[6.2.2014] Für das bislang größte Netzausbauprojekt der Energiewende liegen konkrete Pläne vor. Ab 2022 soll Windstrom aus dem Norden in den Süden Deutschlands fließen.
Das größte und längste Netzausbauprojekt der Energiewende ist startbereit: Die Netzbetreiber Tennet und TransnetBW haben gestern (5. Februar 2014) einen Vorschlag für den konkreten Verlauf der geplanten Gleichstromverbindung SuedLink vorgestellt. Die 800 Kilometer lange Leitung könnte demnach ab 2022 Windstrom von Schleswig-Holstein bis in den Süden nach Bayern und Baden-Württemberg transportieren. Der vorgestellte Korridor führt von Wilster nach Niedersachsen, passiert Verden und geht dann zwischen Hannover und Lehrte an Hildesheim vorbei Richtung Süden. Von dort verläuft er weiter in südwestlicher Richtung und passiert die Städte Höxter, Warburg und schließlich Kassel. Dann geht es westlich an Bad Hersfeld und schließlich an Fulda vorbei nach Grafenrheinfeld. Eine zweite Verbindung soll schließlich von Brunsbüttel nach Großgartach in Baden-Württemberg führen. Rainer Joswig, Mitglied der Geschäftsführung der TransnetBW: „Die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg und Hessen werden im Jahr 2023 rund 30 Prozent ihres Jahresverbrauchs an Strom importieren müssen. Die Windenergie, die den Kernenergiestrom ersetzen soll, wird aber vor allem an den Küsten im Norden produziert.“ Sie müsse über hunderte Kilometer nach Süden transportiert werden. „SuedLink bildet damit das Rückgrat für eine sichere Stromversorgung im Süden Deutschlands und ist Grundlage für eine funktionierende Wirtschaft und Gesellschaft“, so Joswig weiter.
Der Antrag für das erste Vorhaben von SuedLink, die Verbindung Wilster – Grafenrheinfeld, wird laut Tennet frühestens im April dieses Jahres im Rahmen der Bundesfachplanung gestellt werden. Die Planungen für das zweite Vorhaben Brunsbüttel – Großgartach wollen die Betreiber zeitnah im Jahr 2014 starten. Laut dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel soll ab 2016 mit dem Bau der Leitung begonnen werden.
(ma)
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Bildquelle: TransnetBW