PotsdamKlima-Monitor vorgestellt

Präsentation des neuen Klima-Monitors der Stadt Potsdam.
(Bildquelle: Landeshauptstadt Potsdam/Christine Homann)
Wie die Landeshauptstadt Potsdam mitteilt, ist vergangene Woche das Internetportal klima-monitor.potsdam.de online gegangen. Die Plattform bündelt Daten zu Klimaschutzmaßnahmen, Energieverbräuchen und Treibhausgasen und soll die Umsetzung der städtischen Klimaziele nachvollziehbar machen. Kernstück ist ein interaktiver CO₂-Zukunfts-Simulator, mit dem sich die Wirkung verschiedener Maßnahmen auf die Emissionsbilanz erproben lässt.
„Der Potsdamer Klima-Monitor macht Klimaschutz messbar, nachvollziehbar und transparent. Er zeigt, wo wir stehen, welche Fortschritte wir bereits erreicht haben und welche Herausforderungen noch vor uns liegen“, erklärt Lars Schmäh, kommissarischer Leiter des Fachbereichs Klima, Umwelt und Grünflächen. Ziel ist es, die Emissionen bis 2045 um 95 Prozent zu senken. Das Portal soll nicht nur Verwaltung und Wissenschaft als Arbeitsinstrument dienen, sondern auch Bürgerinnen und Bürgern sowie der Stadtpolitik Orientierung geben.
CO₂-Rückgang trotz Bevölkerungszuwachs
Die Daten zeigen, dass die Treibhausgasemissionen von 2003 bis 2023 trotz Bevölkerungswachstum von etwa 904.000 auf 695.000 Tonnen zurückgegangen sind. Mit 3,9 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalenten pro Kopf liegt Potsdam im Vergleich zu 25 anderen Großstädten am besten. Langfristig strebt die Stadt eine Reduktion auf 120.000 Tonnen pro Jahr bis 2045 an.
Die Fernwärme trägt zu den Fortschritten bei, auch wenn sie noch überwiegend aus fossilem Gas stammt. Kraft-Wärme-Kopplung sorgt dabei für geringere Emissionen als herkömmliche Heizungen. Gesetzliche Vorgaben schreiben einen steigenden Anteil erneuerbarer Wärme vor: mindestens 30 Prozent bis 2030, 80 Prozent bis 2040 und vollständige Umstellung bis 2045. Deutlich schwächer schneidet Potsdam bei der fossilfreien Stromerzeugung ab.
Fortschritte im Verkehrssektor
Im Verkehr hingegen verzeichnet die Stadt Fortschritte: Nur 27 Prozent aller Wege wurden 2023 mit dem Auto zurückgelegt, der Rest mit Rad, zu Fuß oder mit Bus und Bahn. Der Energieeinsatz im Verkehr sank zwischen 2003 und 2023 von rund 700.000 auf etwa 650.000 Megawattstunden. Auch in kommunalen Einrichtungen ist der Energieverbrauch trotz wachsender Gebäudeflächen rückläufig. Auffällig ist die Straßenbeleuchtung: Durch die Umstellung auf LED sank der Stromverbrauch von rund 6.500 Megawattstunden 2003 auf 4.200 Megawattstunden 2024. Seit 2020 nutzt der Kommunale Immobilienservice zudem ausschließlich Ökostrom.
Defizite bestehen bei der Sanierungsquote im Wohnungsbestand, die derzeit bei 0,8 Prozent liegt. Laut Masterplan müsste sie bis 2045 auf 2,5 Prozent steigen. Baukosten, Kreditbedingungen und der Fachkräftemangel bremsen den Fortschritt. Der Stromverbrauch der Stadt ist insgesamt gestiegen, pro Kopf jedoch gesunken – von 3.300 Kilowattstunden im Jahr 2003 auf 2.700 im Jahr 2023.
Der Klima-Monitor ist Teil des Smart-City-Projekts Potsdams und bis 2027 durch Fördermittel des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen abgesichert. Am 28. September wird er beim Potsdamer Umweltfest im Volkspark vorgestellt, wo rund 100 Aussteller Ideen für nachhaltiges Leben präsentieren.
Niedersachsen: Task Force schließt Arbeit ab
[26.09.2025] Die niedersächsische Task Force Energiewende hat ihre Arbeit nach rund zweieinhalb Jahren beendet. Laut Umweltministerium konnten Genehmigungen für Windräder beschleunigt und Photovoltaik-Zubau auf Rekordniveau gesteigert werden. mehr...
Osnabrück: Stadtwerke legen CO₂-Bilanz vor
[19.09.2025] Die Stadtwerke Osnabrück haben ihre erste CO₂-Bilanz erstellt. Grundlage hierfür ist ein neues digitales Berichtssystem, das nach eigenen Angaben Branchenstandards setzen soll. Der erste Nachhaltigkeitsbericht soll 2026 erscheinen. mehr...
Stockholm: Meilenstein für CO2-Abscheidung
[12.09.2025] Der schwedische Energieversorger Stockholm Exergi realisiert ein Großprojekt zur CO2-Abscheidung aus Biomasse. Bis zu 800.000 Tonnen CO2 sollen künftig unter der Nordsee eingelagert werden. Die dafür verwendete Technologie stammt vom Unternehmen Everllence. mehr...
Hannover: Klimaschutzmonitor ist online
[08.09.2025] Hannover hat den Klimaschutzmonitor online gestellt. Die Stadt will damit transparent machen, wie weit sie auf dem Weg zur angestrebten Klimaneutralität bis 2035 ist. mehr...
AEE: Hoyerswerda ist Energie-Kommune des Monats
[21.08.2025] Die Stadt Hoyerswerda ist jetzt von der Agentur für Erneuerbare Energien als Energie-Kommune des Monats ausgezeichnet worden. Mit wissenschaftlicher Begleitung bereitet sich die Lausitzstadt auf das Ende der Kohlewärme vor. mehr...
Mannheim: Spitzenreiter im Klimaschutz
[14.08.2025] Mannheim gehört erneut zu den internationalen Spitzenreitern im Klimaschutz. Die Stadt erhielt zum dritten Mal in Folge die Bestnote A der Umweltorganisation CDP für ihre transparente Klimabilanz und wirksame Strategien. mehr...
Stuttgart: Neuer digitaler Klimaatlas
[08.08.2025] Ein neuer digitaler Klimaatlas unterstützt Planerinnen und Planer in der Region Stuttgart bei der klimaresilienten Stadtentwicklung. Das vom Forschungsprojekt ISAP entwickelte Online-Tool liefert aktuelle Klimadaten, Szenarien und Bewertungen möglicher Anpassungsmaßnahmen. mehr...
Emissionshandel: CO₂-Ausstoß im Energiesektor sinkt stark
[18.07.2025] Der Europäische Emissionshandel besteht seit 20 Jahren. In Deutschland sind die Emissionen der beteiligten Anlagen seitdem um fast die Hälfte gesunken. Besonders stark wirkt der Handel im Energiesektor. mehr...
Stuttgart: Klimaschutz zahlt sich aus
[17.07.2025] Die Landeshauptstadt Stuttgart hat ihren Energieverbrauch im Jahr 2023 weiter gesenkt und auch die Emissionen konnten reduziert werden. Dennoch wurde der CO₂-Zielwert knapp überschritten. Die Einsparungen summieren sich allerdings auf über 80 Millionen Euro. Dies geht aus dem aktuellen Energie- und Klimaschutzbericht hervor. mehr...
ASEW: Erweiterung des Netzwerks
[17.07.2025] Die ASEW baut ihr Netzwerk weiter aus. Nach Dreieich und Blomberg lässt nun auch Oberursel sein Stromportfolio durch die ASEW prüfen, dort sogar mit dem höheren ok‑power‑plus‑Siegel. mehr...
Stuttgart: Klimazwischenziel erreicht
[16.07.2025] Stuttgart hat sein Klimazwischenziel erreicht: Der neue Energie‑ und Klimaschutzbericht weist für 2023 einen Rückgang der CO₂‑Emissionen um 54 Prozent und des Endenergieverbrauchs um 23 Prozent gegenüber 1990 aus. mehr...
Klimawandel: Klimaresiliente Infrastruktur
[04.07.2025] Hitzeperioden, Trockenzeiten, Starkregen und Überflutungen nehmen zu – der Klimawandel stellt Städte und Gemeinden vor Herausforderungen. Klimaschutz und gezielte Maßnahmen zur Klimaanpassung werden wichtiger. Kommunale Unternehmen nehmen dabei eine zentrale Rolle ein. mehr...
Baden-Württemberg: Energie bei landeseigenen Gebäuden eingespart
[24.06.2025] Mit über 500 Einzelmaßnahmen hat das Land Baden-Württemberg im vergangenen Jahr gezielt in den Klimaschutz seiner Liegenschaften investiert. Der Energieverbrauch wurde deutlich gesenkt, die Nutzung erneuerbarer Energien ausgebaut – bei Kosten von mehr als 90 Millionen Euro. mehr...
Baden-Württemberg: Unterstützung für Energieagenturen aufgestockt
[20.06.2025] Baden-Württemberg hat jetzt die finanzielle Unterstützung für regionale Energieagenturen verdoppelt. Ziel ist der flächendeckende Ausbau kostenloser Beratungsangebote zu Klimaschutz, Energieeffizienz und Wärmewende. mehr...