Serie kommunaler Klimaschutz (Teil 2)Energieverbrauch effizient managen

Wie kommunales Energie-Management zur Steigerung der Energieeffizienz in Liegenschaften funktioniert, erklären Experten der KEA in Schulungen und Workshops.
(Bildquelle: KEA)
Deutsche Städte, Gemeinden und Kreise engagieren sich immer stärker für den Klimaschutz. Fachliche Beratung hilft vor allem kleinen und mittelgroßen Kommunen dabei, Aspekte zum Schutz des Klimas in ihre Planungen einzubeziehen. Dabei erfahren Verwaltungen und Gemeinderäte, wie sie alle Potenziale für geringere CO2-Emissionen ausschöpfen können. Einen ersten Beitrag zum Klimaschutz können Kommunen durch Energieeinsparungen in ihren eigenen Liegenschaften leisten. Es lohnt sich deshalb für Städte und Gemeinden, ein kommunales Energie-Management einzuführen. Dabei werden systematisch nichtinvestive Energieeffizienzpotenziale in kommunalen Liegenschaften erschlossen. So spart die Gemeinde Energie und schont Ressourcen und Haushalt.
Keine Scheu vor den Kosten
Aus Mangel an Know-how, Personal und Zeit betreiben jedoch viele Kommunen bislang kein umfassendes Energie-Management. Auch die Scheu vor hohen Kosten hemmt den Einstieg. „Dabei lohnt sich Energie-Management für Kommunen auch finanziell. Die Energiekosten der Liegenschaften lassen sich dadurch um 15 bis 25 Prozent senken“, weiß Harald Bieber, Leiter des Kompetenzzentrums Kommunaler Klimaschutz der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg.
Kommunales Energie-Management umfasst Bestandsaufnahmen des Energie- und Wasserverbrauchs der Liegenschaften, die Optimierung technischer Anlagen, Berichte und regelmäßige Schulungen. Diese Schritte bilden die Grundlage für weitere investive Maßnahmen wie den Ausbau erneuerbarer Energien, die Sanierung der Anlagentechnik und der Gebäudehülle oder die Umrüstung auf energiesparende Straßenbeleuchtung. Beim Einstieg ins Energie-Management helfen Experten und Energieagenturen. Sie begleiten Kommunen auch während des Prozesses. „Wir beraten vor allem dabei, welches Personal benötigt wird und welche Messgeräte oder Software angeschafft werden müssen. Damit können Kommunen den Energiebedarf ihrer Liegenschaften genau ermitteln und nachhaltig senken“, sagt Harald Bieber.
Stadt Plochingen spart Energie
Mithilfe der KEA hat etwa die 14.000-Einwohner-Stadt Plochingen nahe der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart erfolgreich ein kommunales Energie-Management eingeführt. Wichtigstes Instrument ist dabei das zentrale Controlling aller energie- und wasserverbrauchenden Liegenschaften mithilfe einer Software. Auch Schulungen kommunaler Mitarbeiter durch die KEA und Verbesserungen der Gebäudetechnik haben dazu beigetragen, im Rathaus, in der Bücherei und auf dem Friedhof, in Schulen sowie Sport- und Stadthallen Energie zu sparen.
Zudem hat die Stadt mittels Energie-Einspar-Contracting in weitere Effizienzmaßnahmen investiert: Ein Energiedienstleister übernahm die Finanzierung der Maßnahmen und erhält im Gegenzug die eingesparten Energiekosten während der Projektlaufzeit. Damit spart die Kleinstadt am Neckar Energie in ihren Liegenschaften ohne eigene Kostenbelastung und beweist, dass auch kleine und mittlere Kommunen wichtige Schritte zu mehr Klimaschutz erfolgreich umsetzen können.
Weiterlesen: Teil 1 der Serie zu kommunalem Klimaschutz
Nürnberg: Klimaneutral bis 2035
[16.10.2025] Nürnberg setzt auf Sonne, Biomasse und klimafreundliche Mobilität. Für ihr Engagement wurde die Kommune von der AEE als Energie-Kommune gewürdigt. Nürnberg will bis 2035 klimaneutral werden und arbeitet bereits mit zahlreichen Projekten daran. mehr...
AEE: Unterstützung für Kommunen bei der Energiewende
[16.10.2025] Kommunen stehen bei der Energiewende zwischen knappen Kassen und großen Aufgaben. Ein neues Nachschlagewerk der Agentur für Erneuerbare Energien zeigt, wie Städte und Gemeinden Klimaschutz in ihre Pflichtaufgaben integrieren können. mehr...
Rheinland-Pfalz: Investitionsprogramm für Klimaschutz verlängert
[13.10.2025] Das Land Rheinland-Pfalz verlängert die Fristen für das Kommunale Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI). Damit sollen Kommunen mehr Zeit erhalten, ihre Klimaschutzprojekte trotz Fachkräftemangel und Lieferproblemen umzusetzen. mehr...
Hochschule Hamm-Lippstadt: Nachhaltige Wirtschaftsflächen in Südwestfalen
[08.10.2025] Wie lassen sich Industrie- und Gewerbeflächen so gestalten, dass sie wirtschaftlich und nachhaltig sind? Das Projekt „Nachhaltige Wirtschaftsflächen in Südwestfalen“ entwickelt dafür integrierte Konzepte und Werkzeuge. mehr...
regio iT: Neue Lösung für kommunalen Klimaschutz
[08.10.2025] regio iT hat gemeinsam mit ClimateView, Gertec und Drees & Sommer eine Komplettlösung für den kommunalen Klimaschutz vorgestellt. Die neue Plattform soll Städten und Gemeinden helfen, Klimadaten zu bündeln, Maßnahmen zu planen und Fortschritte messbar zu machen. mehr...
Potsdam: Klima-Monitor vorgestellt
[26.09.2025] Potsdam hat ein neues Online-Werkzeug für den Klimaschutz vorgestellt. Der Klima-Monitor zeigt aktuelle Daten zu Energie, Verkehr und Emissionen und macht Fortschritte wie Defizite sichtbar. mehr...
Niedersachsen: Task Force schließt Arbeit ab
[26.09.2025] Die niedersächsische Task Force Energiewende hat ihre Arbeit nach rund zweieinhalb Jahren beendet. Laut Umweltministerium konnten Genehmigungen für Windräder beschleunigt und Photovoltaik-Zubau auf Rekordniveau gesteigert werden. mehr...
Osnabrück: Stadtwerke legen CO₂-Bilanz vor
[19.09.2025] Die Stadtwerke Osnabrück haben ihre erste CO₂-Bilanz erstellt. Grundlage hierfür ist ein neues digitales Berichtssystem, das nach eigenen Angaben Branchenstandards setzen soll. Der erste Nachhaltigkeitsbericht soll 2026 erscheinen. mehr...
Stockholm: Meilenstein für CO2-Abscheidung
[12.09.2025] Der schwedische Energieversorger Stockholm Exergi realisiert ein Großprojekt zur CO2-Abscheidung aus Biomasse. Bis zu 800.000 Tonnen CO2 sollen künftig unter der Nordsee eingelagert werden. Die dafür verwendete Technologie stammt vom Unternehmen Everllence. mehr...
Hannover: Klimaschutzmonitor ist online
[08.09.2025] Hannover hat den Klimaschutzmonitor online gestellt. Die Stadt will damit transparent machen, wie weit sie auf dem Weg zur angestrebten Klimaneutralität bis 2035 ist. mehr...
AEE: Hoyerswerda ist Energie-Kommune des Monats
[21.08.2025] Die Stadt Hoyerswerda ist jetzt von der Agentur für Erneuerbare Energien als Energie-Kommune des Monats ausgezeichnet worden. Mit wissenschaftlicher Begleitung bereitet sich die Lausitzstadt auf das Ende der Kohlewärme vor. mehr...
Mannheim: Spitzenreiter im Klimaschutz
[14.08.2025] Mannheim gehört erneut zu den internationalen Spitzenreitern im Klimaschutz. Die Stadt erhielt zum dritten Mal in Folge die Bestnote A der Umweltorganisation CDP für ihre transparente Klimabilanz und wirksame Strategien. mehr...
Stuttgart: Neuer digitaler Klimaatlas
[08.08.2025] Ein neuer digitaler Klimaatlas unterstützt Planerinnen und Planer in der Region Stuttgart bei der klimaresilienten Stadtentwicklung. Das vom Forschungsprojekt ISAP entwickelte Online-Tool liefert aktuelle Klimadaten, Szenarien und Bewertungen möglicher Anpassungsmaßnahmen. mehr...
Emissionshandel: CO₂-Ausstoß im Energiesektor sinkt stark
[18.07.2025] Der Europäische Emissionshandel besteht seit 20 Jahren. In Deutschland sind die Emissionen der beteiligten Anlagen seitdem um fast die Hälfte gesunken. Besonders stark wirkt der Handel im Energiesektor. mehr...
Stuttgart: Klimaschutz zahlt sich aus
[17.07.2025] Die Landeshauptstadt Stuttgart hat ihren Energieverbrauch im Jahr 2023 weiter gesenkt und auch die Emissionen konnten reduziert werden. Dennoch wurde der CO₂-Zielwert knapp überschritten. Die Einsparungen summieren sich allerdings auf über 80 Millionen Euro. Dies geht aus dem aktuellen Energie- und Klimaschutzbericht hervor. mehr...