Samstag, 13. Dezember 2025

Bayerische StromnetzeStillstand bei Energiewende droht

[06.12.2021] Welche Weichenstellungen nötig sind, um einen schnellen Ausbau der Erneuerbaren zu ermöglichen, haben die drei großen bayerischen Verteilnetzbetreiber Bayernwerk Netz, LEW Verteilnetz und N-ERGIE Netz in einer Stellungnahme beschrieben.
Die Stromnetze in Bayern stehen aufgrund des starken Ausbaus der PV vor großen Herausforderungen.

Die Stromnetze in Bayern stehen aufgrund des starken Ausbaus der PV vor großen Herausforderungen.

(Bildquelle: Rainer Funck)

Die bayerischen Stromverteilnetze stehen angesichts des erforderlichen massiven Ausbaus der erneuerbaren Energien in diesem Jahrzehnt vor einer fundamentalen Herausforderung. Die aktuellen Rahmenbedingungen werden dieser neuen Dynamik jedoch nicht mehr gerecht. Die Koalition aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP will das Tempo beim Umbau des Energiesystems in Deutschland nun noch einmal deutlich erhöhen. Die drei großen bayerischen Verteilnetzbetreiber Bayernwerk Netz, LEW Verteilnetz (LVN) und N-ERGIE Netz fordern deshalb zügige Anpassungen, damit ein schnellerer Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien gelingt und damit die Klimaziele erreicht werden. Sie haben hierfür fünf Handlungsfelder identifiziert: Energiekonzept für ein klimaneutrales Bayern; Entbürokratisierung der Anschlussregeln und Synchronisierung des Erneuerbaren-Energien-Zubaus mit dem Netzausbau, schnellere und standardisierte Genehmigungsverfahren; Regulierung, die Klimaneutralität möglich macht, und schließlich Nutzung von netzdienlichen Speichern und Flexibilität ermöglichen.
Rund sieben Milliarden Euro sind in Bayern allein bei Bayernwerk Netz, LVN und N-ERGIE Netz im vergangenen Jahrzehnt ins regionale Stromnetz geflossen. Zusammen wurden etwa 480.000 dezentrale Erzeugungsanlagen für erneuerbaren Energien bereits erfolgreich in die Netze integriert. Die bayerischen Verteilnetzbetreiber haben damit bereits eine starke Basis für die klimaneutrale Zukunft gelegt. Durch den Beschluss des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutz, die nachfolgende Gesetzgebung in Bund und Ländern sowie nicht zuletzt die Ziele der künftigen Bundesregierung hat der Prozess zum Umbau des Energiesystems eine ganz neue Dynamik erhalten. Allerdings reicht der bestehende politische und rechtliche Rahmen nicht mehr aus, um die klimapolitischen Ziele zu erreichen. In Bayern findet der Zubau vor allem bei der Photovoltaik statt. Die Energiewende und ein zweiter PV-Boom mit leistungsstarken Solarparks sind bereits Realität.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Netze | Smart Grid

Hamburger Energienetze: eRound bündelt drei digitale Lösungen

[05.12.2025] Die Hamburger Energienetze bündeln unter der Marke eRound drei digitale Lösungen für Lade-Infrastruktur, Verteilnetze und Smart-City-Anwendungen. Ziel ist eine effizientere Steuerung der Energiewende und ein transparenter Blick auf den Zustand kritischer Infrastruktur. mehr...

TransnetBW: Gesetz zur Strompreis-Senkung verabschiedet

[04.12.2025] Ein staatlicher Zuschuss von 6,5 Milliarden Euro soll 2026 die Netzentgelte und damit die Strompreise für Verbraucherinnen und Verbraucher spürbar dämpfen. Bundestag und Bundesrat haben das entsprechende Gesetz verabschiedet. mehr...

Niederviehbach: Zweite Einspeisesteckdose gestartet

[02.12.2025] In Niederviehbach ist das zweite bayerische Pilotprojekt zur sogenannten Einspeisesteckdose gestartet. Damit soll laut Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger der Netzausbau schneller, effizienter und planbarer werden. mehr...

Schleswig-Holstein: Strategiepapier für mehr Netz-Flexibilität

[28.11.2025] Ein neues Strategiepapier soll mehr Flexibilität beim Netzanschluss schaffen und Engpässe bei der Energiewende vermeiden. Nach Angaben des schleswig-holsteinischen Energiewendeministeriums sollen dafür Vergaberegeln, Anschlussverfahren und die Nutzung bestehender Netzpunkte grundlegend überarbeitet werden. mehr...

Hamburg: Projekt zur Netzsteuerung gestartet

[24.11.2025] In Hamburg startet das Leitprojekt FARFALLE, das eine präzisere und fairere Netzsteuerung nach §14a EnWG ermöglichen soll. Die Partner entwickeln dafür ein Verfahren, das steuerbare Verbrauchseinrichtungen gezielt statt pauschal drosselt und so Engpässe effizienter beseitigt. mehr...

interview

Langmatz: Plastik schlägt Beton

[17.11.2025] Warum Kabelschächte aus Kunststoff langfristig die bessere Wahl sind und welche Vorteile sich daraus für Tiefbauunternehmen, Netzbetreiber und Kommunen ergeben, erklärt Dieter Mitterer, einer der beiden Geschäftsführer von Langmatz, im Interview. mehr...

TransnetBW: Forschungsprojekt zur digitalen Vernetzung gestartet

[13.11.2025] Mit DataFleX startet unter der Leitung von Tennet Germany ein neues Forschungsprojekt zur digitalen Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr. Ziel ist es, dezentrale Energieflexibilitäten erstmals sektorenübergreifend nutzbar zu machen und damit Netzstabilität, Klimaschutz und Bezahlbarkeit zu sichern. mehr...

50Hertz: Neue Netzanschlüsse geplant

[12.11.2025] Der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz hat Netzanschlüsse für Projekte mit einer Gesamtleistung von fast 30 Gigawatt zugesagt – ein Rekord in der Unternehmensgeschichte. Neben Wind- und Solarparks sollen auch Großbatterien, Elektrolyseure und Rechenzentren ans Netz gehen. mehr...

Bundesnetzagentur: Letzter Abschnitt von Ultranet genehmigt

[06.11.2025] Die Bundesnetzagentur hat die Stromleitung Ultranet in ihrem letzten Abschnitt genehmigt. Damit ist der Verlauf der rund 342 Kilometer langen Gleichstromtrasse zwischen Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg vollständig festgelegt und der Weg zur geplanten Inbetriebnahme Ende 2026 frei. mehr...

BDEW: Kritik an Anreizregulierung NEST

[31.10.2025] Die Bundesnetzagentur hat den Länderausschuss über Anpassungen bei der neuen Anreizregulierung NEST informiert. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) begrüßt einzelne Änderungen, hält sie insgesamt aber für unzureichend, um dringend nötige Investitionen in die Energienetze zu sichern. mehr...

Balzhausen: Erste Einspeisesteckdose Deutschlands in Betrieb gegangen

[23.10.2025] In Balzhausen im bayerisch-schwäbischen Landkreis Günzburg ist Deutschlands erste Einspeisesteckdose in Betrieb gegangen. Das von LEW Verteilnetz und Bayernwerk Netz entwickelte Konzept soll Erneuerbare-Energien-Anlagen schneller, günstiger und planbarer ans Netz bringen. mehr...

bericht

Datenplattform: Analoger Strom in digitalen Netzen

[13.10.2025] Mit seiner Smart Energy Platform unterstützt der Hersteller GISA Stadtwerke bei der Digitalisierung der Niederspannung. Das Unternehmen setzt dabei auf die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern und auf offene, skalierbare Lösungen. mehr...

Stadtwerke Völklingen: Neue Trafostation in Betrieb genommen

[13.10.2025] In Völklingen-Ludweiler ist eine neue Trafostation in Betrieb gegangen. Die Anlage „Zum Heidenhübel“ stärkt laut Stadtwerke Völklingen Netz die lokale Stromversorgung und verbessert die Einspeisung von Energie aus Photovoltaikanlagen. mehr...

Mitnetz Strom: Investitionen in Westsachsen

[30.09.2025] Mitnetz Strom investiert 2025 in Westsachsen 565 Millionen Euro in Ausbau, Modernisierung und Digitalisierung des Stromnetzes. Ziel ist eine sichere Energieversorgung und die Integration wachsender Einspeisungen aus erneuerbaren Energien. mehr...

SuedOstLink: Richtfest für Station in der Hohen Börde

[30.09.2025] In der Hohen Börde bei Magdeburg wurde jetzt das Richtfest für eine zentrale Station des SuedOstLinks gefeiert. Die Anlage soll künftig Leitungen bündeln, Kabelübergänge sichern und den Betrieb überwachen. mehr...