Sonntag, 15. Juni 2025

Baden-WürttembergDritter Monitoringbericht Energiewende

[16.11.2015] Der dritte Monitoringbericht des ZSW zur Energiewende in Baden-Württemberg zeigt, dass die Versorgungszuverlässigkeit im deutschen Stromnetz sehr hoch ist. Bei den anteiligen Ausgaben für Energie am Bruttoinlandsprodukt liege das Land Baden-Württemberg deutlich unter dem Bundesdurchschnitt.

Im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft hat das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) jetzt den dritten Bericht Monitoring der Energiewende in Baden-Württemberg vorgelegt. Wie das Ministerium mitteilt, habe sich die diesjährige Studie erstmals neben dem Thema Versorgungssicherheit auch dem Thema Energieeffizienz gewidmet. Der baden-württembergische Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller erklärte: „Der Bericht zeigt, dass die Versorgungszuverlässigkeit im Stromnetz in Deutschland mit einer durchschnittlichen Unterbrechungsdauer von knapp zwölfeinhalb Minuten im Jahr den bislang besten Wert überhaupt erreicht hat und einen Spitzenplatz in Europa darstellt.“ Im Rahmen einer Pressemeldung nennt das Ministerium außerdem wichtige Kennwerte des Berichts zum Energieverbrauch in Baden-Württemberg: So seien die Anteile der Ausgaben für Energie am baden-württembergischen Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2014 innerhalb eines Jahres von sechs auf 5,5 Prozent gesunken. Damit liege das Land deutlich unter dem Bundesdurchschnitt, der 8,5 Prozent betrage. Betrachte man nur den Anteil der Letztverbraucherausgaben für Strom, so werde mit weniger als 2,5 Prozent noch nicht einmal das Niveau von 1991 erreicht. Die Primärenergieproduktivität habe sich seit dem Jahr 2000 temperaturbereinigt um fast 40 Prozent erhöht. Sie gibt das Verhältnis von Bruttoinlandsprodukt und Energieverbrauch wieder und gilt als Indikator für die Effizienz im Umgang mit Energieressourcen. Der spezifische Verbrauch zur Bereitstellung von Raumwärme und Warmwasser in Haushalten sei seit der Jahrtausendwende von rund 200 auf rund 140 Kilowattstunden je Quadratmeter gesunken. Die Zahlen zeigen laut Untersteller zum einen, welchen Einfluss wachsende Pro-Kopf-Wohnflächen oder eine Zunahme von Single-Haushalten haben und zum anderen, dass weiterhin große Anstrengungen nötig sind, um die energiepolitischen Ziele des Landes zu erreichen. So will Baden-Württemberg bis zum Jahr 2050 nur noch halb so viel Energie verbrauchen wie im Jahr 2010. Frithjof Staiß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des ZSW, erinnerte noch einmal an die partielle Sonnenfinsternis im März 2015. Das zunehmend auf erneuerbaren Energien basierende Stromsystem habe sich hier als stabil und flexibel erwiesen. Diese Flexibilität werde für die Versorgungssicherheit immer wichtiger, ebenso wie die Kopplung von Strom-, Wärme- und Verkehrssektor mittels Kraft-Wärme-Kopplung und E-Mobilität.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik

LichtBlick: Millerntor-Stadion erhält PV-Anlage in Regenbogenfarben

[04.06.2025] FC St. Pauli und LichtBlick errichten auf dem Millerntor-Stadion die weltweit erste Solaranlage in Regenbogenfarben. Das Projekt verbindet erneuerbare Energie mit einer klaren Botschaft für Vielfalt und gesellschaftliche Offenheit. mehr...

interview

Interview: Die Politik muss schnell handeln

[02.06.2025] Kerstin Andreae spricht im stadt+werk-Interview über die Erwartungen der Branche an die neue Bundesregierung. Resilienz und Nachhaltigkeit seien wichtige Gründe, die Energiewende weiter voranzutreiben, sagt die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. mehr...

Wärmewende: Verbände fordern klare Regeln

[22.05.2025] Dreizehn Branchenverbände wenden sich mit einem Appell an die Bundesregierung. Sie verlangen Planungssicherheit, verlässliche Förderung und ein verständliches Gebäudeenergiegesetz. mehr...

BSI: Positionspapier zu Cybersicherheit im Energiesektor

[22.05.2025] Das BSI warnt vor gravierenden Risiken für die Energieversorgung durch Cyberangriffe. In einem aktuellen Positionspapier fordert die Behörde umfassende Maßnahmen zur Stärkung der Cybersicherheit im Energiesektor. mehr...

Offshore Windenergie: Warnung vor aktuellem Ausschreibungsmodell

[21.05.2025] Eine neue Studie warnt vor gravierenden Risiken des aktuellen Ausschreibungsmodells für Offshore-Windenergie in Deutschland. Die Stiftung Offshore Windenergie fordert eine Kurskorrektur der kommenden Bundesregierung, um langfristige Schäden für Strompreise, Investitionen und die Energiewende abzuwenden. mehr...

BDEW: Verbesserung und Verabschiedung des KWSG gefordert

[20.05.2025] Der BDEW fordert eine zügige Verabschiedung des Kraftwerkssicherheitsgesetzes mit gezielten Nachbesserungen. Nur so lasse sich der dringend benötigte Ausbau steuerbarer, wasserstofffähiger Kraftwerke verlässlich und investitionssicher realisieren. mehr...

Bürgerenergie: Forschende fordern bessere Regeln

[12.05.2025] In Deutschland gibt es rund 3.000 lokale Energiegemeinschaften. Ein Forschungsteam empfiehlt der Politik nun, klare Ziele zu setzen und bessere Rahmenbedingungen zu schaffen. So könne Bürgerenergie zum Motor der Energiewende werden. mehr...

Bundesregierung: Neue Vorgaben für Gasspeicher

[05.05.2025] Die Bundesregierung plant, die Mindestfüllstände für Gasspeicher im kommenden Winter zu senken. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft hält dies für einen richtigen und notwendigen Schritt. Die Anpassung soll Kosten senken und den Markt entlasten. mehr...

Schleswig-Holstein: Neuer Plan für Windkraftausbau

[05.05.2025] Der jetzt vorgelegte Entwurf des Landesentwicklungsplans Windenergie Schleswig-Holstein soll mehr Flächen für die Windenergie sichern – und gleichzeitig den Naturschutz stärken. Ab dem 21. Mai 2025 können Bürgerinnen und Bürger dazu Stellung nehmen. mehr...

Das Bild zeigt Armin Willingmann, Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt: Entwurf für Wärmplanungsgesetz

[02.05.2025] Bis spätestens 2028 sollen alle Städte und Gemeinden in Sachsen-Anhalt Wärmepläne aufstellen. Einen entsprechenden Gesetzentwurf hat die Landesregierung jetzt vorgelegt. mehr...

Strommarktdesign: Regionale Differenzierung senkt Kosten

[30.04.2025] Eine neue Studie von Agora Energiewende und Fraunhofer IEE zeigt: Lokale Strompreise könnten Netzengpässe reduzieren und die Stromkosten für Unternehmen und Haushalte senken. mehr...

Das Bild ist ein Porträtfoto des schleswig-holsteinischen Energieministers Tobias Goldschmidt

Schleswig-Holstein: Kommunalfonds für die Wärmewende

[22.04.2025] Schleswig-Holstein fördert ab Mai erste Schritte von Wärme- und Effizienzprojekten in Kommunen mit bis zu 300.000 Euro. Eine neue Richtlinie schafft die Grundlage für Zuschüsse in der Frühphase, wenn noch keine Finanzierung durch Banken möglich ist. mehr...

Baden-Württemberg: Rückschritt beim Windkraftausbau?

[15.04.2025] In Baden-Württemberg sorgt eine Formulierung im neuen Koalitionsvertrag zum Thema Windkraft für Irritationen. Verbände warnen vor einem Rückschlag für die Energiewende im Süden. mehr...

Koalitionsvertrag: Zustimmung und Kritik

[10.04.2025] Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD stößt in der Energiewirtschaft auf überwiegend positive Reaktionen. Die Verbände BDEW und VKU sowie die Stadtwerke-Kooperation Trianel sehen wichtige Signale für die Energiewende – fordern aber rasches Handeln und warnen vor kritischen Markteingriffen. mehr...

Rheinland-Pfalz: Weg frei für kommunale Wärmeplanung

[09.04.2025] Rheinland-Pfalz hat ein Ausführungsgesetz zur kommunalen Wärmeplanung verabschiedet. Es soll den Kommunen mehr Klarheit und Handlungsspielraum geben. Insbesondere kleinere Gemeinden können auf ein vereinfachtes Verfahren setzen. mehr...