Deutscher BundestagAusschuss beschließt EEG-Novelle
Der Wirtschaftsausschuss des Bundestags hat der einheitlichen Belastung der Eigenstromerzeugung aus erneuerbaren Energien zugestimmt.
(Bildquelle: TR / pixelio.de)
Der Ausschuss für Wirtschaft und Energie des Bundestags hat am Dienstag Abend (25. Juni 2014) der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) zugestimmt. Nachdem die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD einen umfassenden Änderungsantrag zu dem Gesetzentwurf durchgesetzt hatten, stimmte der Ausschuss mit Mehrheit der Koalitionsfraktionen zu. Mit ihrem Änderungsantrag nahm die Koalition laut einer Meldung des Deutschen Bundestags unter anderem eine Neuausrichtung der Eigenversorgung vor. Künftig soll die EEG-Umlagepflicht für alle neuen Eigenversorger 40 Prozent betragen. Anlagen, die weder mit erneuerbaren Energien noch als Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) betrieben werden, müssten die volle Umlage zahlen. Der Einstieg in die Umlagepflicht soll jedoch gleitend erfolgen. Bis Ende 2015 soll eine EEG-Umlage von 30 Prozent gelten, die später ansteige. Kleine Anlagen werden nicht einbezogen, und auch Bestandsanlagen sollen zunächst nicht mit der Umlage belastet werden. Im Jahr 2017 soll diese Regelung aber überarbeitet werden. Die Koalition will zudem die verpflichtende Direktvermarktung der erneuerbaren Energien schneller einführen. Ab 2016 müssten alle Anlagen ab einer Leistung von 100 Kilowatt direkt vermarkten.
Die Beschlüsse des Wirtschaftsauschusses haben bei einigen Verbänden Kritik hervorgerufen. So sieht der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) mit großer Sorge, dass im neuen Gesetzesentwurf der Bestandsschutz für industrielle Eigenerzeugung unter Prüfvorbehalt bis zum Jahr 2017 gestellt werden soll. „Das ist das Gegenteil von Vertrauensschutz“, sagt BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber. „Die deutsche Industrie braucht absolute Klarheit und langfristige Planungssicherheit. Für Bestandsanlagen in der Eigenstromproduktion muss die Befreiung von der EEG-Umlage wasserdicht geregelt werden.“ Ähnlich sieht es der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE). Laut BEE-Geschäftsführer Hermann Falk bringt die Belastung des selbst erzeugten Ökostroms keinen Vorteil für das EEG-Konto und behindert innovative Modelle zur Versorgung von Mehrfamilienhäusern oder Supermärkten mit sauberem Strom. Die vorgesehene Bagatellgrenze von zehn Kilowatt sei zudem viel zu niedrig. Ganz anders äußert sich der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW): Die bisherigen Regelungen bei der Eigenstromerzeugung hätten zu erheblichen volkswirtschaftlichen Ineffizienzen und sozialer Ungerechtigkeit geführt. Die jetzigen Änderungen seien daher ein Schritt in die richtige Richtung. Auf dem diesjährigen BDEW-Kongress plädierte Hildegard Müller, Hauptgeschäftsführerin des Branchenverbands, nochmals für ein Umdenken hin zu einer wettbewerbsorientierteren Ausrichtung im Bereich der erneuerbaren Energien (19160+wir berichteten).
Nach der erzielten Einigung der Koalitionsspitzen im Wirtschaftsausschuss soll die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) bereits am Freitag (27. Juni) im Bundestag beschlossen werden. Am 1. August 2014 soll das neue Gesetz nach Zustimmung des Bundesrats in Kraft treten.
Wärme-Gesetz: SWM fordern Nachbesserungen
[06.11.2025] In einer Anhörung des Bundestags haben die Stadtwerke München die Pläne der Bundesregierung zum schnelleren Ausbau klimaneutraler Wärmequellen begrüßt. SWM-Managerin Karin Thelen betrachtet den Gesetzentwurf zwar als wichtigen Schritt, fordert jedoch verbindliche Fristen, klare Zuständigkeiten und einfachere Verfahren. mehr...
BDEW: Kein überhöhtes Preisniveau bei Fernwärme
[06.11.2025] Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft begrüßt die Einschätzung der Monopolkommission zum Wettbewerb im Energiesektor, sieht aber bei der Bewertung der Fernwärme Nachbesserungsbedarf. Auch zur Elektromobilität äußert sich der Verband zustimmend – mit Einschränkungen. mehr...
Thüga: Klare Regeln beim Gas-Gesetz gefordert
[06.11.2025] Thüga fordert beim geplanten Gas-Gesetz klare Regeln für den Umbau der Verteilnetze hin zu Wasserstoff und Biomethan. Vorstandschef Constantin H. Alsheimer warnt vor überzogenen Vorgaben und ungelöster Finanzierung. mehr...
Bundesrechnungshof: Wasserstoffstrategie gefährdet
[05.11.2025] Der Bundesrechnungshof sieht die Umsetzung der deutschen Wasserstoffstrategie weit hinter den Zielen zurück und warnt vor massiven Risiken für Energiewende, Industriestandort und Bundesfinanzen. Trotz Milliardenförderung drohen Preisprobleme, Infrastrukturfehler und zusätzliche Emissionen. mehr...
Mecklenburg-Vorpommern: Zurück zum Atom
[05.11.2025] Sechs Bundesländer bündeln ihre Kräfte zur Weiterentwicklung der Kernfusion in Deutschland. Mecklenburg-Vorpommern unterzeichnet die Eckpunkte der neuen Fusionsallianz und bringt seine Forschungskompetenz ein. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Von Dänemark bei der Wärmewende lernen
[05.11.2025] Nordrhein-Westfalen und Dänemark vertiefen ihre Zusammenarbeit bei der Wärmewende. Eine auf drei Jahre angelegte Vereinbarung soll den Austausch über Fernwärme, Digitalisierung und industrielle Abwärme beschleunigen. mehr...
Rheinland-Pfalz: Neue Aufgaben für Energieagentur
[03.11.2025] Die rheinland-pfälzische Energieagentur trägt jetzt den Zusatz „Klimaschutz” im Namen. Sie firmiert nun unter Energie- und Klimaschutzagentur Rheinland-Pfalz. Mit der Namensänderung gehen neue Aufgaben einher: Die Agentur soll Kommunen noch stärker bei Klimaschutzprojekten, Wärmeplanung und Förderberatung unterstützen. mehr...
BDEW: Kritik an Anreizregulierung NEST
[31.10.2025] Die Bundesnetzagentur hat den Länderausschuss über Anpassungen bei der neuen Anreizregulierung NEST informiert. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) begrüßt einzelne Änderungen, hält sie insgesamt aber für unzureichend, um dringend nötige Investitionen in die Energienetze zu sichern. mehr...
BDEW: Wärmewende im Neubau bereits Praxis
[27.10.2025] Wärmepumpen und Fernwärme dominieren laut BDEW den Heizungsmarkt im Neubau. Drei von vier neuen Ein- und Zweifamilienhäusern werden bereits mit Wärmepumpen beheizt – fossile Energieträger verlieren weiter an Bedeutung. mehr...
Solarförderung: Mehrheit ist für Beibehaltung
[23.10.2025] Eine deutliche Mehrheit der Eigenheimbesitzer in Deutschland will die Solarförderung beibehalten. Laut einer Umfrage im Auftrag von Green Planet Energy lehnen 62 Prozent den Plan ab, die Unterstützung für Dachanlagen zu streichen. mehr...
Hochschule Nordhausen: Kooperation für Fachkräftesicherung
[21.10.2025] Die Hochschule Nordhausen und die Stadtwerke Sondershausen bündeln ihre Kräfte für die Fachkräftesicherung in Nordthüringen. Ein neuer Kooperationsvertrag soll ein praxisorientiertes Studium ermöglichen, das Wissenschaft und Arbeitswelt enger verbindet. mehr...
Brandenburg: Netzentgelte für Strom und Gas sinken
[21.10.2025] Die Netzentgelte für Strom und Gas in Brandenburg sollen im Jahr 2026 deutlich sinken. Energieminister Daniel Keller sieht darin einen Erfolg jahrelanger Bemühungen der Landesregierung. mehr...
EnWG-Novelle: Verbände fordern Nachbesserungen
[16.10.2025] Die Branchenverbände BDEW und BEE begrüßen die Reform des Energiewirtschaftsgesetzes, mahnen aber einfachere Verfahren und weniger Bürokratie an. Beide sehen beim Energy Sharing und beim Netzanschluss dringenden Änderungsbedarf. mehr...
BMWE: Entwurf für Wasserstoff-Beschleunigungsgesetz verabschiedet
[06.10.2025] Die Bundesregierung will den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur beschleunigen. Das Kabinett hat dazu einen Gesetzentwurf beschlossen, der Verfahren vereinfacht, digitalisiert und rechtlich absichert. mehr...
BMWE: Förderaufruf für Wasserstoffprojekte gestartet
[30.09.2025] Das Bundeswirtschaftsministerium hat den zweiten Förderaufruf für internationale Wasserstoffprojekte gestartet. Unternehmen können bis 18. Dezember 2025 Projektskizzen einreichen, um bis zu 30 Millionen Euro Förderung zu erhalten. mehr...













