Montag, 16. Juni 2025

BundesregierungGesetz pro Geothermie

[09.09.2024] Die Bundesregierung hat Gesetzesänderungen auf den Weg gebracht, um die Genehmigungsverfahren für Geothermieanlagen, Wärmepumpen und Wärmespeicher zu beschleunigen.
Geothermiebohrung: Genehmigungsverfahren für Erdwärmeanlagen sollen beschleunigt werden.

Geothermiebohrung: Genehmigungsverfahren für Erdwärmeanlagen sollen beschleunigt werden.

(Bildquelle: SWM)

Die Bundesregierung hat wichtige Schritte zur Beschleunigung der Genehmigungsverfahren für Erdwärmeanlagen, Wärmepumpen und Wärmespeicher beschlossen. Die Gesetzesänderungen sollen dazu beitragen, bürokratische Hemmnisse beim Ausbau der erneuerbaren Wärmeenergie abzubauen. Die Maßnahmen sind Teil der Wachstumsinitiative der Bundesregierung für eine nachhaltige und klimafreundliche Energieversorgung.
Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen): „Das Potenzial der Geothermie, also der direkten Erdwärme aus tiefen Gesteinsschichten, wurde in Deutschland jahrzehntelang vernachlässigt. Jetzt holen wir die Geothermie endlich aus ihrem Schattendasein. Wir sorgen dafür, dass die Wärmeenergie aus tiefen Erdschichten gezielt und unbürokratisch für unsere Energieversorgung erschlossen werden kann.“
Die Geothermie spiele eine zentrale Rolle, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wie Öl, Gas und Kohle zu verringern. Derzeit liege der Anteil erneuerbarer Energien an der Wärmeversorgung in Deutschland unter 20 Prozent, sagte Habeck. Ein Viertel der Wärme könne aber prinzipiell aus Tiefengeothermie gewonnen werden. Mit den beschlossenen Gesetzesänderungen sollen Genehmigungen für Erdwärmeanlagen, bestimmte Wärmepumpen und Wärmespeicher schneller und einfacher erteilt werden.
Im Einzelnen umfasst die Reform Änderungen im Berg- und Wasserrecht, die Genehmigungsverfahren vereinfachen und digitalisieren. So werden beispielsweise Höchstfristen für Genehmigungen eingeführt, die die Behörden verpflichten, innerhalb eines Jahres zu entscheiden. Außerdem entfällt für kleine Wärmepumpen im privaten Bereich die wasserrechtliche Genehmigung. Stattdessen genügt künftig eine einfache Anzeige bei der Behörde.
Ein weiteres zentrales Element der Reform ist die stärkere Gewichtung von Geothermie- und Wärmepumpenanlagen bei Abwägungsentscheidungen. Wie bei den anderen erneuerbaren Energieträgern wird auch bei diesen Projekten von einem überwiegenden öffentlichen Interesse ausgegangen. Damit können sie auch in sensiblen Bereichen wie dem Außenbereich leichter genehmigt werden. Die Gesetzesänderungen müssen nun von Bundestag und Bundesrat beraten werden.



Stichwörter: Politik, Geothermie


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik

LichtBlick: Millerntor-Stadion erhält PV-Anlage in Regenbogenfarben

[04.06.2025] FC St. Pauli und LichtBlick errichten auf dem Millerntor-Stadion die weltweit erste Solaranlage in Regenbogenfarben. Das Projekt verbindet erneuerbare Energie mit einer klaren Botschaft für Vielfalt und gesellschaftliche Offenheit. mehr...

interview

Interview: Die Politik muss schnell handeln

[02.06.2025] Kerstin Andreae spricht im stadt+werk-Interview über die Erwartungen der Branche an die neue Bundesregierung. Resilienz und Nachhaltigkeit seien wichtige Gründe, die Energiewende weiter voranzutreiben, sagt die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. mehr...

Wärmewende: Verbände fordern klare Regeln

[22.05.2025] Dreizehn Branchenverbände wenden sich mit einem Appell an die Bundesregierung. Sie verlangen Planungssicherheit, verlässliche Förderung und ein verständliches Gebäudeenergiegesetz. mehr...

BSI: Positionspapier zu Cybersicherheit im Energiesektor

[22.05.2025] Das BSI warnt vor gravierenden Risiken für die Energieversorgung durch Cyberangriffe. In einem aktuellen Positionspapier fordert die Behörde umfassende Maßnahmen zur Stärkung der Cybersicherheit im Energiesektor. mehr...

Offshore Windenergie: Warnung vor aktuellem Ausschreibungsmodell

[21.05.2025] Eine neue Studie warnt vor gravierenden Risiken des aktuellen Ausschreibungsmodells für Offshore-Windenergie in Deutschland. Die Stiftung Offshore Windenergie fordert eine Kurskorrektur der kommenden Bundesregierung, um langfristige Schäden für Strompreise, Investitionen und die Energiewende abzuwenden. mehr...

BDEW: Verbesserung und Verabschiedung des KWSG gefordert

[20.05.2025] Der BDEW fordert eine zügige Verabschiedung des Kraftwerkssicherheitsgesetzes mit gezielten Nachbesserungen. Nur so lasse sich der dringend benötigte Ausbau steuerbarer, wasserstofffähiger Kraftwerke verlässlich und investitionssicher realisieren. mehr...

Bürgerenergie: Forschende fordern bessere Regeln

[12.05.2025] In Deutschland gibt es rund 3.000 lokale Energiegemeinschaften. Ein Forschungsteam empfiehlt der Politik nun, klare Ziele zu setzen und bessere Rahmenbedingungen zu schaffen. So könne Bürgerenergie zum Motor der Energiewende werden. mehr...

Bundesregierung: Neue Vorgaben für Gasspeicher

[05.05.2025] Die Bundesregierung plant, die Mindestfüllstände für Gasspeicher im kommenden Winter zu senken. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft hält dies für einen richtigen und notwendigen Schritt. Die Anpassung soll Kosten senken und den Markt entlasten. mehr...

Schleswig-Holstein: Neuer Plan für Windkraftausbau

[05.05.2025] Der jetzt vorgelegte Entwurf des Landesentwicklungsplans Windenergie Schleswig-Holstein soll mehr Flächen für die Windenergie sichern – und gleichzeitig den Naturschutz stärken. Ab dem 21. Mai 2025 können Bürgerinnen und Bürger dazu Stellung nehmen. mehr...

Das Bild zeigt Armin Willingmann, Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt: Entwurf für Wärmplanungsgesetz

[02.05.2025] Bis spätestens 2028 sollen alle Städte und Gemeinden in Sachsen-Anhalt Wärmepläne aufstellen. Einen entsprechenden Gesetzentwurf hat die Landesregierung jetzt vorgelegt. mehr...

Strommarktdesign: Regionale Differenzierung senkt Kosten

[30.04.2025] Eine neue Studie von Agora Energiewende und Fraunhofer IEE zeigt: Lokale Strompreise könnten Netzengpässe reduzieren und die Stromkosten für Unternehmen und Haushalte senken. mehr...

Das Bild ist ein Porträtfoto des schleswig-holsteinischen Energieministers Tobias Goldschmidt

Schleswig-Holstein: Kommunalfonds für die Wärmewende

[22.04.2025] Schleswig-Holstein fördert ab Mai erste Schritte von Wärme- und Effizienzprojekten in Kommunen mit bis zu 300.000 Euro. Eine neue Richtlinie schafft die Grundlage für Zuschüsse in der Frühphase, wenn noch keine Finanzierung durch Banken möglich ist. mehr...

Baden-Württemberg: Rückschritt beim Windkraftausbau?

[15.04.2025] In Baden-Württemberg sorgt eine Formulierung im neuen Koalitionsvertrag zum Thema Windkraft für Irritationen. Verbände warnen vor einem Rückschlag für die Energiewende im Süden. mehr...

Koalitionsvertrag: Zustimmung und Kritik

[10.04.2025] Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD stößt in der Energiewirtschaft auf überwiegend positive Reaktionen. Die Verbände BDEW und VKU sowie die Stadtwerke-Kooperation Trianel sehen wichtige Signale für die Energiewende – fordern aber rasches Handeln und warnen vor kritischen Markteingriffen. mehr...

Rheinland-Pfalz: Weg frei für kommunale Wärmeplanung

[09.04.2025] Rheinland-Pfalz hat ein Ausführungsgesetz zur kommunalen Wärmeplanung verabschiedet. Es soll den Kommunen mehr Klarheit und Handlungsspielraum geben. Insbesondere kleinere Gemeinden können auf ein vereinfachtes Verfahren setzen. mehr...