[26.7.2018] Rund 13.500 öffentliche Ladepunkte in Deutschland zählt das neue Ladesäulenregister des BDEW. Was für den Durchbruch der Elektromobilität fehle, seien passende E-Fahrzeuge, findet BDEW-Hauptgeschäftsführer Stefan Kapferer und fordert Hersteller und Regierung zum Umdenken auf.
Das neue BDEW-Ladesäulenregister ist online. Wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) mitteilt, sind aktuell rund 13.500 öffentliche und teilöffentliche Ladepunkte an rund 6.700 Ladesäulen für Deutschland erfasst – davon sind 13 Prozent Schnelllader. In die Erfassung eingeflossen sind Meldungen der Energieunternehmen und weiterer Marktakteure wie Parkhaus- und Parkplatzbetreiber, Supermärkte und Hotels. Eine detaillierte Auswertung der Zahlen für die Bundesländer und Städte soll in Kürze folgen.
Die Plattform ist zusammen mit der BDEW-Tochter Energie Codes und Services entwickelt worden. Fahrer von E-Autos finden auf der interaktiven Deutschlandkarte die Ladepunkte in ihrem Umkreis. Für Ladesäulenbetreiber stehen auf der Plattform zentrale Informationen zum technischen Aufbau, der Fördermittelvergabe und Meldepflichten bereit.
„Die Energiewirtschaft drückt beim Ladesäulenausbau weiter aufs Tempo: Über drei Viertel der Ladepunkte werden von Energieunternehmen betrieben“, berichtet Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Und das, obwohl es angesichts der geringen Anzahl an E-Autos noch keineswegs rentabel ist. Das ist eine Investition in die Zukunft, damit die Energiewende auch im Verkehrssektor gelingt. Wenn die Elektromobilität in Deutschland in den nächsten Jahren den Durchbruch schaffen soll, muss die Automobilindustrie endlich Modelle auf den Markt bringen, die in Preis und Leistung mit Verbrennern konkurrieren können. Wie wir sehen, bleibt selbst die Kaufprämie zwecklos, wenn das Produkt nicht attraktiv und bezahlbar ist.“
Nach Angaben des BDEW sind nach zwei Jahren Laufzeit von der Fördersumme von 600 Millionen Euro gerade einmal ein Sechstel abgerufen worden. Dagegen werde die Förderung des Ausbaus der öffentlichen Lade-Infrastruktur ihr ursprüngliches Ziel von 15.000 zusätzlichen Ladepunkten voraussichtlich schon nach der Hälfte der Laufzeit erreichen können. Da die Große Koalition das Ziel auf 100.000 Ladepunkte bis 2020 erhöht hat, fordert der BDEW eine Umschichtung der Fördermittel: „Sollten weiterhin die Mittel für die Fahrzeuge so langsam abfließen, sollte über eine Umverteilung nachgedacht werden. Zudem sollte die Regierung mehr Tempo machen, wenn es darum geht, die Installation von Lade-Infrastruktur im privaten Bereich zu erleichtern: Durch Fördermittel und Anpassungen im Wohneigentumsrecht. Immerhin finden hier rund 80 Prozent der Ladevorgänge statt“, so Kapferer.
(sav)
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