[22.6.2023] In Darmstadt wurde jetzt ein Konsortium damit beauftragt eine kommunale Wärmeplanung zu erstellen. Diese verfolgt das Ziel, eine treibhausgasneutrale Wärmeversorgung in der gesamten Stadt zu erreichen.
Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat jetzt das Konsortium bestehend aus Infrastruktur & Umwelt Darmstadt – Professor Böhm und Partner, GEF Ingenieur und dem Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg mit der Erstellung der kommunalen Wärmeplanung (KWP) beauftragt. Wie die Stadt mitteilt, bildet die KWP die strategische Grundlage, um eine treibhausgasneutrale Wärmeversorgung im gesamten Stadtgebiet zu erreichen.
Klimaschutzdezernent Michael Kolmer (Bündnis 90/Die Grünen) erklärt: „Der kommunale Wärmeplan soll bis Mitte 2025 fertiggestellt sein. An diesem Fahrplan können sich die Stadtgesellschaft, private Unternehmen, Bürgerinnen und Bürger, Energieversorger, Stadtwerke sowie städtische Eigenbetriebe und Ämter orientieren und abschätzen, welche Wärmeversorgung in den Quartieren geplant ist. Dies hilft bei anstehenden Entscheidungen über energetische Sanierungen oder Heizungsanlagen.“
Nach Angaben der Stadt Darmstadt werden im Rahmen der KWP der Wärmebedarf räumlich erfasst und mögliche Potenziale für erneuerbare Energien, Umweltwärmenutzung, nicht vermeidbare Abwärme und Kraft-Wärme-Kopplung auf Basis erneuerbarer Energien zur Wärmeversorgung ermittelt. Dazu gehören auch Abwärmepotenziale von lokalen Industriebetrieben oder Rechenzentren. Darüber hinaus werde die Leistungsfähigkeit des Stromnetzes in Darmstadt betrachtet, um die zunehmende Nutzung von Wärmepumpen und Elektrofahrzeugen sowie die Einspeisung von Photovoltaikanlagen zu gewährleisten. Ausgehend von der Bestandsanalyse werde ein treibhausgasneutrales Szenario für das Zieljahr 2035 entwickelt. Auf dieser Grundlage könnten Eignungsgebiete für Wärmenetze identifiziert und Maßnahmen zur prioritären Umsetzung erarbeitet werden.
Parallel zur Erstellung der KWP sollen die ersten Erkenntnisse genutzt werden, um Quartiere zu identifizieren, die zukünftig zum Beispiel prioritär an leitungsgebundene Wärmenetze angeschlossen und für die kleinräumige Quartierskonzepte erstellt werden sollen. Die Erstellung solcher Quartierskonzepte sei bereits im Klimaschutzplan 2035 verankert. Dies könnten das Martinsviertel oder das Johannesviertel sein, in denen sich viele Altbauten befinden und in denen etwa aufgrund von Denkmalschutzaspekten und Grundstücksgrößen Fernwärme ein zielführendes Szenario ist.
Um die Umsetzung der entwickelten Konzepte zu gewährleisten, würden die städtischen Ämter, Eigenbetriebe und Gesellschaften über eine Projektgruppe in die Wärmeplanung eingebunden. Diese bestehe bereits seit Juli 2022 unter der Leitung der Stabsstelle Klimaschutz und Klimaanpassung. Auch die Bürgerinnen und Bürger sollen regelmäßig informiert werden.
(th)
https://www.darmstadt.de
Stichwörter:
Wärmeversorgung,
Darmstadt,
KWP
Bildquelle: Amt für Klimaschutz und Klimaanpassung