BDEW/EYMehr Tempo und mehr Geld

Fortschrittsmonitor von BDEW und EY: Die Energiewende kommt nicht so schnell voran wie geplant und das Investitionsvolumen ist geringer als erwartet.
(Bildquelle: BDEW/EY)
Die Energiewende kommt zu langsam voran. Das ist das Ergebnis des neuen „Fortschrittsmonitors Energiewende“, den der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY heute (6. Februar 2023) veröffentlicht haben. Der Bericht untersucht anhand von Kennzahlen den aktuellen Stand der Energiewende in Deutschland und zeigt auf, wo die größten Hürden für das Jahrhundertprojekt liegen. Der neue Monitor soll künftig jährlich aktualisiert werden, um neben den Fortschritten frühzeitig Defizite und Nachholbedarf aufzuzeigen, die zur Erreichung der Energie- und Klimaschutzziele 2030 unbedingt angegangen werden müssen.
EE-Ausbau bleibt hinter den Zielen zurück
Der aktuelle Bericht macht laut BDEW und EY deutlich: Insbesondere der Ausbau der erneuerbaren Energien verläuft derzeit noch viel zu langsam, um die von der Bundesregierung formulierten Ziele für das Jahr 2030 zu erreichen. In fast allen Sparten bleibe der Ausbaustand deutlich hinter den Zielen zurück. So weise die Photovoltaik im Jahr 2021 zwar die höchste Zubaurate aller Technologien auf – dennoch sei auch hier die Erreichung der Ziele für 2030 fraglich. Aber auch in den Bereichen Netzaus- und -umbau, Digitalisierung und der angestrebten Elektrifizierung des Verkehrssektors gebe es große Nachholpotenziale. Für eine spürbare Dekarbonisierung des Wärmesektors müsste zudem der Anteil erneuerbarer Energien an der Wärmeversorgung verdreifacht werden – und gleichzeitig der Verbrauch deutlich sinken.
Investitionen von 600 Milliarden Euro erforderlich
Um die Ziele der Bundesregierung bis 2030 zu erreichen, sind laut dem Bericht im Zeitraum bis 2030 Investitionen in Höhe von schätzungsweise 600 Milliarden Euro erforderlich. Der Investitionen verteilen sich größtenteils auf den Ausbau der Stromerzeugungskapazitäten durch erneuerbare Energien (351 Milliarden Euro), den Ausbau der Stromübertragungsnetze (126 Milliarden Euro), den Aufbau von Erzeugungskapazitäten für klimaneutrale Gase (12 Milliarden Euro) sowie die Förderung der Elektromobilität durch den Ausbau der öffentlichen E-Lade-Infrastruktur (9 Milliarden Euro).
Klimaziele sind so nicht zu erreichen
BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae kommentiert: „Die Ergebnisse des Fortschrittsmonitors zeigen: Mit dem bisherigen Tempo sind die Klimaziele nicht zu erreichen. Die Bundesregierung muss deshalb jetzt alle bestehenden Hemmnisse für die Energie-, Wärme- und Verkehrswende beseitigen. Konkret heißt das: Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigen, mehr Flächen für Erneuerbare-Energien-Anlagen, Netze und Lade-Infrastruktur bereitstellen, einen Markt für Wasserstoff schaffen und die Weichen für ein Marktdesign stellen, in dem sich auch Investitionen in steuerbare Erzeugungskapazitäten lohnen.“ Die Bundesregierung habe wichtige Verbesserungen auf den Weg gebracht, um Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen. Es bleibe aber noch viel zu tun. Das gelte insbesondere für die schnellere Bereitstellung der notwendigen Flächen für erneuerbarer Energien.
Wärme-Gesetz: SWM fordern Nachbesserungen
[06.11.2025] In einer Anhörung des Bundestags haben die Stadtwerke München die Pläne der Bundesregierung zum schnelleren Ausbau klimaneutraler Wärmequellen begrüßt. SWM-Managerin Karin Thelen betrachtet den Gesetzentwurf zwar als wichtigen Schritt, fordert jedoch verbindliche Fristen, klare Zuständigkeiten und einfachere Verfahren. mehr...
BDEW: Kein überhöhtes Preisniveau bei Fernwärme
[06.11.2025] Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft begrüßt die Einschätzung der Monopolkommission zum Wettbewerb im Energiesektor, sieht aber bei der Bewertung der Fernwärme Nachbesserungsbedarf. Auch zur Elektromobilität äußert sich der Verband zustimmend – mit Einschränkungen. mehr...
Thüga: Klare Regeln beim Gas-Gesetz gefordert
[06.11.2025] Thüga fordert beim geplanten Gas-Gesetz klare Regeln für den Umbau der Verteilnetze hin zu Wasserstoff und Biomethan. Vorstandschef Constantin H. Alsheimer warnt vor überzogenen Vorgaben und ungelöster Finanzierung. mehr...
Bundesrechnungshof: Wasserstoffstrategie gefährdet
[05.11.2025] Der Bundesrechnungshof sieht die Umsetzung der deutschen Wasserstoffstrategie weit hinter den Zielen zurück und warnt vor massiven Risiken für Energiewende, Industriestandort und Bundesfinanzen. Trotz Milliardenförderung drohen Preisprobleme, Infrastrukturfehler und zusätzliche Emissionen. mehr...
Mecklenburg-Vorpommern: Zurück zum Atom
[05.11.2025] Sechs Bundesländer bündeln ihre Kräfte zur Weiterentwicklung der Kernfusion in Deutschland. Mecklenburg-Vorpommern unterzeichnet die Eckpunkte der neuen Fusionsallianz und bringt seine Forschungskompetenz ein. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Von Dänemark bei der Wärmewende lernen
[05.11.2025] Nordrhein-Westfalen und Dänemark vertiefen ihre Zusammenarbeit bei der Wärmewende. Eine auf drei Jahre angelegte Vereinbarung soll den Austausch über Fernwärme, Digitalisierung und industrielle Abwärme beschleunigen. mehr...
Rheinland-Pfalz: Neue Aufgaben für Energieagentur
[03.11.2025] Die rheinland-pfälzische Energieagentur trägt jetzt den Zusatz „Klimaschutz” im Namen. Sie firmiert nun unter Energie- und Klimaschutzagentur Rheinland-Pfalz. Mit der Namensänderung gehen neue Aufgaben einher: Die Agentur soll Kommunen noch stärker bei Klimaschutzprojekten, Wärmeplanung und Förderberatung unterstützen. mehr...
BDEW: Kritik an Anreizregulierung NEST
[31.10.2025] Die Bundesnetzagentur hat den Länderausschuss über Anpassungen bei der neuen Anreizregulierung NEST informiert. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) begrüßt einzelne Änderungen, hält sie insgesamt aber für unzureichend, um dringend nötige Investitionen in die Energienetze zu sichern. mehr...
BDEW: Wärmewende im Neubau bereits Praxis
[27.10.2025] Wärmepumpen und Fernwärme dominieren laut BDEW den Heizungsmarkt im Neubau. Drei von vier neuen Ein- und Zweifamilienhäusern werden bereits mit Wärmepumpen beheizt – fossile Energieträger verlieren weiter an Bedeutung. mehr...
Solarförderung: Mehrheit ist für Beibehaltung
[23.10.2025] Eine deutliche Mehrheit der Eigenheimbesitzer in Deutschland will die Solarförderung beibehalten. Laut einer Umfrage im Auftrag von Green Planet Energy lehnen 62 Prozent den Plan ab, die Unterstützung für Dachanlagen zu streichen. mehr...
Hochschule Nordhausen: Kooperation für Fachkräftesicherung
[21.10.2025] Die Hochschule Nordhausen und die Stadtwerke Sondershausen bündeln ihre Kräfte für die Fachkräftesicherung in Nordthüringen. Ein neuer Kooperationsvertrag soll ein praxisorientiertes Studium ermöglichen, das Wissenschaft und Arbeitswelt enger verbindet. mehr...
Brandenburg: Netzentgelte für Strom und Gas sinken
[21.10.2025] Die Netzentgelte für Strom und Gas in Brandenburg sollen im Jahr 2026 deutlich sinken. Energieminister Daniel Keller sieht darin einen Erfolg jahrelanger Bemühungen der Landesregierung. mehr...
EnWG-Novelle: Verbände fordern Nachbesserungen
[16.10.2025] Die Branchenverbände BDEW und BEE begrüßen die Reform des Energiewirtschaftsgesetzes, mahnen aber einfachere Verfahren und weniger Bürokratie an. Beide sehen beim Energy Sharing und beim Netzanschluss dringenden Änderungsbedarf. mehr...
BMWE: Entwurf für Wasserstoff-Beschleunigungsgesetz verabschiedet
[06.10.2025] Die Bundesregierung will den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur beschleunigen. Das Kabinett hat dazu einen Gesetzentwurf beschlossen, der Verfahren vereinfacht, digitalisiert und rechtlich absichert. mehr...
BMWE: Förderaufruf für Wasserstoffprojekte gestartet
[30.09.2025] Das Bundeswirtschaftsministerium hat den zweiten Förderaufruf für internationale Wasserstoffprojekte gestartet. Unternehmen können bis 18. Dezember 2025 Projektskizzen einreichen, um bis zu 30 Millionen Euro Förderung zu erhalten. mehr...














