Mittwoch, 16. Juli 2025

BDEW/ZSWRückgang bei Erneuerbaren

[16.07.2025] Im ersten Halbjahr 2025 wurden 54 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland aus erneuerbaren Quellen gedeckt – ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Grund dafür war vor allem der geringe Windanteil im Frühjahr. Die Stromerzeugung aus Solarenergie stieg hingegen deutlich an.

Mehr Solarstrom, weniger Wind im ersten Quartal 2025.

(Bildquelle: BDEW)

Im ersten Halbjahr 2025 haben erneuerbare Energien mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs in Deutschland gedeckt. Das zeigen vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Demnach lag der Anteil bei 54 Prozent. Im Vorjahr waren es noch 57 Prozent.

Insgesamt wurden 141 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugt. Das sind gut 5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang ist vor allem auf ein windarmes erstes Quartal zurückzuführen. Das gilt sowohl für Windkraft an Land als auch auf See. 

Starker Rückgang bei Offshore-Wind

Windkraftanlagen erzeugten im ersten Halbjahr 2025 insgesamt 61 Milliarden kWh Strom. Im Vorjahr waren es 74 Milliarden kWh. Damit lag der Beitrag der Windkraft bei 23,4 Prozent des Bruttostromverbrauchs. Besonders stark war der Rückgang bei der Windenergie auf See: minus 17 Prozent. An Land lag das Minus bei 18 Prozent. Trotz des Rückgangs bei der Stromproduktion aus Windenergie ist der Zubau neuer Anlagen gestiegen. An Land wurden in den ersten sechs Monaten Windräder mit einer Leistung von 2,1 Gigawatt (GW) gebaut – im Vorjahr waren es 1,4 GW. Bei normalen Wetterbedingungen hätte die Strommenge laut BDEW steigen können.

Auch die Wasserkraft lieferte weniger Strom als im Vorjahr. Grund dafür waren unter anderem ausbleibende Niederschläge seit Februar und wenig Schmelzwasser im Frühjahr. Die Stromproduktion sank auf 8,1 Milliarden kWh – das sind 29 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Laut ZSW ist das der niedrigste Stand seit 20 Jahren.

Deutliches Plus bei Photovoltaik

Deutlich besser entwickelte sich die Solarenergie. Photovoltaikanlagen produzierten im ersten Halbjahr 2025 rund 47 Milliarden kWh Strom. Das ist ein Plus von 23 Prozent. Jeder Monat lag über dem jeweiligen Vorjahreswert. Der Zubau von Solaranlagen liegt auf ähnlichem Niveau wie 2024. Auch die Zahl der Sonnenstunden war überdurchschnittlich hoch. Im Juni 2025 stammten zum ersten Mal in einem Monat mehr als 12 Milliarden kWh Strom aus Photovoltaik.

Der Bruttostromverbrauch lag im ersten Halbjahr bei 258,6 Milliarden kWh. Die Bruttostromerzeugung betrug 251,2 Milliarden kWh – fast so viel wie im Vorjahr. Davon stammten 141 Milliarden kWh aus erneuerbaren Quellen und 110 Milliarden kWh aus konventionellen Energieträgern wie Gas oder Kohle.





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