Sonntag, 7. Dezember 2025

KlimaCheck für KommunenBeschlüsse auf Klimarelevanz prüfen

[26.05.2021] Beschlüsse hinsichtlich Klimaschutz und Klimafolgenanpassung werden von Kommune zu Kommune unterschiedlich gehandhabt. Das Tool KlimaCheck vereinfacht den Prozess und bietet eine Hilfestellung zur fundierten Abschätzung der Umweltauswirkungen.
Das Excel-Tool KlimaCheck beurteilt bei der Erstellung von Beschlussvorlagen für politische Gremien die Umweltauswirkungen für Kommunen.

Das Excel-Tool KlimaCheck beurteilt bei der Erstellung von Beschlussvorlagen für politische Gremien die Umweltauswirkungen für Kommunen.

(Bildquelle: Boiko Ilia / 123rf.com)

Mit dem Ausruf des Klimanotstands erkennen Kommunen die Eindämmung der Klimakrise als Aufgabe von höchster Priorität an. Doch die Prüfung von Beschlüssen hinsichtlich Klimaschutz und Klimafolgenanpassung werden von Kommune zu Kommune unterschiedlich gehandhabt. Um dennoch zu einer sachgerechten und individuellen Entscheidungsgrundlage zu finden, hat energielenker den KlimaCheck entwickelt. Dabei handelt es sich laut dem Unternehmen um ein leicht zu bedienendes Excel-Tool, das die Auswirkungen auf Klimaschutz und Klimafolgenanpassung bei der Erstellung von Beschlussvorlagen für politische Gremien anhand eines dreistufigen Abfragesystems beurteilt und ausweist.

Drei Stufen

In der ersten Stufe werden die zuständigen Mitarbeiter in den Fachämtern zunächst dazu angeleitet, eine Voreinschätzung abzugeben. Zwar hat nahezu jedes Vorhaben und jede Beschaffung eine Auswirkung auf die Umwelt, jedoch gibt es auch Vorhaben, die kaum eine Auswirkung auf das Klima haben, so zum Beispiel Straßenumbenennungen. In diesen Fällen wäre die Bearbeitung in Stufe eins beendet. Zeigt sich jedoch, dass Ressourcen verbraucht, Abgase erzeugt oder das Stadtklima in irgendeiner Weise betroffen sei, folgt Stufe zwei. Im Rahmen einer Basisprüfung durch fünf allgemeine Fragen wird in diesem Schritt nach Angaben der Firma energielenker eine grobe Abschätzung vorgenommen, inwieweit das Vorhaben Klimarelevanz aufweist. Bei einem positiven Ergebnis werde der Sachbearbeitende in die dritte Stufe geführt – dem eigentlichen Herzstück des KlimaChecks. Hier müsse zunächst eine Auswahl aus verschiedenen Handlungsfeldern getroffen werden, beispielsweise Bauen, Biodiversität/Artenschutz oder Mobilität, wobei Themenschwerpunkte und Handlungsfelder beliebig erweiterbar seien.

Gezielte Fragen

Auf Grundlage der Beantwortung gezielter Fragen wird das Ergebnis des KlimaChecks anschließend auf einer Skala und in Balkendiagrammen angezeigt. Eine zu beantwortende Frage kann etwa lauten, wie sich das Vorhaben auf die Sicherung von Frischluftschneisen beziehungsweise Kaltluftentstehungsgebieten auswirkt. Zu den ersten Kommunen, die Ihre Beschlüsse mithilfe des KlimaChecks von energielenker nutzen, zählen die Städte Bochum und Borken. Für Sonja Eisenmann, Klimaschutz-Managerin der Stadt Bochum, steht fest: „Der KlimaCheck ist ein geeignetes Instrument zur Sensibilisierung für die unterschiedlichen Themenbereiche des Klimawandels sowie zur Evaluation und Steigerung der Transparenz von klimarelevanten Auswirkungen politischer Beschlussvorlagen. Auf diese Weise kann ein gesamtstädtischer Klima-Dialog sinnvoll unterstützt werden.“ Die Preise für das Tool sind gestaffelt und richten sich nach der Größe einer Kommune, informiert energielenker. „Die Einführung in das Tool in Form eines halbtägigen Workshops ist jedoch immer inklusive“, sagt Leo Humann, Ansprechpartner bei energielenker.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Klimaschutz

AEE: Tool soll Klimaschutz und Energiewende vermitteln

[28.11.2025] Ein neues mehrsprachiges Online-Tool soll Kommunen und Institutionen helfen, Klimaschutz und Energiewende verständlich zu vermitteln. Entwickelt wurde das kostenlose Awareness Toolkit im Rahmen des vom Auswärtigen Amt geförderten Projekts Energiewende Partnerstadt 3.0. mehr...

Difu: Sechs klimaaktive Kommunen ausgezeichnet

[27.11.2025] Sechs Kommunen erhalten im Wettbewerb Klimaaktive Kommune 2025 jeweils 40.000 Euro für besonders gelungene Klimaschutzprojekte. Ziel des vom Deutschen Institut für Urbanistik ausgelobten Wettbewerbs ist es, wirksame lokale Maßnahmen sichtbar zu machen und Nachahmer zu finden. mehr...

Osnabrück: Erster Klima-Abend

[25.11.2025] In Osnabrück haben vergangene Woche rund 200 Gäste beim ersten Klima-Abend der Stadt über Wege zur Klimaneutralität 2040 diskutiert. Die Veranstaltung bot laut Stadt Einblicke in zentrale Handlungsfelder und viel Raum für direkten Austausch. mehr...

Difu: Auszeichnung von klimaaktiven Kommunen

[24.11.2025] Auf der Kommunalen Klimakonferenz in Berlin werden diese Woche am 25. November die sechs Preisträger des Bundeswettbewerbs „Klimaaktive Kommune 2025“ vorgestellt. Jede ausgezeichnete Kommune erhält 40.000 Euro, insgesamt stehen 240.000 Euro bereit. mehr...

Mainz: Fördermittel ausgeschöpft

[24.11.2025] Das Mainzer Förderprogramm für Photovoltaik-Speicher ist beendet, die Mittel aus dem kommunalen Investitionsprogramm KIPKI sind vollständig vergeben. Rund 500.000 Euro ermöglichten den Bau hunderter Anlagen mit großer Solar- und Speicherkapazität. mehr...

Baden-Württemberg: Positive Bilanz zu Klimaschutz-Projekt

[20.11.2025] Vier Kommunen in Baden-Württemberg ziehen zwei Jahre nach Start des Landesprojekts „Auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2035“ eine positive Bilanz. Denzlingen, Freiburg, Ludwigsburg und der Landkreis Calw haben ihre Förderung für zahlreiche Klimaschutzvorhaben genutzt. mehr...

Kreis Uelzen: Förderbescheid für digitales Standortprofil

[17.11.2025] Niedersachsen fördert ein digitales Standortprofil, das die erneuerbaren Energien im Landkreis Uelzen präziser erfassen und nutzbar machen soll. Der Landkreis, der sich bereits vollständig mit lokal erzeugtem Ökostrom versorgt, erhält dafür gut 52.000 Euro. mehr...

Bad Münstereifel: Energie-Kommune trotz Flut

[14.11.2025] Mit viel Beteiligung und klaren Plänen baut Bad Münstereifel nach der Flut von 2021 eine neue Energiezukunft auf. Die Stadt setzt auf Sonne und Wind sowie auf Beratung und Austausch. Dafür wurde sie von der Agentur für Erneuerbare Energien zur Energie-Kommune des Monats ernannt. mehr...

Bonn: Onlinebeteiligung zu Klimaplan

[13.11.2025] Die Stadt Bonn startet eine Onlinebeteiligung zur Fortschreibung ihres Klimaplans 2035. Bis zum 30. November können Bürgerinnen und Bürger ihre Einschätzungen und Kommentare zu den überarbeiteten Klimaschutzmaßnahmen abgeben. mehr...

badenova: Förderung von acht Klima- und Wasserschutzprojekten

[13.11.2025] Der badenova Innovationsfonds fördert im Herbst 2025 acht neue Projekte für Klima- und Wasserschutz in Baden-Württemberg mit insgesamt rund 1,3 Millionen Euro. Damit setzt der Energieversorger eigene Akzente für grüne Quartiere, Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Mobilität in der Region. mehr...

Berlin: Führerschein für heiße Öfen

[31.10.2025] Die Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt bietet auch in dieser Heizsaison wieder den kostenlosen „Berliner Ofenführerschein“ an. Der Onlinekurs soll Kaminofenbesitzern helfen, Holz effizienter und umweltfreundlicher zu nutzen und so Feinstaubbelastung und Emissionen zu senken. mehr...

Stuttgart: Schwerpunktsitzung zur Wärmewende

[30.10.2025] In einer Schwerpunktsitzung des Ausschusses für Klima und Umwelt hat Stuttgart den Stand der Wärmewende und die nächsten Schritte zur Klimaneutralität 2035 beraten. Stadt, Stadtwerke, EnBW und Energieberatungszentrum setzen dabei auf Wärmenetze, Wärmepumpen und aktive Bürgerbeteiligung. mehr...

Frankfurt am Main: Pilotprojekt für begrünte Trafostationen

[20.10.2025] In Frankfurt am Main startet ein Pilotprojekt für begrünte Trafostationen. Die Initiative von Mainova, dem Stadtplanungsamt und der Firma Gritec soll technische Infrastruktur umweltfreundlicher gestalten und das Stadtklima verbessern. mehr...

Kreis Borken: Mehr Erzeugung als Verbrauch

[17.10.2025] Der Kreis Borken produziert rechnerisch mehr Strom aus erneuerbaren Energien, als er selbst verbraucht. Laut dem Energieatlas NRW deckt der Kreis bereits 110 Prozent seines Strombedarfs aus regenerativen Quellen – ein Spitzenwert im Land. mehr...

Nürnberg: Klimaneutral bis 2035

[16.10.2025] Nürnberg setzt auf Sonne, Biomasse und klimafreundliche Mobilität. Für ihr Engagement wurde die Kommune von der AEE als Energie-Kommune gewürdigt. Nürnberg will bis 2035 klimaneutral werden und arbeitet bereits mit zahlreichen Projekten daran. mehr...