MannheimFlusswärmepumpe eingetroffen

Was wie ein in ein Leichentuch gehülltes Alien aussieht, ist in Wirklichkeit der Verdampfer einer Flusswärmepumpe, die jetzt von Schweden nach Mannheim geliefert wurde.
(Bildquelle: MVV Energie AG)
Die erste Flusswärmepumpe des Mannheimer Energieunternehmens MVV hat jetzt ihren Einsatzort in Mannheim erreicht. Wie das Unternehmen mitteilt, wurde die Pumpe im schwedischen Werk von Siemens Energy hergestellt und von dort aus mit mehreren Lastwagen nach Mannheim geliefert.
Die einzelnen Komponenten der Pumpe würden auf dem Gelände von Grosskraftwerk Mannheim (GKM) mit einem detailliert ausgearbeiteten Zeit- und Ablaufplan nach und nach in die schon fertiggestellte Maschinenhalle eingebracht. Die Lastwagen würden dafür nacheinander in die Halle einfahren und die Komponenten mit einem mobilen Portalkran in die jeweilige Endposition einheben. Felix Hack, MVV-Projektleiter, erläutert: „Die Anlage soll planmäßig zur Heizperiode 2023 in Betrieb gehen und den Anteil der klimafreundlichen Energien an unserer Fernwärmeerzeugung, der derzeit bis zu 30 Prozent beträgt, weiter erhöhen.“
Laut MVV steht bis zur Inbetriebnahme noch viel Arbeit bevor, um die Komponenten zu montieren und die Wärmepumpenanlage an die schon verlegten Flusswasserleitungen, das Stromnetz, das Fernwärmenetz und die MVV- und GKM-Leittechnik anzuschließen.
In Skandinavien würden Großwärmepumpen bereits seit den 1980er Jahren eingesetzt. Der Siemens-Energy-Standort in Finspång liefere Großwärmepumpen mit einer thermischen Leistung zwischen fünf und 30 Megawatt (MW) an Energieversorger und Stadtwerke in Schweden sowie andere Länder Skandinaviens. Die meisten dieser Großwärmepumpen nutzten Meer-, See- oder Flusswasser als Wärmequelle. Sie lieferten CO2-neutrale Fernwärme – teils auch kombiniert mit Fernkälte zur Kühlung im Sommer.
Die Flusswärmepumpe von Siemens Energy in Mannheim sei im Rahmen des Reallabors der Energiewende „Großwärmepumpen in Fernwärmenetzen“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) eine von insgesamt fünf Großwärmepumpen, die derzeit an verschiedenen Standorten in Deutschland mit unterschiedlichen Wärmequellen gebaut werden. Damit suche das Reallabor nach Lösungen, Großwärmepumpen optimiert in die deutschen Fernwärmenetze einzubinden. Kooperationspartner des Reallabors sind: AGFW, Projektgesellschaft für Rationalisierung, Information und Standarisierung (Koordination), Universität Stuttgart, Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (Partner), Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE (Partner), EnBW Energie Baden-Württemberg AG (Partner), Fernheizwerk Neukölln (Partner), MVV Energie (Partner), Stadtwerke Rosenheim (Partner), Vattenfall Wärme Berlin (Partner).
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