Württemberg und Kalifornien wollen ihre Kooperation zu Klima, Energie und Umwelt weiter ausbauen. Auf der Weltklimakonferenz in Belém unterzeichneten beide Regierungen eine neue gemeinsame Erklärung. mehr...

Energiepolitik: Einigung im Koalitionsausschuss

[14.11.2025] Die schwarz-rote Koalition hat sich auf eine Kraftwerksstrategie und ein umfassendes Strompreispaket geeinigt, das Wirtschaft und Verbraucher spürbar entlasten soll. Mit Ausschreibungen für zwölf Gigawatt neuer Kraftwerkskapazitäten will die Regierung zudem Versorgungssicherheit gewährleisten und den Industriestandort stärken. mehr...

Dr. Karin Thelen, Geschäftsführerin Regionale Energiewende der Stadtwerke München (SWM), im Unternehmenssitz der SWM.

Wärme-Gesetz: SWM fordern Nachbesserungen

[06.11.2025] In einer Anhörung des Bundestags haben die Stadtwerke München die Pläne der Bundesregierung zum schnelleren Ausbau klimaneutraler Wärmequellen begrüßt. SWM-Managerin Karin Thelen betrachtet den Gesetzentwurf zwar als wichtigen Schritt, fordert jedoch verbindliche Fristen, klare Zuständigkeiten und einfachere Verfahren. mehr...

Zwei große Fernwärmerohre werden in einem aufgeschütteten Graben entlang einer Straße verlegt, im Hintergrund sind Bauarbeiten und Gebäude zu sehen.
bericht

BDEW: Kein überhöhtes Preisniveau bei Fernwärme

[06.11.2025] Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft begrüßt die Einschätzung der Monopolkommission zum Wettbewerb im Energiesektor, sieht aber bei der Bewertung der Fernwärme Nachbesserungsbedarf. Auch zur Elektromobilität äußert sich der Verband zustimmend – mit Einschränkungen. mehr...

Thüga: Klare Regeln beim Gas-Gesetz gefordert

[06.11.2025] Thüga fordert beim geplanten Gas-Gesetz klare Regeln für den Umbau der Verteilnetze hin zu Wasserstoff und Biomethan. Vorstandschef Constantin H. Alsheimer warnt vor überzogenen Vorgaben und ungelöster Finanzierung. mehr...