Mittwoch, 17. September 2025

GISANutzung von Abwärme aus Rechenzentrum

[21.03.2025] Der IT-Dienstleister GISA nutzt künftig die Abwärme seines Rechenzentrums in Halle (Saale), um Büros zu temperieren. Dies spart Energie, reduziert den CO₂-Ausstoß und macht die Cloudleistungen des Unternehmens nachhaltiger.

Rechenzentren werden als Wärmequellen oft noch unterschätzt.

(Bildquelle: adobestock)

Der IT-Dienstleister GISA setzt am Standort Halle (Saale) auf eine nachhaltige Lösung zur Nutzung der Abwärme aus seinem Rechenzentrum. Wie GISA mitteilt, wird die Wärme, die beim Betrieb der Server entsteht, nun zur Temperierung der Büroräume verwendet. In der kalten Jahreszeit wird der Kühlwasserrücklauf mit einer Temperatur von rund 21 Grad Celsius genutzt, um einströmende Außenluft vorzuwärmen. Dadurch lassen sich die Büroräume auf etwa 20 Grad Celsius vorheizen, sodass nur noch wenig zusätzliche Heizenergie benötigt wird.

„Rechenzentren werden als Wärmequellen oft noch unterschätzt, bieten aber ein enormes Potenzial“, sagt GISA-CEO Heino Feige. „Wir sind stolz, dass wir die Abwärme als wertvolles Nebenprodukt nun wiederverwenden können. Auf diese Weise haben wir die Möglichkeit, noch effizienter mit vorhandenen Ressourcen umzugehen und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.“

GISA geht mit dieser Maßnahme laut eigenen Auskünften über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Während das Energieeffizienzgesetz die Wärmerückgewinnung für neue Rechenzentren vorschreibt, ist sie für bestehende Anlagen nicht verpflichtend. Die Umsetzung stellt insbesondere dann eine Herausforderung dar, wenn Rechenzentren – wie im Fall von GISA – in Gebäuden untergebracht sind, die ursprünglich nicht für diesen Zweck errichtet wurden und sich nicht im Eigentum des Betreibers befinden.

Der Effekt der Maßnahme sei bereits spürbar: Im Januar 2025 konnte der Energieverbrauch durch die Abwärmenutzung um rund 22.000 Kilowattstunden gesenkt werden. Auch im Sommer bringe die Neuerung Vorteile, da die bestehende Kühlung weiterhin über einen Kaltwassererzeuger erfolgt, der durch die effizientere Nutzung der Ressourcen entlastet wird. Damit stärke GISA seine Nachhaltigkeitsstrategie und zeige, wie innovative Konzepte zur Energieeinsparung beitragen können.



Stichwörter: Wärmeversorgung, GISA, Abwärme


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wärmeversorgung

enercity: Großwärmepumpe am Klärwerk

[16.09.2025] In Hannover beginnen die Bauarbeiten für eine Großwärmepumpe am Klärwerk Herrenhausen. Die Anlage soll ab 2027 bis zu 13.000 Haushalte mit klimafreundlicher Wärme versorgen und damit den Kohleausstieg in der Stadt voranbringen. mehr...

Mannheim: Ministerpräsident besichtigt Flusswärmepumpe

[09.09.2025] Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die erste Flusswärmepumpe des Energieunternehmens MVV in Mannheim besichtigt. Die Anlage am Rhein gilt als wichtiger Baustein für die klimaneutrale Wärmeversorgung der Region. mehr...

Wiesbaden: Basis für klimaneutrale Wärmeversorgung gelegt

[09.09.2025] Wiesbaden hat eine Bestands- und Potenzialanalyse zur kommunalen Wärmeplanung veröffentlicht. Damit legt die Stadt nach eigenen Angaben die Grundlage für eine klimaneutrale Wärmeversorgung. mehr...

Baden-Württemberg: Pflicht zur Wärmeplanung ausgeweitet

[05.09.2025] Seit dem 6. August gilt in Baden-Württemberg ein novelliertes Klimaschutzgesetz. Laut KEA-BW betrifft die wichtigste Änderung die Pflicht aller Kommunen, eine Wärmeplanung vorzulegen. mehr...

enercity contracting: Übernahme von Wärmeprojekten

[04.09.2025] enercity contracting übernimmt sechs Wärmeprojekte von EAM in Norddeutschland. Die Anlagen mit 13 Megawatt Gesamtleistung versorgen künftig Kunden in Hamburg, Kiel, Lübeck und Neustadt am Rübenberge. mehr...

Bodensee: Bürgerinteresse entscheidet über Projekterfolg

[04.09.2025] Die Gesellschaft Seewärme Meersburg will mit Wärme aus dem Bodensee eine klimafreundliche Versorgung aufbauen. Entscheidend ist, dass genügend Bürger frühzeitig ihr Interesse bekunden. mehr...

Wunstorf: Gründung einer Wärmegesellschaft

[22.08.2025] In Wunstorf soll eine neue Wärmegesellschaft namens MeerWärme entstehen. Stadtwerke, Bauverein und Avacon Natur wollen damit eine klimafreundliche Wärmeversorgung für drei Stadtquartiere aufbauen. mehr...

Bremen: Wärmewände erfahren

[22.08.2025] Mit dem Fahrrad hat Bremens Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf im Rahmen ihrer Klimaschutz-Sommertour Projekte rund ums klimafreundliche Heizen besucht. Stationen waren unter anderem ein neu entwickelter Klimaturm, Beispiele für Wärmepumpen im Altbau und ein Quartier mit eigenem Sanierungslotsen. mehr...

SAENA: Veranstaltungen zur kommunalen Wärmeplanung

[21.08.2025] Die Sächsische Energieagentur SAENA unterstützt Kommunen bei der Wärmeplanung mit Schulungen und Fachtagungen. Ziel ist es, Städte und Gemeinden fit für eine klimaneutrale und sozialverträgliche Wärmeversorgung zu machen. mehr...

Jena: Umsetzbarkeit von Abwärmeprojekt bestätigt

[20.08.2025] Abwärme aus der Jenaer Kläranlage könnte künftig Unternehmen in Jena-Nord mit Heizenergie versorgen. Eine Machbarkeitsstudie bestätigt die technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit des Projekts ANIKA. mehr...

Tettnang: Baubeginn eines Nahwärmenetzes

[30.07.2025] In Tettnang beginnt der Bau eines Nahwärmenetzes auf Basis erneuerbarer Energien. ENGIE Deutschland und das Regionalwerk Bodensee versprechen sich davon jährlich über 4.000 Tonnen CO₂-Einsparung im Vergleich zu fossilen Heizsystemen. mehr...

Saarbrücken: Kommunale Wärmeplanung gestartet

[30.07.2025] Die Landeshauptstadt Saarbrücken hat den Startschuss für ihre kommunale Wärmeplanung gegeben. Ziel ist eine klimafreundliche, effiziente und sozial gerechte Wärmeversorgung bis 2026. mehr...

Hartheim: Standort für Heizwerk gefunden

[23.07.2025] In Hartheim bei Freiburg soll ein neues Heizwerk auf Basis tiefer Geothermie entstehen. badenova sieht darin einen entscheidenden Schritt für eine klimafreundliche Wärmeversorgung von rund 20.000 Menschen in der Region. mehr...

Schleswig-Holstein: Land stellt Wärmeliniendichtekarte bereit

[22.07.2025] Schleswig-Holstein stellt ab sofort eine flächendeckende Wärmeliniendichtekarte für das gesamte Landesgebiet bereit. Kommunen erhalten damit eine solide Datengrundlage, um ihre kommunale Wärmeplanung effizienter und zielgerichteter umzusetzen. mehr...

Erkner: Zweite Großwärmepumpe angeliefert

[18.07.2025] Mit der Anlieferung der zweiten Großwärmepumpe ist das neue Heizsystem in Erkner Mitte vollständig. Ab Herbst liefert es erstmals grüne Fernwärme – mehr als die Hälfte davon aus erneuerbaren Quellen. mehr...