Samstag, 13. Dezember 2025

Stadtwerke Ulm/Neu-UlmGeothermieuntersuchung mit Eavor

[02.04.2024] Wie die Tiefengeothermie zur Dekarbonisierung der Fernwärmeversorgung in Neu-Ulm und Senden beitragen kann, untersuchen derzeit die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm. Es handelt sich um das erste Projekt in einem Grundgebirge, bei dem die Close-Loop-Technologie 2.0 von Eavor zum Einsatz kommt.
Die Close-Loop-Technologie 2.0 von Eavor verfügt über eine Vielzahl an Wärmeschleifen im Untergrund.

Die Close-Loop-Technologie 2.0 von Eavor verfügt über eine Vielzahl an Wärmeschleifen im Untergrund.

(Bildquelle: Eavor GmbH)

Inwiefern Tiefengeothermie zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung in Neu-Ulm und Senden beitragen kann, wollen die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) herausfinden. Gemeinsam mit dem Projektpartner Eavor haben sie im Januar 2024 eine Erkundungsphase gestartet. Sie soll sich nach Angaben der Unternehmen über einen Zeitraum von drei Jahren erstrecken und die Nutzung der Tiefengeothermie geologisch sowie technisch untersuchen. Gebohrt werde zunächst nicht, stattdessen kommen vorwiegend Messmethoden an der Oberfläche zum Einsatz. Neben umweltrelevanten Untersuchungen werde im Herbst/Winter 2024 auch eine 2D-Seismik-Kampagne durchgeführt. Sie soll aufzeigen, welche Potenziale die Erdwärmenutzung für das mit Fernwärme versorgte Gebiet in Neu-Ulm und Senden aufweist. „Es wird nun zahlreiche Untersuchungen geben, um nichts dem Zufall zu überlassen“, sagt SWU-Geschäftsführer Klaus Eder. „Erst wenn diese Phase erfolgreich abgeschlossen ist, treffen wir die weiterführende Investitionsentscheidung. Auf dem gesamten Weg bieten wir Information und Transparenz an. Der direkte Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern ist uns wichtig. Dieses Projekt ist entscheidend für eine nachhaltige Energieversorgung der Stadt und geht damit alle an.“ Eavor-Geschäftsführer Daniel Mölk ergänzt: „Wir freuen uns auf dieses Projekt ganz besonders. Es sind die Weitsicht und der Pioniergeist der SWU, erstmals im Grundgebirge ein Tiefengeothermieprojekt mit der Eavor-Technologie umzusetzen. Wir werden hier, nachdem alle Voruntersuchungen abgeschlossen sind, unsere weiterentwickelte Close-Loop-Technologie 2.0 zum Einsatz bringen.“ Die von Eavor entwickelte Loop-Methode arbeitet laut Unternehmen mit einem geschlossenen Kreislaufsystem, ist nicht auf das Auffinden von heißem Thermalwasser angewiesen und besonders sicher. Es handle sich um eine tiefe Erdwärmesonde, die im Gegensatz zur klassischen Erdwärmesonde über eine Vielzahl von Wärmeschleifen im Untergrund verfügt, vergleichbar mit einer Fußbodenheizung. Die Wärme werde dem Untergrundgestein mittels Wärmeleitung entzogen und an der Oberfläche mithilfe eines Wärmetauschers in bestehende Fernwärmenetze abgegeben. Das Eavor-Loop-System trage dazu bei, die Umwelteingriffe zu minimieren und gleichzeitig die Geothermie sicher und zuverlässig zu nutzen.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wärmeversorgung

Schornsheim: Klimaneutrales Neubaugebiet fertiggestellt

[11.12.2025] Schornsheim hat das neue Neubaugebiet Gänsweide übernommen, das komplett auf Erdwärme setzt. MVV zufolge ist es das erste Gebiet der Verbandsgemeinde Wörrstadt, das mit einem kalten Nahwärmenetz erschlossen wurde. mehr...

Agentur für Erneuerbare Energien: Hintergrundpapier bewertet Wärmewende

[11.12.2025] Ein Hintergrundpapier der Agentur für Erneuerbare Energien zeigt deutliche Unterschiede beim Fortschritt der Wärmewende in den Bundesländern. Die Analyse beleuchtet sowohl den Ausbau erneuerbarer Wärme als auch den Stand der kommunalen Wärmeplanung. mehr...

Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim: Bürgerbeteiligung beeinflusst Fernwärmeplanung

[11.12.2025] In Ludwigsburg und Kornwestheim beeinflusst die Bürgerbeteiligung erstmals spürbar die Fernwärmeplanung. Wie die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim berichten, führt die Nachfrage der Anwohner direkt zu vorgezogenen Ausbauschritten. mehr...

naturstrom: Zuschlag für Wärmeplanung erhalten

[10.12.2025] naturstrom und EnergyEffizienz haben erstmals gemeinsam den Zuschlag für eine kommunale Wärmeplanung erhalten. Die beiden Unternehmen sollen die Wärmeplanung für die Kommunale Allianz Aurach-Zenn in Nordbayern erarbeiten. mehr...

Wärmewende Akademie: Positive Bilanz nach einem Jahr

[10.12.2025] Die Mannheimer Wärmewende Akademie zieht ein Jahr nach ihrer Eröffnung eine positive Bilanz: Über 90 Handwerksbetriebe haben ihre Schulungen durchlaufen und unterstützen die Umstellung auf klimafreundliche Heizsysteme. mehr...

Neutraubling: Biomasseheizwerk ans Wärmenetz gegangen

[08.12.2025] REWAG hat in Neutraubling jetzt ein Biomasseheizwerk offiziell in Betrieb genommen. Die Anlage soll das Wärmenetz stabilisieren und ein weiterer Schritt zur Dekarbonisierung sein. mehr...

Deutsche Telekom: Abwärme für Berliner Wohnkomplex

[04.12.2025] Ein denkmalgeschützter Wohnkomplex in Berlin-Schöneberg wird künftig zu großen Teilen mit Abwärme aus einem Telekom-Rechenzentrum beheizt. Das geplante System soll rund zwei Drittel des Wärmebedarfs der 500 Wohnungen abdecken, ohne die Mieter finanziell zusätzlich zu belasten. mehr...

Wuppertal: Online-Beteiligung zur Wärmeplanung gestartet

[04.12.2025] Wuppertal bittet die Bevölkerung erneut um Hinweise zur kommunalen Wärmeplanung und öffnet dafür eine zweite Online-Beteiligung. Bis zum 12. Dezember können Bürgerinnen und Bürger laut wer denkt was Vorschläge zur klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2045 einreichen. mehr...

Heidelberg: 86 Millionen Euro Förderung vom Bund

[03.12.2025] Heidelberg erhält für drei zentrale Projekte der Wärmewende 86 Millionen Euro Fördermittel des Bundes. mehr...

Kommunale Wärmeplanung: Vorläufige Ergebnisse mehrerer Städte

[27.11.2025] Mehrere deutsche Städte legen erste oder vorläufige Ergebnisse ihrer kommunalen Wärmeplanung vor und öffnen die Beteiligung für Bürgerinnen und Bürger. Die Zwischenstände aus Leverkusen, Kaiserslautern und Hamburg zeigen, wo Netzausbau, Sanierungen und erneuerbare Quellen künftig ansetzen könnten. mehr...

Konstanz: Gründung von Wärmeverbund

[27.11.2025] Die Stadtwerke Konstanz gründen gemeinsam mit Solarcomplex eine Gesellschaft für den Aufbau eines regenerativen Wärmeverbunds im neuen Stadtteil Hafner. Der Entscheidung des Gemeinderats zufolge soll Wärmeversorgung Hafner Wärmepumpen und eine eigene Photovoltaikanlage bündeln. mehr...

IÖW: Projekt zu Nahwärmenetzen in kleinen Kommunen

[26.11.2025] Ein Projekt des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) zeigt, wie kleine Kommunen Nahwärmenetze auch ohne eigenes Stadtwerk umsetzen können. Dem IÖW zufolge sind eine gesicherte Nachfrage vor Ort und ein tragfähiges Betreibermodell die Schlüssel zum Erfolg. mehr...

dena: Kommunenbefragung zur Wärmeplanung

[25.11.2025] Viele Kommunen kommen bei der kommunalen Wärmeplanung schneller voran als im Vorjahr. Laut dena zeigt die jüngste KWW-Kommunenbefragung, dass gründliche Vorbereitung der entscheidende Faktor für reibungslosere Abläufe ist. mehr...

NRW.Energy4Climate: Materialien zu kommunaler Wärmeplanung veröffentlicht

[25.11.2025] NRW.Energy4Climate veröffentlicht neue Materialien zur Unterstützung der kommunalen Wärmeplanung in Nordrhein-Westfalen. Die Publikationen reichen von Wirtschaftlichkeitsleitfäden über Musterleistungsverzeichnisse für tiefe Geothermie bis hin zu einer Broschüre über Betreibermodelle für Abwasserwärme. mehr...

Böblingen: Stadtwerk setzt bei Wärmeplanung auf Planungssoftware

[18.11.2025] Die Stadtwerke Böblingen nutzen künftig die KI-gestützte Planungssoftware berta & rudi, um die Wärmewende im Landkreis präziser zu planen. Das Tool soll helfen, Bedarfe besser vorherzusagen und Versorgungskonzepte belastbar zu vergleichen. mehr...