ZSW/BDEWRekordjahr für Erneuerbare

Photovoltaik und der Windenergie sind die stärksten Säulen der erneuerbaren Stromerzeugung.
(Bildquelle: 123RF)
Nach aktuellen Zahlen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) werden erneuerbare Energien im Jahr 2024 gut 55 Prozent des Bruttostromverbrauchs decken. Dies entspräche einer Steigerung von zwei Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Vor allem der Ausbau der Photovoltaik und der Offshore-Windenergie trugen zu dieser Entwicklung bei.
Photovoltaik mit neuem Spitzenwert
Trotz eines eher durchwachsenen Sonnenjahres hat die Photovoltaik im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Mit einem Rekordzubau von 17 Gigawatt (GW) stieg die Solarstromerzeugung auf 72 Milliarden Kilowattstunden (kWh) – eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr mit rund 60 Milliarden kWh. In den Sommermonaten Juni bis August produzierten Solarstromanlagen erstmals durchgängig mehr als zehn Milliarden kWh pro Monat.

Die Windenergie bleibt laut ZSW und BDEW die stärkste Säule der erneuerbaren Stromerzeugung in Deutschland. Windkraftanlagen an Land lieferten 115 Milliarden kWh, wobei die Erträge aufgrund schwacher Windverhältnisse im vierten Quartal leicht rückläufig waren. Deutlich zulegen konnte dagegen die Offshore-Windenergie mit einem Plus von über elf Prozent auf 27 Milliarden kWh. Auch die Stromerzeugung aus Wasserkraft konnte 2024 zulegen. Überdurchschnittliche Niederschläge führten zu einem Anstieg um zehn Prozent auf knapp 21 Milliarden kWh. Biomassekraftwerke trugen mit 49 Milliarden kWh zur stabilen Stromversorgung bei.
Ausbau der Netzinfrastruktur vorantreiben
Die steigenden Einspeisewerte bringen aber auch Herausforderungen mit sich. Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des BDEW, mahnt, dass der Ausbau der Netzinfrastruktur dringend vorangetrieben werden muss, um Engpässe zu vermeiden. Sie fordert Regelungen, die die Stromnetze entlasten, ohne den Ausbau der erneuerbaren Energien zu bremsen.
Handlungsbedarf sieht auch Frithjof Staiß vom ZSW: „Die hohen Zubauzahlen bei der Photovoltaik sind erfreulich, aber wir müssen unsere Abhängigkeit von ausländischen Zulieferern reduzieren.“ Ein aktueller Förderaufruf der EU in Höhe von 3,4 Milliarden Euro biete die Chance, die Produktion von Solaranlagen und Windkraftkomponenten in Europa zu stärken.
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