Mittwoch, 2. Juli 2025

Hertener StadtwerkeDigitalisierung der Ortsnetzstationen

[03.07.2024] Bis Ende des Jahres wollen die Hertener Stadtwerke 25 ihrer Ortsnetzstationen digitalisiert haben. Dies ist notwendig um die unterschiedlichen Akteure im Stromkreislauf besser überwachen und steuern zu können.
Umrüstung einer Trafostation der Hertener Stadtwerke mit moderner Visualisierungssoftware.

Umrüstung einer Trafostation der Hertener Stadtwerke mit moderner Visualisierungssoftware.

v.l.: Christoph Heitmann; Marco Netz, Planungsleiter Stromnetz; Nurullah Carsanbali

(Bildquelle: Hertener Stadtwerke/Jan Ahlers)

Die Hertener Stadtwerke haben jetzt mit der umfassenden Digitalisierung ihrer Trafostationen begonnen, um den steigenden Anforderungen der Energiewende gerecht zu werden. Wie der kommunale Energieversorger mitteilt, sollen bis Ende 2024 25 dieser Stationen in eine spezielle Visualisierungssoftware eingebunden sein.
„Die Infrastruktur muss intelligenter werden“, betont Marco Netz, Planungsleiter der Abteilung Stromnetz bei den Hertener Stadtwerken. Er erklärt, dass ein Smart Grid notwendig sei, um die verschiedenen Akteure im Stromkreislauf digital zu überwachen und zu steuern. Ein entscheidender Bestandteil dieses Umbaus sind die rund 200 Ortsnetzstationen, die den Strom von Mittel- auf Niederspannung umwandeln. Diese Stationen müssen nun messtechnisch erfasst und softwaretechnisch angebunden werden, um neue Lastspitzen zu erkennen und zu managen.
Der Prozess der Nachrüstung, auch Retrofit genannt, wird bei Bestandsanlagen angewendet, während neu errichtete Trafostationen direkt als „intelligent“ geplant werden. Marco Netz demonstrierte die Echtzeit-Überwachung an einer Station in der Kuhstraße in Westerholt, die eine Auslastung von neun Prozent meldete.
Seit 2013 haben die Hertener Stadtwerke neuralgische Knotenpunkte im Stromnetz leittechnisch angebunden – zehn Jahre vor der gesetzlichen Verpflichtung zur Transparenz im Niederspannungsnetz. Die ersten elf Trafostationen wurden bereits aufgerüstet.
Die Daten aus den Ortsnetzstationen bieten dem Netzbetreiber ein präziseres Bild des Verbrauchsverhaltens in verschiedenen Stadtteilen und Straßenzügen. Dies wird insbesondere angesichts des steigenden Strombedarfs durch die Mobilitäts- und Wärmewende von großer Bedeutung sein. „Durch die Zunahme großer Verbrauchsgeräte steigt der allgemeine Strombedarf, besonders in den frühen Morgen- und Abendstunden“, erklärt Netz. Ziel ist es, zukünftige Engpässe im Netz zu verhindern und eine stabile Energieversorgung zu gewährleisten.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Netze | Smart Grid

KRITIS: Staat prüft IT-Komponenten

[26.06.2025] Die Bundesnetzagentur hat festgelegt, welche IT-Funktionen in Energienetzen besonders geschützt werden müssen. Damit soll verhindert werden, dass kritische Technik aus unsicheren Quellen stammt. mehr...

Digitalisierung: Steuerung im Stromnetz live demonstriert

[04.06.2025] Auf einer Fachveranstaltung haben die Unternehmen Smight und advalju gezeigt, wie sich Verbraucher im Verteilnetz gesetzeskonform und sicher steuern lassen. Die Demonstration basiert auf vorhandener Technik und aktuellen Standards. mehr...

Mitnetz Strom: Engpassmanagement-Lösung entwickelt

[04.06.2025] Mitnetz Strom entwickelt eine neue Lösung für kleinere Stadtwerke, um Engpässe im Niederspannungsnetz frühzeitig zu erkennen und gezielt zu steuern. Mithilfe Künstlicher Intelligenz sollen Netzüberwachung und -prognose, Zustandsschätzung und Engpassmanagement künftig automatisiert möglich sein. mehr...

evm: Übernahme von Stromnetzen

[26.05.2025] Die evm-Gruppe übernimmt zum 1. Januar 2026 die Stromnetze in Mayen sowie in sieben Kommunen entlang der Rheinschiene. Damit vergrößert sich das Versorgungsgebiet des Netzbetreibers um mehr als 20 Prozent. mehr...

Lichtenau: N-ERGIE übernimmt Stromnetz

[14.05.2025] N‑ERGIE übernimmt ab Januar 2026 das Stromnetz der Gemeinde Lichtenau. Die Gemeindewerke bleiben für Stromvertrieb und Wasserversorgung zuständig, geben den Netzbetrieb aber ab. mehr...

50Hertz: Drei unterirdische Höchstspannungsleitungen für Berlin

[13.05.2025] Der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz hat Pläne für drei neue Höchstspannungsleitungen unter Berlin vorgestellt. Die unterirdisch verlaufenden Trassen sollen die Stromversorgung der Hauptstadt langfristig sichern und auf den steigenden Energiebedarf reagieren. mehr...

naturstrom: Studie registriert extremere Börsenstrompreise

[13.05.2025] Stromkundinnen und -kunden mit flexiblen Verbrauchern können 2025 häufiger von extremen Börsenstrompreisen profitieren. Eine Analyse von naturstrom zeigt: Sowohl negative als auch besonders hohe Preise traten im ersten Jahresdrittel deutlich öfter auf als im Vorjahr. mehr...

Robotron: EnBW nutzt CLS-Management-Software

[09.05.2025] EnBW Utility Services setzt künftig auf eine CLS-Management-Software von Robotron Datenbank-Software. Die Lösung soll sowohl technische Anforderungen im Netzbetrieb als auch regulatorische Vorgaben zuverlässig erfüllen. mehr...

Stadtwerke Bruchsal: Netzüberwachung mit SMIGHT Grid2

[06.05.2025] Die Stadtwerke Bruchsal setzen künftig dauerhaft auf digitale Netzüberwachung mit der Lösung SMIGHT Grid2. Nach einem erfolgreichen Pilotversuch versprechen sich die Verantwortlichen davon fundiertere Entscheidungen und Einsparungen bei Investitionen. mehr...

GISA: Mehr Intelligenz für Netzüberwachung

[30.04.2025] GISA und Aidon gehen eine strategische Partnerschaft für Smart Metering- und Smart Grid-Lösungen ein. mehr...

BNetzA: Netzreservebedarf für Winter sinkt

[29.04.2025] Die Bundesnetzagentur bestätigt den Netzreservebedarf für die Winter 2025/2026 und 2027/2028. Er liegt unter den bisherigen Werten. mehr...

Bundesnetzagentur: Reform der Netzentgelte geplant

[28.04.2025] Die Bundesnetzagentur will eine milliardenschwere Vergütung für dezentrale Stromerzeugung schrittweise abschaffen. Netznutzer sollen damit in drei Jahren rund 1,5 Milliarden Euro sparen. mehr...

Stadtwerke Bochum: Verteilnetz wird digital

[16.04.2025] Die Stadtwerke Bochum wollen in Netztransparenz und Versorgungssicherheit investieren. Dazu werden die Ortsnetzstationen umgerüstet. mehr...

EIB: 400 Millionen für Ostsachsens Netze

[04.04.2025] Die EIB investiert 400 Millionen Euro in die Energiezukunft Ostsachsens. SachsenEnergie stärkt damit seine Stromnetze. mehr...

Mitnetz Strom: Weniger Netzeingriffe

[31.03.2025] Die Zahl der Eingriffe ins Stromnetz der Mitnetz Strom ist 2024 trotz eines neuen Rekordhochs bei den erneuerbaren Energien gesunken. Gründe dafür sind der fortschreitende Netzausbau sowie gezielte Maßnahmen zur Netzsteuerung. mehr...