[29.1.2024] Das niedersächsische Landeskabinett hat in der vergangenen Woche eine Bundesratsinitiative zum Ausbau der Offshore-Windenergie beschlossen. Darin wird gefordert, diese Energieform noch schneller voranzubringen und dafür die richtigen Weichen zu stellen.
In Niedersachsen hat das Landeskabinett vergangene Woche einen Antrag für die kommende Bundesratssitzung verabschiedet, mit dem sie den Bund dazu auffordern möchte, den Ausbau der Offshore-Windenergie noch schneller voranzutreiben und dafür die richtigen Weichen zu stellen. Wie die Niedersächsische Staatskanzlei mitteilt, braucht die Windenergiebranche Planungssicherheit über den Zeitraum der Offshore-Vereinbarung über das Jahr 2030 hinaus. Die Fertigungskapazitäten für Komponenten müssten erhöht werden und es würden mehr Errichter- und Versorgerschiffe benötigt. Zudem müsse das rasante Wachstum in der Fertigung finanziert werden. Für all dies werde um die Unterstützung des Bundes gebeten.
In den Jahren 2024 und 2025 würden mit Gode Wind 3 und Borkum Riffgrund 3 erstmals seit langem wieder große Offshore-Windparks vor der niedersächsischen Küste ans Netz gehen. Zusammen würden sie eine Leistung von mehr als einem Gigawatt erreichen. Für weitere Projekte werden derzeit Netzanbindungen und Kabeltrassen geprüft. „Neben dem dezentralen Ausbau der Windkraft an Land und der Photovoltaik brauchen wir den massiven Ausbau der Offshore-Windenergie und der entsprechenden Infrastruktur. Sie ist ein wichtiger Baustein für ein treibhausgasneutrales Energiesystem und das Erreichen unserer Klimaziele“, erklärt Energieminister Christian Meyer (Bündnis 90/Die Grünen).
Niedersachsen unterstützt nach Angaben der Staatskanzlei die Ausbauziele des Bundes und der EU. Die Bundesregierung strebe insgesamt 30 Gigawatt (GW) bis 2030 und 70 GW Windenergieleistung auf See bis 2045 an. EU-weit seien es 60 GW bis 2030 und 300 GW bis 2050 für die Nordsee. Um diese Ziele zu erreichen, müsse jedoch unter anderem das Ausschreibungsdesign weiterentwickelt werden.
„Wir müssen sicherstellen, dass auch zukünftig verschiedene Unternehmen beim Ausbau der Offshore-Energie beteiligt sind und es nicht zu einer zu starken Konzentration kommt. Außerdem müssen wir die Klimaauswirkungen des Baus der Anlagen in den Blick nehmen und Anreize für den Einsatz von grünem Stahl und die Fertigung in Nordseenähe schaffen“, fordert Meyer. „Niedersachsen profitiert vom Ausbau der Offshore-Windenergie mit vielen Arbeitsplätzen und günstigem erneuerbaren und klimaneutralen Strom zur Versorgung von Millionen Haushalten und zur Erzeugung von grünem Wasserstoff.“
(th)
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