OberhofGrüne Energie für weißen Sport

Die Stadt Oberhof ist Energie-Kommune des Monats März 2024.
(Bildquelle: Christian Heilwagen für den Zweckverband Thüringer Wintersportzentrum Oberhof)
Die Oberhofer Wintersportstätten werden auf eine erneuerbare Energieversorgung umgerüstet. Der zuständige Zweckverband Thüringer Wintersportzentrum (ZV TWZ) möchte durch die energetische Sanierung seiner Verantwortung als Eigentümer und Betreiber der Anlagen gerecht werden und als Vorreiter in diesem Bereich zeigen, was technisch möglich und wirtschaftlich sinnvoll ist. Bestandteile des Projekts sind ein Warm- und ein Kaltnetz, ein Stromnetz und Photovoltaikanlagen. Auch dafür wurde Oberhof von der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) im März 2024 als Energie-Kommune des Monats ausgezeichnet.
Modellprojekt für Klimaneutralität
Oberhof, die höchstgelegene Stadt des Freistaats Thüringen, ist über die Bundesgrenzen hinaus als bedeutender Wintersportort bekannt. Die Oberhofer Sportstätten umfassen unter anderem ein Stadion für Biathlon und Skilanglauf, eine Rennschlitten- und Bobbahn, eine moderne Skisport-Halle und zwei Skisprungschanzen. Diese Konzentration ist weltweit einzigartig. Im Rahmen des Modellprojekts „Klimaneutrale Energieversorgung der Wintersportstätten Oberhof“ wird die lokale Energieinfrastruktur auf den modernsten Stand gebracht.
Der umweltfreundliche Betrieb der Anlagen soll eine langfristige Kosteneffizienz und gleichzeitig die Standortattraktivität garantieren. AEE-Geschäftsführer Robert Brandt weiß um die Chancen, die sich in Zukunft zudem durch die mediale Aufmerksamkeit ergeben: „Spitzensport genießt in jeder Gesellschaft ein hohes Ansehen. Daher ist die Sichtbarkeit erneuerbarer Energieanlagen bei solchen Events ein wichtiges Zeichen für die Bedeutung der Energiewende. Oberhof kann neue Bevölkerungsgruppen für das Thema gewinnen und so zum Vorbild für andere Sportregionen werden.“
Energetische Transformation in vier Akten
Ein neues Niedertemperaturnetz zwischen den Wintersportstätten verringert nicht nur den Stromverbrauch bei der Kälteerzeugung, sondern macht vor allem auch die dabei entstehende Abwärme nutzbar. Dieses kostenfreie Energiepotenzial der Kältemaschinen wird mittels Wärmepumpen zur Beheizung und Warmwasserbereitung der Gebäude sowie der Einspeisung in das neu entstehende Fernwärmenetz genutzt. Zwei Blockheizkraftwerke (BHKW) und drei Biomasseheizkessel, die Holzhackschnitzel aus lokaler Produktion verwerten, werden ebenfalls als Wärmequellen dienen. Insgesamt sollen die Wärmeerzeuger mit einer gesammelten Wärmeleistung von 3.000 Kilowatt in das Wärmenetz einspeisen.
Auch ein neues Stromnetz verbindet die verschiedenen Wintersportstätten miteinander und macht den durch die zwei BHKW und großflächige PV-Anlagen selbstproduzierten Strom den Verbrauchern im TWZ verfügbar. Die mögliche Stromerzeugung beträgt bis zu 4,7 Millionen Kilowattstunden pro Jahr und soll weitgehend den eigenen Strombedarf decken.
Mit Abschluss des Modellprojekts soll das Thüringer Wintersportzentrum ab dem Jahr 2028 klimaneutral betrieben werden. Die Pläne versprechen eine Einsparung von 2.900 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr. Das Projekt wird vom Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz mit knapp 5,3 Millionen Euro sowie vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) mit rund elf Millionen Euro gefördert.
Kraft der Sonne nutzen
Auch die Stadt Oberhof selbst möchte mit der Installation von PV-Anlagen und thermischen Solarkollektoren für die Warmwasserversorgung und Heizung der kommunalen Gebäude, Hotels und Privathaushalte den Schritt in eine erneuerbare Zukunft gehen. Wärmepumpen sollen Wärme aus der Luft, der Erde und dem Wasser nutzbar machen. Potenziale für Geothermie und Windenergie werden zurzeit geprüft. Die in der Folge eingesparten Energiekosten sollen unter anderem dem Verkehrssektor zugutekommen, etwa in Form von E-Carsharing oder kostenlosem ÖPNV in Oberhof.
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