EW-Medien-2405.15-rotation

Montag, 20. Mai 2024

bne-Studie:
Neue EEG-Umlage für Sektorenkopplung


[12.10.2016] Ein vom Bundesverband Neue Energiewirtschaft in Auftrag gegebenes Gutachten legt nahe, die EEG-Umlagebasis auf fossile Energieträger wie Öl, Gas und Benzin auszudehnen. Eine Verbreiterung der Umlagebasis könnte auch neue Impulse für die Sektorkopplung setzen.

Das IÖW-Gutachten zeigt, dass eine Verbreiterung der EEG-Umlagebasis die Sektorenkopplung voranbringen könnte. Ein Gutachten des Instituts für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) im Auftrag des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft (bne) zeigt, dass die EEG-Umlage (Erneuerbare Energien Gesetz) deutlich sinken könnte, wenn der Ausbau der erneuerbaren Energien auch über den Verbrauch fossiler Energieträger mitfinanziert würde. „Wenn wir die Basis der EEG-Umlage verbreitern, könnten wir einen deutlichen Impuls für die Sektorkopplung und damit für das Gelingen der Energiewende geben“, sagt bne-Geschäftsführer Robert Busch. So ist laut dem bne auch im kommenden Jahr mit einer deutlich steigenden EEG-Umlage zu rechnen. Die hohe Belastung des Strompreises mit Abgaben und Umlagen sei jedoch ein wesentliches Hemmnis für die Ausweitung der Energiewende auf den Wärme- und Verkehrssektor. Würde die EEG-Umlagebasis auf den Energieverbrauch im Wärme- und Verkehrssektor ausgeweitet, dann würden auch CO2-intensive Energieträger wie Heizöl, Benzin und Diesel oder Erdgas in die Finanzierung der Energiewende mit einbezogen. Diese tragen derzeit keine Umlagen und sind zum Teil sogar steuervergünstigt. Die bne-Studie zeigt jetzt, dass die EEG-Umlage auf den Strompreis um mehr als die Hälfte sinken könnte, wenn sie anteilig auch auf den Energieverbrauch im Wärme- und Verkehrssektor erhoben werden würde. Das IÖW habe verschiedene Varianten für den privaten Bereich, für Gewerbe, Handel und Industrie berechnet. Je nach Variante ergeben sich für private Haushalte Kostenentlastungen beim Strom von knapp 20 Prozent oder 176 Euro pro Jahr. Professor Bernd Hirschl, Leiter des Forschungsfelds Nachhaltige Energiewirtschaft und Klimaschutz am IÖW, betont: „Eine Verbreiterung der EEG-Umlage führt zu niedrigeren Strompreisen und ermöglicht eine emissionsspezifische Belastung der Energieträger.“ Für Besitzer von Ölheizungen könnten jedoch auch zusätzliche Kosten entstehen. Für Besitzer von Gasheizungen oder von Heizungsanlagen auf Basis erneuerbarer Energien würden sich dagegen Entlastungen ergeben. Damit kann die Maßnahme aus Sicht von Hirschl eine ökologische Lenkungswirkung entfalten. Die Gutachter regen darüber hinaus an, auch den Wärmeverbrauch der energieintensiven Industrien stärker zu berücksichtigen. Dies sollte zum Beispiel dann gelten, wenn diese zwar am Emissionshandel teilnehmen, die Zertifikate aber kostenlos zugeteilt bekommen. Aus Sicht des bne lasse sich die Sektorkopplung im derzeitigen Umlagesystem nicht voranbringen. „Wir haben im Moment eine wunderbare Gelegenheit, die Schieflage der Belastung der Energieträger zu korrigieren. Die Preise für Öl und Gas sind so günstig, dass eventuelle zusätzliche Belastungen bereits überkompensiert sind“, so Busch. „Die Energiewende stirbt im Heizungskeller, wenn dem Einzelnen nicht klar wird, dass die Integration von erneuerbaren Energien in sein Heizkonzept der richtige Weg ist.“ Jede Entscheidung für eine rein fossile Heizung zementiere hingegen Emissionen für 20 bis 30 Jahre. (me)

http://www.bne-online.de
http://www.ioew.de
Kurzstudie im Auftrag des bne: Möglichkeiten zur Umgestaltung der EEG-Umlagebasis (PDF, 675 KB) (Deep Link)
Hintergrundpapier zur Energiespreisentwicklung (PDF, 641 KB) (Deep Link)

Stichwörter: Politik, bne, IÖW, Studie, EEG-Umlage, Sektorenkopplung

Bildquelle: Institut für ökologische Wirtschaftsforschung GmbH

Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Politik

Rödl & Partner: Studie zur Nachhaltigkeitsberichten Bericht
[16.5.2024] Eine Kurzstudie zur Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten nach der neuen CSRD-Richtlinie wurde von Rödl & Partner durchgeführt. Eine Online-Umfrage unter Experten zeigt, wie Stadtwerke und kommunale Unternehmen mit den neuen Anforderungen umgehen. mehr...
Rheinland-Pfalz: Auftakt zur Datenwerkstatt
[15.5.2024] Ein neues Projekt des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität will verlässliche Prognosen für den künftigen Energiebedarf erstellen. Der Auftakt der Projekts Datenwerkstatt hat jetzt stattgefunden. mehr...
Klimaschutzministerin Katrin Eder beim Auftakt zur Datenwerkstatt Rheinland-Pfalz.
TransnetBW: Vorschuss fördert Kraftwerksbau
[14.5.2024] Das Neubauvorschusskonzept des Übertragungsnetzbetreibers TransnetBW setzt wirksame Anreize für den Kraftwerkszubau an strategisch wichtigen Standorten, so eine Studie von Enervis. TransnetBW-Chef Werner Götz erwartet Einsparungen von über einer Milliarde Euro durch das Konzept. mehr...
TransnetBW-Chef Werner Götz erwartet Einsparungen von über einer Milliarde Euro durch das Neubauvorschusskonzept.
Nürnberg: Treibhausgasbilanz vorgestellt
[3.5.2024] In Nürnberg wurde im April die neue Treibhausgsbilanz der Stadtverwaltung für das Jahr 2022 im Umweltausschuss vorgestellt. Im Vergleich zum Jahr 2019 zeichnen sich kaum Veränderungen ab. mehr...
Memmingen: Bewusstsein für Energieströme
[3.5.2024] Seit April können die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Memmingen mit dem neuen LEW-Energiemonitor die lokale Stromerzeugung und den Verbrauch in Echtzeit verfolgen. Das Tool zeigt auch, wie viel Strom aus erneuerbaren Quellen stammt. mehr...
In Memmingen kann die lokale Stromerzeugung und der Verbrauch in Echtzeit verfolgt werden.

Suchen...

 Anzeige

 Anzeige

 Anzeige

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
GISA GmbH
06112 Halle (Saale)
GISA GmbH
Langmatz GmbH
82467 Garmisch-Partenkirchen
Langmatz GmbH
VIVAVIS AG
76275 Ettlingen
VIVAVIS AG
Uniper
40221 Düsseldorf
Uniper

Aktuelle Meldungen