Mittwoch, 24. Dezember 2025

Sachsen-AnhaltTreibhausgasemissionen gestiegen

[21.10.2022] Der Ausstoß der Treibhausgase in Sachsen-Anhalt ist einer Schätzung des Landesamts für Umwelt im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 3,7 Prozent angestiegen.

Nach einer neuen Schätzung des Landesamts für Umweltschutz (LAU) wurden 2021 in Sachsen-Anhalt wieder mehr Treibhausgase ausgestoßen. Wie das Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt mitteilt, sind die Emissionen im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2020 um 3,7 Prozent auf rund 30,8 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (CO2e) gestiegen. In den Jahren davor sei der Ausstoß deutlich rückläufig gewesen: von 2018 zu 2019 um knapp neun Prozent und von 2019 auf 2020 um rund sechs Prozent. Dadurch stehe 2021 im Vergleich zu 2018 (34,7 Millionen Tonnen CO2e) trotz des aktuellen Anstiegs immer noch ein Rückgang von rund 11,2 Prozent zu Buche. 
Die gestiegenen Treibhausgasemissionen ließen sich auf die wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Pandemie sowie auf Reaktionen auf bereits gestiegene Gaspreise in der zweiten Jahreshälfte 2021 zurückführen, wie Energieminister Professor Armin Willingmann erklärte. „Schon vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 hatten wir aufgrund der politischen Spannungen erhebliche Preissteigerungen im Energiesektor zu verzeichnen. Hohe Preise für Gas und vergleichsweise niedrige Erträge im Bereich der Windenergie führten insoweit zu einer verstärkten Nutzung klimaschädlicher Kohle zur Stromerzeugung.“

Gegenläufige Entwicklungen für das Jahr 2022

Für das Jahr 2022 rechnet der Energieminister mit gegenläufigen Entwicklungen: „Die Energiekrise infolge des russischen Krieges in der Ukraine wird uns einerseits dazu zwingen, vorübergehend mehr klimaschädliche Kohle zu verstromen, um die unverzichtbare Versorgungssicherheit in Deutschland zu gewährleisten. Andererseits werden private Haushalte und Unternehmen aufgrund der extrem gestiegenen Preise aller Voraussicht nach weniger Erdgas verbrauchen und dadurch die Treibhausgasemissionen vermutlich reduzieren“, sagte Willingmann. Am gesteckten Ziel, den CO2-Ausstoß langfristig zu mindern, müsse mit Blick auf den fortschreitenden Klimawandel in jedem Fall zwingend festgehalten werden. Insoweit bestehe inzwischen ein breiter gesellschaftlicher Konsens, der auch durch das Kriegsgeschehen in der Ukraine keine andere Beurteilung erfahre. „Aus dem aktuellen Anstieg der Emissionen im Jahr 2021 können wir nur zwei Schlüsse ziehen: Wir müssen den Ausbau erneuerbarer Energien noch intensiver vorantreiben und die Reduzierung der Treibhausgase noch konsequenter umsetzen, sobald die akute Energiekrise überwunden ist.“
Angaben des Ministeriums zufolge wird auch in Sachsen-Anhalt der Klimawandel zunehmend sichtbar. Um seine Folgen abzumildern, habe sich das Land ambitionierte Ziele gesteckt. Bereits im Koalitionsvertrag hätten sich die Regierungsparteien darauf verständigt, die Treibhausgasemissionen um 5,65 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente bis 2026 zu reduzieren. Nach der jüngst verabschiedeten Neufassung der Nachhaltigkeitsstrategie solle der Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid in Sachsen-Anhalt bis 2030 auf jährlich 18 Millionen Tonnen reduziert werden. „Um die Ziele zu erreichen, müssen wir erhebliche Anstrengungen in den kommenden Jahren unternehmen. Dazu zählen einerseits der beschleunigte Ausbau von Wind- und Solarkraft und andererseits der Aufbau einer wettbewerbsfähigen Wasserstoffwirtschaft“, so Willingmann.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Klimaschutz

Stadtwerke Rostock: Waldaktie als Goodie

[12.12.2025] Die Stadtwerke Rostock verknüpfen ab 2026 neue Regionaltarife für Strom und Gas mit dem Erwerb der Waldaktie. Damit steigt nach Angaben des Klimaschutzministeriums die Nachfrage nach dem seit fast zwei Jahrzehnten erfolgreichen Ökowertpapier weiter. mehr...

BDEW/ZSW: Erneuerbare decken 2025 fast 56 Prozent des Stromverbrauchs

[11.12.2025] Erneuerbare Energien lieferten 2025 nach Berechnungen von ZSW und BDEW knapp 56 Prozent des deutschen Stromverbrauchs. Trotz schwachem Windjahr stützte vor allem der starke Photovoltaikzubau das Plus. mehr...

Stuttgart: Energiekommune dank Bildung und Sparen

[09.12.2025] Stuttgart will spätestens 2035 klimaneutral sein. Die Stadt arbeitet seit vielen Jahren an ihrem Energiemanagement und unterstützt auch Bürger beim Energiesparen. Schulen spielen dabei eine zentrale Rolle. mehr...

AEE: Tool soll Klimaschutz und Energiewende vermitteln

[28.11.2025] Ein neues mehrsprachiges Online-Tool soll Kommunen und Institutionen helfen, Klimaschutz und Energiewende verständlich zu vermitteln. Entwickelt wurde das kostenlose Awareness Toolkit im Rahmen des vom Auswärtigen Amt geförderten Projekts Energiewende Partnerstadt 3.0. mehr...

Difu: Sechs klimaaktive Kommunen ausgezeichnet

[27.11.2025] Sechs Kommunen erhalten im Wettbewerb Klimaaktive Kommune 2025 jeweils 40.000 Euro für besonders gelungene Klimaschutzprojekte. Ziel des vom Deutschen Institut für Urbanistik ausgelobten Wettbewerbs ist es, wirksame lokale Maßnahmen sichtbar zu machen und Nachahmer zu finden. mehr...

Osnabrück: Erster Klima-Abend

[25.11.2025] In Osnabrück haben vergangene Woche rund 200 Gäste beim ersten Klima-Abend der Stadt über Wege zur Klimaneutralität 2040 diskutiert. Die Veranstaltung bot laut Stadt Einblicke in zentrale Handlungsfelder und viel Raum für direkten Austausch. mehr...

Difu: Auszeichnung von klimaaktiven Kommunen

[24.11.2025] Auf der Kommunalen Klimakonferenz in Berlin werden diese Woche am 25. November die sechs Preisträger des Bundeswettbewerbs „Klimaaktive Kommune 2025“ vorgestellt. Jede ausgezeichnete Kommune erhält 40.000 Euro, insgesamt stehen 240.000 Euro bereit. mehr...

Mainz: Fördermittel ausgeschöpft

[24.11.2025] Das Mainzer Förderprogramm für Photovoltaik-Speicher ist beendet, die Mittel aus dem kommunalen Investitionsprogramm KIPKI sind vollständig vergeben. Rund 500.000 Euro ermöglichten den Bau hunderter Anlagen mit großer Solar- und Speicherkapazität. mehr...

Baden-Württemberg: Positive Bilanz zu Klimaschutz-Projekt

[20.11.2025] Vier Kommunen in Baden-Württemberg ziehen zwei Jahre nach Start des Landesprojekts „Auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2035“ eine positive Bilanz. Denzlingen, Freiburg, Ludwigsburg und der Landkreis Calw haben ihre Förderung für zahlreiche Klimaschutzvorhaben genutzt. mehr...

Kreis Uelzen: Förderbescheid für digitales Standortprofil

[17.11.2025] Niedersachsen fördert ein digitales Standortprofil, das die erneuerbaren Energien im Landkreis Uelzen präziser erfassen und nutzbar machen soll. Der Landkreis, der sich bereits vollständig mit lokal erzeugtem Ökostrom versorgt, erhält dafür gut 52.000 Euro. mehr...

Bad Münstereifel: Energie-Kommune trotz Flut

[14.11.2025] Mit viel Beteiligung und klaren Plänen baut Bad Münstereifel nach der Flut von 2021 eine neue Energiezukunft auf. Die Stadt setzt auf Sonne und Wind sowie auf Beratung und Austausch. Dafür wurde sie von der Agentur für Erneuerbare Energien zur Energie-Kommune des Monats ernannt. mehr...

Bonn: Onlinebeteiligung zu Klimaplan

[13.11.2025] Die Stadt Bonn startet eine Onlinebeteiligung zur Fortschreibung ihres Klimaplans 2035. Bis zum 30. November können Bürgerinnen und Bürger ihre Einschätzungen und Kommentare zu den überarbeiteten Klimaschutzmaßnahmen abgeben. mehr...

badenova: Förderung von acht Klima- und Wasserschutzprojekten

[13.11.2025] Der badenova Innovationsfonds fördert im Herbst 2025 acht neue Projekte für Klima- und Wasserschutz in Baden-Württemberg mit insgesamt rund 1,3 Millionen Euro. Damit setzt der Energieversorger eigene Akzente für grüne Quartiere, Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Mobilität in der Region. mehr...

Berlin: Führerschein für heiße Öfen

[31.10.2025] Die Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt bietet auch in dieser Heizsaison wieder den kostenlosen „Berliner Ofenführerschein“ an. Der Onlinekurs soll Kaminofenbesitzern helfen, Holz effizienter und umweltfreundlicher zu nutzen und so Feinstaubbelastung und Emissionen zu senken. mehr...

Stuttgart: Schwerpunktsitzung zur Wärmewende

[30.10.2025] In einer Schwerpunktsitzung des Ausschusses für Klima und Umwelt hat Stuttgart den Stand der Wärmewende und die nächsten Schritte zur Klimaneutralität 2035 beraten. Stadt, Stadtwerke, EnBW und Energieberatungszentrum setzen dabei auf Wärmenetze, Wärmepumpen und aktive Bürgerbeteiligung. mehr...