Donnerstag, 27. November 2025

KonstanzGründung von Wärmeverbund

[27.11.2025] Die Stadtwerke Konstanz gründen gemeinsam mit Solarcomplex eine Gesellschaft für den Aufbau eines regenerativen Wärmeverbunds im neuen Stadtteil Hafner. Der Entscheidung des Gemeinderats zufolge soll Wärmeversorgung Hafner Wärmepumpen und eine eigene Photovoltaikanlage bündeln.

Die Stadtwerke Konstanz haben jetzt gemeinsam mit Solarcomplex eine Projektgesellschaft mit dem Namen Wärmeversorgung Hafner gegründet.

(Bildquelle: Stadtwerke Konstanz GmbH)

Im neuen Konstanzer Stadtteil Hafner soll ein zentraler Wärmeverbund entstehen. Wie die Stadtwerke Konstanz berichten, gründen sie dafür gemeinsam mit Solarcomplex eine Projektgesellschaft mit dem Namen Wärmeversorgung Hafner. Das Unternehmen soll Wärmepumpen einsetzen, die Außenluft als Umweltwärme nutzen, und sie über ein rund 5,6 Kilometer langes Netz an etwa 150 Hausübergabestellen verteilen. Vorgesehen ist außerdem eine Freiflächen-Photovoltaikanlage mit 1,3 Megawatt peak zur Direktversorgung der Wärmepumpen.

Die Stadtwerke verweisen darauf, dass Solarcomplex seit Jahren Wärmenetze vor allem in kleineren Gemeinden gebaut hat und damit technisches und organisatorisches Know-how einbringt. Bene Müller, Vorstandsmitglied von Solarcomplex, hebt laut Meldung hervor, dass sein Unternehmen bisher rund 20 Netze realisiert habe und nun erstmals in einer mittelgroßen Stadt tätig werde. Stadtwerke-Geschäftsführer Gordon Appel spricht von einem weiteren Schritt in Richtung Wärmewende und betont die gute Zusammenarbeit in früheren Projekten.

Der Wärmeverbund Hafner ist Teil einer größeren Ausbauplanung: Nach Angaben der Stadtwerke sollen in mehreren Konstanzer Gebieten parallel neue Verbünde entstehen, was einen erheblichen Planungs- und Investitionsbedarf bedeutet. Rund 550 Millionen Euro seien insgesamt nötig, die die Stadtwerke nicht allein stemmen könnten. Deshalb verfolgt das Unternehmen seit vergangenem Jahr die Strategie, für jedes Gebiet Partner zu beteiligen, um Eigenkapital und organisatorische Lasten zu teilen. Für Hafner werden die Investitionskosten für zentrale Versorgung und Photovoltaik im ersten Bauabschnitt auf etwa 17 Millionen Euro geschätzt; bei positivem Verlauf könnte der Bau 2027 beginnen.

Wie die Stadtwerke weiter berichten, hält jeder der beiden Partner 50 Prozent an der neuen Gesellschaft. Die Wärmeversorgung Hafner wird damit direkte Tochter der Stadtwerke und indirekte Beteiligung der Stadt Konstanz. Ein Beirat soll die Gesellschaft überwachen, die Geschäftsführung soll aus zwei von den Gesellschaftern benannten Geschäftsführern bestehen. Parallel zur Vorbereitung des Hafner-Projekts haben die Stadtwerke bereits im Sommer mit Iqony eine weitere Gesellschaft für den Wärmeverbund an der Bodensee-Therme gegründet (wir berichteten).





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Unternehmen Wärmeversorgung

Kommunale Wärmeplanung: Vorläufige Ergebnisse mehrerer Städte

[27.11.2025] Mehrere deutsche Städte legen erste oder vorläufige Ergebnisse ihrer kommunalen Wärmeplanung vor und öffnen die Beteiligung für Bürgerinnen und Bürger. Die Zwischenstände aus Leverkusen, Kaiserslautern und Hamburg zeigen, wo Netzausbau, Sanierungen und erneuerbare Quellen künftig ansetzen könnten. mehr...

IÖW: Projekt zu Nahwärmenetzen in kleinen Kommunen

[26.11.2025] Ein Projekt des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) zeigt, wie kleine Kommunen Nahwärmenetze auch ohne eigenes Stadtwerk umsetzen können. Dem IÖW zufolge sind eine gesicherte Nachfrage vor Ort und ein tragfähiges Betreibermodell die Schlüssel zum Erfolg. mehr...

dena: Kommunenbefragung zur Wärmeplanung

[25.11.2025] Viele Kommunen kommen bei der kommunalen Wärmeplanung schneller voran als im Vorjahr. Laut dena zeigt die jüngste KWW-Kommunenbefragung, dass gründliche Vorbereitung der entscheidende Faktor für reibungslosere Abläufe ist. mehr...

NRW.Energy4Climate: Materialien zu kommunaler Wärmeplanung veröffentlicht

[25.11.2025] NRW.Energy4Climate veröffentlicht neue Materialien zur Unterstützung der kommunalen Wärmeplanung in Nordrhein-Westfalen. Die Publikationen reichen von Wirtschaftlichkeitsleitfäden über Musterleistungsverzeichnisse für tiefe Geothermie bis hin zu einer Broschüre über Betreibermodelle für Abwasserwärme. mehr...

Böblingen: Stadtwerk setzt bei Wärmeplanung auf Planungssoftware

[18.11.2025] Die Stadtwerke Böblingen nutzen künftig die KI-gestützte Planungssoftware berta & rudi, um die Wärmewende im Landkreis präziser zu planen. Das Tool soll helfen, Bedarfe besser vorherzusagen und Versorgungskonzepte belastbar zu vergleichen. mehr...

Munster: Großwärmepumpe für Nahwärmenetz eingetroffen

[17.11.2025] In Munster ist eine Großwärmepumpe mit rund 300 Kilowatt Leistung für ein neues mittelwarmes Nahwärmenetz eingetroffen. Das System soll ab Ende 2025 erste Gebäude versorgen und bis 2027 den vollständigen Betrieb aufnehmen. mehr...

Köln: Wärmeplanung liegt öffentlich aus

[13.11.2025] Die Stadt Köln hat ihre kommunale Wärmeplanung fertiggestellt und legt sie nun auf dem Beteiligungsportal NRW öffentlich aus. Bis zum 8. Dezember 2025 können Bürgerinnen, Bürger und Fachakteure Stellung nehmen, bevor der Entwurf dem Rat zur Beschlussfassung vorgelegt wird. mehr...

Freiburg im Breisgau: Neue Energiezentrale entsteht

[12.11.2025] Im Freiburger Industriegebiet Nord entsteht eine neue Energiezentrale, die industrielle Abwärme der Cerdia in klimafreundliche Fernwärme umwandelt. Das Projekt von badenovaWÄRMEPLUS soll ab Ende 2025 tausende Haushalte mit regional erzeugter Wärme versorgen. mehr...

Jena: Dampf betriebenes Teilnetz stillgelegt

[11.11.2025] In Jena-Süd fließt künftig Heißwasser statt Dampf: Die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck haben ihr Projekt zur Ablösung des alten Dampfnetzes abgeschlossen. Damit ist ein wichtiger Schritt hin zu einer klimaneutralen Fernwärmeversorgung geschafft. mehr...

Bremen: Tabakquartier hat Energiezentrale erhalten

[07.11.2025] Im Bremer Tabakquartier ist eine neue Energiezentrale in Betrieb gegangen, die Wärme aus Abwasser gewinnt. Der Energiedienstleister swb setzt damit auf eine klimafreundliche Versorgung ganz ohne fossile Brennstoffe. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Von Dänemark bei der Wärmewende lernen

[05.11.2025] Nordrhein-Westfalen und Dänemark vertiefen ihre Zusammenarbeit bei der Wärmewende. Eine auf drei Jahre angelegte Vereinbarung soll den Austausch über Fernwärme, Digitalisierung und industrielle Abwärme beschleunigen. mehr...

Steag Iqony: Übernahme von Uniper Wärme abgeschlossen

[04.11.2025] Die Steag Iqony Group hat die Übernahme von Uniper Wärme abgeschlossen und stärkt damit ihre Position im Fernwärmemarkt im Ruhrgebiet. Laut Unternehmensangaben soll die Wärmeversorgung in der Region sicherer und klimafreundlicher werden. mehr...

Hannover: Biomasse-Heizkraftwerk speist Wärme in Fernwärmenetz

[03.11.2025] In Hannover hat das neue Biomasse-Heizkraftwerk Stöcken erstmals grüne Wärme ins Netz eingespeist. Die Anlage soll die Abschaltung des Kohleblocks I ermöglichen und jährlich rund 300.000 Tonnen CO₂ einsparen. mehr...

Berlin: Führerschein für heiße Öfen

[31.10.2025] Die Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt bietet auch in dieser Heizsaison wieder den kostenlosen „Berliner Ofenführerschein“ an. Der Onlinekurs soll Kaminofenbesitzern helfen, Holz effizienter und umweltfreundlicher zu nutzen und so Feinstaubbelastung und Emissionen zu senken. mehr...