Freitag, 15. August 2025

denaDrei Werkzeuge für Wärmeplanung

[08.03.2024] Drei neue Werkzeuge erleichtern die kommunale Wärmeplanung: das KWW-Musterleistungsverzeichnis, das KWW-Dienstleisterverzeichnis und der KWW-Datenkompass. Alle drei sind ab sofort online verfügbar.
Das KWW hält mehrere Werkzeuge für die Wärmeplanung digital bereit

Das KWW hält mehrere Werkzeuge für die Wärmeplanung digital bereit, hier die Neuverlegung eines Fernwärmenetzes im Bestand.

(Bildquelle: Fachverband SHK NRW)

Seit diesem Jahr ist das Gesetz zur Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze (Wärmeplanungsgesetz, WPG) in Kraft. Auch wenn die Umsetzung in Landesrecht in weiten Teilen noch aussteht, haben die rund 10.700 Kommunen einen klaren Auftrag: Bis Mitte Juni 2026 müssen Kommunen mit mehr als 100.000 Einwohnern einen kommunalen Wärmeplan (KWP) erstellen, kleinere Kommunen bis Mitte 2028. Das Kompetenzzentrum Kommunale Wärmewende (KWW) der Deutschen Energie-Agentur bietet auf seiner Internet-Seite neben anderen Unterstützungsangeboten drei neue Werkzeuge an, die Kommunen bei der Vorbereitung und Umsetzung ihrer Wärmeplanung konkret unterstützen.
Robert Brückmann, Leiter des KWW: „In unserer täglichen Arbeit stellen wir fest, dass viele Kommunen nach Vorlagen, Beispielen und Vergleichswerten suchen, an denen sie sich bei ihrer Wärmeplanung orientieren können. Darauf reagieren wir mit unserem Dreiklang aus Musterleistungsverzeichnis, Dienstleisterverzeichnis und Datenkompass. Im Laufe des Jahres werden wir diesen Werkzeugkasten noch weiter ausbauen, um die kommunale Wärmeplanung zu vereinfachen.“

KWW-Musterleistungsverzeichnis: einfacher ausschreiben

Der kommunale Wärmeplan wird in der Regel von einem externen Dienstleister im Auftrag der Kommune erstellt. Diese Dienstleistung ist auszuschreiben. Das KWW-Musterleistungsverzeichnis (MLV) dient als Vorlage für die Ausschreibung und kann an die Rahmenbedingungen der jeweiligen Kommune angepasst werden.
Die aktuelle Version des KWW-Musterleistungsverzeichnisses richtet sich an Kommunen, die bis zum 4. Dezember 2023 einen Förderantrag zum Förderschwerpunkt 4.1.11 „Erstellung eines kommunalen Wärmeplans“ der Kommunalrichtlinie gestellt haben. Er konkretisiert die Leistungen, die in der Kommunalrichtlinie und ihrer Technischen Anlage nur grob umrissen sind. Darüber hinaus wurden die Anforderungen, die sich aus dem Wärmeplanungsgesetz ergeben, so weit wie möglich berücksichtigt.
Kommunen erhalten mit dem Musterleistungsverzeichnis einen besseren Überblick über den Umfang der KWP. Für Dienstleistungsunternehmen wiederum erleichtert das Leistungsverzeichnis die Angebotserstellung. Insgesamt sorgt das KWW-Musterleistungsverzeichnis für eine bessere Vergleichbarkeit der Angebote, wovon sowohl die Kommune als auch die Bieter profitieren.

KWW-Dienstleisterverzeichnis: Anbieter effizient finden

Das KWW-Dienstleisterverzeichnis fördert den Austausch zwischen Kommunen und Dienstleistern, zum Beispiel bei der Vorbereitung der kommunalen Wärmeplanung. Es dient als erster Überblick über potenzielle Dienstleister und ermöglicht es Kommunen, Anbieter entsprechend ihrer Anforderungen nach Leistungsspektrum und Region zu filtern. Kurzprofile vermitteln einen groben Eindruck der Anbieter. Detaillierte Informationen können dann auf den jeweiligen Internet-Seiten abgerufen werden.

KWW-Datenkompass: Quellenlage klären

Kommunale Wärmeplanung basiert auf Daten, wie etwa Details zur Bebauungsstruktur, Verbrauchsdaten und Wärmequellen. Die meisten dieser Daten sind vorhanden, aber leider nicht an einer Stelle. Der KWW-Datenkompass gibt einen Überblick, wer welche Daten liefern muss, und hilft, die Daten entsprechend den gesetzlichen Vorgaben bei den jeweiligen Datenhaltern abzufragen. Das KWW erarbeitet und aktualisiert die bundeslandspezifischen Übersichten im Austausch mit den Landesenergieagenturen und stellt sie sukzessive auf seiner Internet-Seite zur Verfügung. Im Laufe des Jahres wird das KWW dieses Angebot zu einer Metadatenbank ausbauen, über welche die hier genannten Daten direkt abgerufen werden können.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wärmeversorgung

Tettnang: Baubeginn eines Nahwärmenetzes

[30.07.2025] In Tettnang beginnt der Bau eines Nahwärmenetzes auf Basis erneuerbarer Energien. ENGIE Deutschland und das Regionalwerk Bodensee versprechen sich davon jährlich über 4.000 Tonnen CO₂-Einsparung im Vergleich zu fossilen Heizsystemen. mehr...

Saarbrücken: Kommunale Wärmeplanung gestartet

[30.07.2025] Die Landeshauptstadt Saarbrücken hat den Startschuss für ihre kommunale Wärmeplanung gegeben. Ziel ist eine klimafreundliche, effiziente und sozial gerechte Wärmeversorgung bis 2026. mehr...

Hartheim: Standort für Heizwerk gefunden

[23.07.2025] In Hartheim bei Freiburg soll ein neues Heizwerk auf Basis tiefer Geothermie entstehen. badenova sieht darin einen entscheidenden Schritt für eine klimafreundliche Wärmeversorgung von rund 20.000 Menschen in der Region. mehr...

Schleswig-Holstein: Land stellt Wärmeliniendichtekarte bereit

[22.07.2025] Schleswig-Holstein stellt ab sofort eine flächendeckende Wärmeliniendichtekarte für das gesamte Landesgebiet bereit. Kommunen erhalten damit eine solide Datengrundlage, um ihre kommunale Wärmeplanung effizienter und zielgerichteter umzusetzen. mehr...

Erkner: Zweite Großwärmepumpe angeliefert

[18.07.2025] Mit der Anlieferung der zweiten Großwärmepumpe ist das neue Heizsystem in Erkner Mitte vollständig. Ab Herbst liefert es erstmals grüne Fernwärme – mehr als die Hälfte davon aus erneuerbaren Quellen. mehr...

Hamburg: Nutzung von Abwasser

[14.07.2025] Hamburg setzt beim Klimaschutz auf Abwasser: Auf dem Klärwerk Dradenau entsteht Deutschlands größte Abwasserwärmepumpe mit 60 Megawatt Leistung. Ab 2026 soll sie bis zu 39.000 Haushalte mit klimafreundlicher Fernwärme versorgen. mehr...

Wien Energie: Großwärmepumpenanlage verwendet Softstarter

[11.07.2025] Wien Energie setzt bei Europas leistungsstärkster Großwärmepumpenanlage auf Mittelspannungs-Sanftanlasser von AuCom. Die Technik unterstützt den klimaneutralen Betrieb mit erneuerbarer Energie und steigert die Effizienz beim Start großer Kompressoren. mehr...

Ennepe-Ruhr-Kreis: Planungsprojekte für klimafreundliche Energiezukunft

[10.07.2025] Mit der kommunalen Wärmeplanung und dem Projekt EMG.Ruhr verfolgt der Ennepe-Ruhr-Kreis zwei parallel laufende Ansätze für eine klimafreundliche Energiezukunft. Während die Wärmeplanung den Blick auf Wohnquartiere richtet, analysiert EMG.Ruhr systematisch die Energieversorgung von Gewerbegebieten. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Potenzial der Abwasserwärme

[08.07.2025] Bis Mitte 2026 müssen Großstädte ihre Wärmeplanung vorlegen. Dabei rückt eine bisher kaum genutzte Quelle in den Fokus: die Wärme aus Abwasser. In Nordrhein-Westfalen gibt es bereits erste Projekte. Eine Landesinitiative will den Ausbau vorantreiben. mehr...

Stadtwerke Gießen: Projekt PowerLahn kommt voran

[07.07.2025] Die Stadtwerke Gießen bauen eine neue Anlage zur umweltfreundlichen Wärmegewinnung. Ab Mitte 2026 sollen drei Großwärmepumpen Energie aus dem Wasser der Lahn gewinnen. Damit wollen die Stadtwerke einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Energiewende leisten. mehr...

Baden-Württemberg: Wärmeplanung im Konvoi

[02.07.2025] Baden-Württemberg will die Wärmewende und den Schutz vor den Folgen des Klimawandels vorantreiben. Ein neuer Gesetzentwurf sieht vor, dass alle Städte und Gemeinden künftig Wärmepläne und Klimaanpassungskonzepte erstellen müssen. Die Kosten sollen über einen finanziellen Ausgleich gedeckt werden. mehr...

Stadtwerke Kiel/HanseWerk: Gemeinschaftsunternehmen gegründet

[27.06.2025] Mit der Gründung des Unternehmens FördeWärme bündeln die Stadtwerke Kiel und HanseWerk Natur ihre Kräfte für eine klimaneutrale Nahwärmeversorgung. Die neue Gesellschaft soll bestehende Netze dekarbonisieren und neue Versorgungsgebiete rund um Kiel erschließen. mehr...

Fraunhofer IEG: Forschungsprojekt zu Großwärmepumpen

[25.06.2025] Großwärmepumpen könnten eine zentrale Rolle bei der Dekarbonisierung der Fernwärme spielen. Ein vom BMWK gefördertes Forschungsprojekt unter Leitung der Fraunhofer IEG zeigt, wie sich natürliche und industrielle Wärmequellen an ehemaligen Kohlekraftwerksstandorten effizient nutzen lassen. mehr...

Nürnberg: Kommunalen Wärmeplan verabschiedet

[20.06.2025] Nürnberg hat einen kommunalen Wärmeplan verabschiedet, der den Weg zu einer klimaneutralen und bezahlbaren Wärmeversorgung bis 2040 ebnen soll. Im Zentrum stehen der Ausbau der Fernwärme, der Einsatz erneuerbarer Energien und die Einbindung dezentraler Lösungen wie Wärmepumpen. mehr...

Thüga: Erweiterung des Portfolios

[19.06.2025] Mit neuen Rahmenverträgen wird die Thüga-Gruppe zum Komplettanbieter für Wärmepumpenlösungen. Stadtwerke und Regionalversorger des Netzwerks können damit künftig alles aus einer Hand anbieten – von der Technik bis zur Installation. mehr...