AGFWKraftakt für die Fernwärmebranche

AGFW-Präsident Hansjörg Roll: Das Ziel einer vollständigen Dekarbonisierung der Fernwärme bis 2045 ist grundsätzlich erreichbar.
(Bildquelle: AGFW)
Anlässlich des Fernwärmegipfels, der diese Woche in Berlin stattfand (wir berichteten), hat AGFW-Präsident Hansjörg Roll an die Bundesregierung appelliert, die Rahmenbedingungen für die Fernwärme in Deutschland deutlich zu verbessern. Roll, Technikvorstand bei MVV Energie, sagte: „Unsere Unternehmen sind bereit, die Herausforderungen der Wärmewende anzugehen. Schon jetzt investieren die Versorger Jahr für Jahr hohe Summen in die Dekarbonisierung und den Ausbau ihrer Wärmenetze. Grüne Fernwärme kann und muss in Zukunft ein wesentliches Standbein für die klimaneutrale Wärmeversorgung in Deutschland sein.“
Fernwärme für die Hälfte aller Haushalte
Das Ziel einer vollständigen Dekarbonisierung der Fernwärme bis 2045 sei grundsätzlich erreichbar. „Heute liegen wir bei der Fernwärme bei 30 Prozent. Zum Vergleich: Im gesamten deutschen Wärmemarkt liegt der Anteil bei durchschnittlich 18 Prozent. Perspektivisch kann die Hälfte aller Haushalte in den Städten mit Fernwärme versorgt werden“, zeigte sich der AGFW-Präsident überzeugt. Beides zusammen, der Um- und Ausbau in einem relativ überschaubaren Zeitraum, sei jedoch ein gewaltiger Kraftakt für Branche und Gesellschaft. Um diese Ziele zu erreichen, seien grundlegend andere Rahmenbedingungen notwendig.
Drei Milliarden Euro pro Jahr
Roll forderte eine Aufstockung der finanziellen Unterstützung für den Umbau im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze auf mindestens drei Milliarden Euro pro Jahr bis 2035. Das bisher vorgesehene Fördervolumen von drei Milliarden Euro in vier Jahren sei nicht ausreichend. Zudem müssten strukturelle Hemmnisse in den Städten beseitigt werden, um den Aus- und Umbau der Fernwärme zu beschleunigen. Wichtig sei auch die Überarbeitung von Gesetzen und Verordnungen, um Widersprüche und Schwachstellen zu beseitigen, die den Ausbau der Fernwärme behindern. Roll betonte auch die Bedeutung der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Diese Technologie sei das Rückgrat vieler Fernwärmenetze und könne mit zukünftigen Brennstoffen wie Wasserstoff kompatibel sein.
Zufriedene Fernwärmekunden
Roll wies darauf hin, dass Fernwärmekunden laut Umfragen zu den zufriedensten Kunden im Wärmemarkt gehören. Es sei wichtig, die Rahmenbedingungen anzupassen, um die Zufriedenheit der Fernwärmekunden weiter zu steigern. Die Fernwärmebranche sei bereit, an tragfähigen Lösungen zu arbeiten. Abschließend betonte der AGFW-Präsident, dass der Fernwärmegipfel der Auftakt für eine engere Zusammenarbeit und einen regelmäßigen Austausch mit der Bundesregierung, dem Bundeswirtschaftsministerium und dem Bundesbauministerium sei. Die Fernwärmebranche wolle ihren Beitrag zum Gelingen der Wärmewende leisten.
enercity: Großwärmepumpe am Klärwerk
[16.09.2025] In Hannover beginnen die Bauarbeiten für eine Großwärmepumpe am Klärwerk Herrenhausen. Die Anlage soll ab 2027 bis zu 13.000 Haushalte mit klimafreundlicher Wärme versorgen und damit den Kohleausstieg in der Stadt voranbringen. mehr...
Mannheim: Ministerpräsident besichtigt Flusswärmepumpe
[09.09.2025] Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die erste Flusswärmepumpe des Energieunternehmens MVV in Mannheim besichtigt. Die Anlage am Rhein gilt als wichtiger Baustein für die klimaneutrale Wärmeversorgung der Region. mehr...
Wiesbaden: Basis für klimaneutrale Wärmeversorgung gelegt
[09.09.2025] Wiesbaden hat eine Bestands- und Potenzialanalyse zur kommunalen Wärmeplanung veröffentlicht. Damit legt die Stadt nach eigenen Angaben die Grundlage für eine klimaneutrale Wärmeversorgung. mehr...
Baden-Württemberg: Pflicht zur Wärmeplanung ausgeweitet
[05.09.2025] Seit dem 6. August gilt in Baden-Württemberg ein novelliertes Klimaschutzgesetz. Laut KEA-BW betrifft die wichtigste Änderung die Pflicht aller Kommunen, eine Wärmeplanung vorzulegen. mehr...
enercity contracting: Übernahme von Wärmeprojekten
[04.09.2025] enercity contracting übernimmt sechs Wärmeprojekte von EAM in Norddeutschland. Die Anlagen mit 13 Megawatt Gesamtleistung versorgen künftig Kunden in Hamburg, Kiel, Lübeck und Neustadt am Rübenberge. mehr...
Bodensee: Bürgerinteresse entscheidet über Projekterfolg
[04.09.2025] Die Gesellschaft Seewärme Meersburg will mit Wärme aus dem Bodensee eine klimafreundliche Versorgung aufbauen. Entscheidend ist, dass genügend Bürger frühzeitig ihr Interesse bekunden. mehr...
Wunstorf: Gründung einer Wärmegesellschaft
[22.08.2025] In Wunstorf soll eine neue Wärmegesellschaft namens MeerWärme entstehen. Stadtwerke, Bauverein und Avacon Natur wollen damit eine klimafreundliche Wärmeversorgung für drei Stadtquartiere aufbauen. mehr...
Bremen: Wärmewände erfahren
[22.08.2025] Mit dem Fahrrad hat Bremens Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf im Rahmen ihrer Klimaschutz-Sommertour Projekte rund ums klimafreundliche Heizen besucht. Stationen waren unter anderem ein neu entwickelter Klimaturm, Beispiele für Wärmepumpen im Altbau und ein Quartier mit eigenem Sanierungslotsen. mehr...
SAENA: Veranstaltungen zur kommunalen Wärmeplanung
[21.08.2025] Die Sächsische Energieagentur SAENA unterstützt Kommunen bei der Wärmeplanung mit Schulungen und Fachtagungen. Ziel ist es, Städte und Gemeinden fit für eine klimaneutrale und sozialverträgliche Wärmeversorgung zu machen. mehr...
Jena: Umsetzbarkeit von Abwärmeprojekt bestätigt
[20.08.2025] Abwärme aus der Jenaer Kläranlage könnte künftig Unternehmen in Jena-Nord mit Heizenergie versorgen. Eine Machbarkeitsstudie bestätigt die technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit des Projekts ANIKA. mehr...
Tettnang: Baubeginn eines Nahwärmenetzes
[30.07.2025] In Tettnang beginnt der Bau eines Nahwärmenetzes auf Basis erneuerbarer Energien. ENGIE Deutschland und das Regionalwerk Bodensee versprechen sich davon jährlich über 4.000 Tonnen CO₂-Einsparung im Vergleich zu fossilen Heizsystemen. mehr...
Saarbrücken: Kommunale Wärmeplanung gestartet
[30.07.2025] Die Landeshauptstadt Saarbrücken hat den Startschuss für ihre kommunale Wärmeplanung gegeben. Ziel ist eine klimafreundliche, effiziente und sozial gerechte Wärmeversorgung bis 2026. mehr...
Hartheim: Standort für Heizwerk gefunden
[23.07.2025] In Hartheim bei Freiburg soll ein neues Heizwerk auf Basis tiefer Geothermie entstehen. badenova sieht darin einen entscheidenden Schritt für eine klimafreundliche Wärmeversorgung von rund 20.000 Menschen in der Region. mehr...
Schleswig-Holstein: Land stellt Wärmeliniendichtekarte bereit
[22.07.2025] Schleswig-Holstein stellt ab sofort eine flächendeckende Wärmeliniendichtekarte für das gesamte Landesgebiet bereit. Kommunen erhalten damit eine solide Datengrundlage, um ihre kommunale Wärmeplanung effizienter und zielgerichteter umzusetzen. mehr...
Erkner: Zweite Großwärmepumpe angeliefert
[18.07.2025] Mit der Anlieferung der zweiten Großwärmepumpe ist das neue Heizsystem in Erkner Mitte vollständig. Ab Herbst liefert es erstmals grüne Fernwärme – mehr als die Hälfte davon aus erneuerbaren Quellen. mehr...