Mittwoch, 17. September 2025

LübeckKommunaler Wärmeplan liegt vor

[06.02.2025] Die Hansestadt Lübeck hat jetzt ihren kommunalen Wärmeplan vorgestellt. Das Fachgutachten zeigt auf, wie die Stadt bis 2040 treibhausgasneutral mit Wärme versorgt werden kann.

Infografik zur Kommunalen Wärmeplanung für die Hansestadt Lübeck.

(Bildquelle: HL)

Der kommunale Wärmeplan für die Hansestadt Lübeck liegt jetzt vor. Wie die Stadt mitteilt, haben in ihrem Auftrag die Stadtwerke Lübeck Innovation das Konzept erstellt. Ziel des Plans ist es, eine Strategie für die klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2040 zu liefern. Dazu untersucht das Gutachten, wie der Wärmebedarf gesenkt, wo Energie eingespart und welche Stadtbereiche zentral oder dezentral mit Wärme versorgt werden könnten. Ein begleitendes Monitoring soll die Umsetzung der Maßnahmen überwachen.

Erhebliche Einsparpotenziale

Senator Ludger Hinsen betont die Bedeutung des Plans für die Stadt: „Dem Wärmeplan als strategischem Papier müssen und werden rasch weitere Schritte der Konkretisierung folgen, die Bürgerinnen und Bürgern sowie den Unternehmen in unserer Stadt Planungssicherheit für ihre eigenen individuellen Entscheidungen vermitteln. Jetzt gehen wir die Wärmewende gemeinsam an.“

Das Fachgutachten zeigt laut Stadt zudem erhebliche Einsparpotenziale: Wird die energetische Sanierung in Wohngebäuden vorangetrieben, könnte der Wärmeverbrauch bis 2040 um rund 35 Prozent sinken. Für Industriegebäude liegt das ermittelte Einsparpotenzial bei 29 Prozent, für Gewerbe, Handel und Dienstleistungen bei 37 Prozent. Insgesamt könnte der Wärmebedarf der Stadt von derzeit rund 2.500 Gigawattstunden (GWh) um ein Drittel auf etwa 1.645 GWh gesenkt werden.

Nutzung erneuerbarer Energien

Ein wichtiger Bestandteil der Planung ist die Nutzung erneuerbarer Energien. Insbesondere Umweltwärmepumpen, aber auch Abwasser- und Solarthermieanlagen könnten eine tragende Rolle spielen. Die technischen Potenziale zur nachhaltigen Wärmeerzeugung übersteigen dabei den zukünftigen Bedarf deutlich.

Bis zu 50 Prozent des Wärmebedarfs könnte laut dem Wärmeplan im Jahr 2040 durch Wärmenetze gedeckt werden. Die Studie empfiehlt, welche Stadtgebiete sich für Fernwärme eignen und wo dezentrale Lösungen sinnvoller erscheinen. Eine digitale Karte mit diesen Empfehlungen ist auf dem Smart-City-Portal der Stadtverwaltung einsehbar.

Zusätzlich zur politischen Beratung ist eine öffentliche Veranstaltung geplant, bei der Bürgerinnen und Bürger die Wärmeplanung näher kennenlernen und mit Fachleuten diskutieren können. Diese findet am 10. März 2025 um 17.30 Uhr in der Musik- und Kongresshalle Lübeck statt.





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