LangmatzPositive Wachstumsdynamik

Dieter Mitterer, Geschäftsführer der Langmatz GmbH.
(Bildquelle: Langmatz)
Corona-Pandemie, gestörte Lieferketten, Inflation – für mittelständische Industrieunternehmen waren die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2021 nicht gerade rosig. Wie ist es Langmatz gelungen, unter diesen Bedingungen ein zehnprozentiges Wachstum zu erzielen und erstmals die 100 Millionen Umsatzmarke zu knacken?
Dass wir 2021 ein so gutes Ergebnis erzielen konnten, liegt an mehreren Faktoren. Die Strategie der Firma Langmatz ist historisch betrachtet schon immer darauf ausgelegt, eine sehr hohe eigene Wertschöpfung zu generieren. So hat sich das Grundprinzip großer Unabhängigkeit von Dritten in Krisenzeiten stets bewährt. Zentral ist ferner, dass wir uns in Wachstumsmärkten bewegen. Telekommunikation, Energiewende und Smart City sind Bereiche, die über Jahre Zukunftschancen bieten. Wir haben unser Portfolio gestrafft und somit mehr Effektivität in den wichtigen Bereichen der Cluster erreicht. Zudem ist unser Vertriebsteam sehr gut vernetzt und äußerst erfolgreich im Abschluss profitabler Projekte. Zu guter Letzt ist entscheidend gewesen, dass unsere gesamte Mannschaft die Corona-Krise mit sehr viel Selbstverantwortung hervorragend bewältigt hat.
Langmatz erlebt seit mehr als zehn Jahren eine außergewöhnlich positive Wachstumsdynamik. Jährlich geht es mit zweistelligen Zuwachsraten kontinuierlich voran – ohne Einbrüche. Was ist Ihrer Ansicht nach der Grund für diese Erfolgsgeschichte?
Wachstum ist nur zu generieren, wenn es die Märkte zulassen. In Deutschland ist der Breitbandausbau in den letzten Jahren erst zum Laufen gekommen. Wir haben uns breit aufgestellt, stark vernetzt und die Marke Langmatz tief verankert. Jetzt dürfen wir die gelegte Saat in Form von Auftragseingängen ernten. Der entscheidende Erfolgsfaktor ist die optimale Betreuung des deutschen Privatmarkts. Dort erzielen wir die größten Umsatzzuwächse. Parallel zum Inlandswachstum verzeichnen wir ebenso eine sehr positive Entwicklung in den internationalen Märkten.
Mit dem rasanten Wachstum geht kundenseitig ein enormer Bedarf einher. Wie bewältigen Sie als mittelständisches Unternehmen mit knapp 420 Mitarbeitern die ständig steigende Auftragsflut?
Langmatz hat eine sehr zukunftsorientierte Unternehmensstruktur, die es uns ermöglicht, nachhaltig zu investieren. An dieser Stelle ein großer Dank an unseren Aufsichtsrat und unsere Gesellschafter, die sehr wohlwollend das Unternehmenswachstum mit allen nötigen Investitionen begleiten. Durch neue, intelligente Prozessoptimierungen in der Fertigung steigern wir kontinuierlich die Effizienz und eine sehr vorausschauende Einkaufspolitik sichert den Materialzufluss. Das Wichtigste sind natürlich unsere Kolleginnen und Kollegen. Ohne deren Flexibilität und Motivation wäre die sehr positive Auftragsentwicklung nicht zu stemmen. Ihnen gilt ebenfalls ein großes Dankeschön.
Bei allem Positivem, dass wir nun gehört haben, gibt es doch sicherlich auch Problemfelder. Mit welchen Herausforderungen hatten Sie im abgelaufenen Geschäftsjahr besonders zu kämpfen?
Seit über zwei Jahren ist die Gesamtsituation für unsere Gesellschaft außerordentlich. Neben den Alltagsthemen kamen große neue Herausforderungen auf uns zu und ein Ende ist derzeit noch nicht absehbar. Trotz dieser Umstände freuen wir uns über sehr gut gefüllte Auftragsbücher und fahren seit geraumer Zeit an der Auslastungsgrenze. Da ist es ganz normal, dass Dinge auch mal nicht optimal laufen. Dies gibt uns aber auch die Chance, die Problemfelder zu erkennen, zu analysieren und zu beheben.
Der Name Langmatz ist stark mit zentralen Zukunftsthemen wie etwa dem Ausbau von Glasfaser und 5G verknüpft. Nun sind Sie mit Ihren Produkten auch am Ausbau der E-Lade-Infrastruktur beteiligt. In welchen Marktbereichen liegen Ihre besonderen Stärken?
Unser Unternehmen hat sich schon vor über zehn Jahren sehr intensiv mit der E-Mobilität beschäftigt. Damals lag der Fokus auf der Ladesäule. Aus den Projekten haben wir sehr viel Erfahrung mitgenommen und gelernt, dass unser Know-how eher im Energieanschluss der Ladesäule liegt. So entstanden so genannte Fundamentsockel für die spätere Installationen von Ladesäulen oder Wall-Boxen. Übertragen auf unsere Stärken kann man sagen, dass wir Spezialisten sind, intelligente Infrastruktur sicher und geschützt in ein raues Umfeld zu integrieren.
Welche Trendthemen sehen Sie für Ihr Unternehmen in den nächsten fünf Jahren als besonders relevant und welche neuen Produktentwicklungen dürfen wir aus Ihrem Hause in naher Zukunft erwarten?
Wir haben unsere Unternehmensstrategie auf Ebene der Produktentwicklung verändert. Wir optimieren vorhandene, erfolgreiche Produkte und entwickeln neue Produkte, die größere Marktbereiche abdecken werden. So wurden schon in kurzer Zeit sehr interessante Entwicklungen angestoßen: Dazu zählen unter anderem ein Radartaster für Lichtsignalanlagen, ein Fundamentsockel für die E-Lade-Infrastruktur, ein Glasfaser-Abschlusspunkt und ein neuer Glasfaser-Netzverteiler. Übergelagert spielt die Nachhaltigkeit eine immer entscheidendere Rolle. Damit verbunden sind Fragen, welche Materialien eingesetzt werden, wie produziert und wieviel Energie benötigt wird.
Sie gelten als innovatives Vorzeigeunternehmen am Wirtschaftsstandort Bayern, halten dutzende Patente. Betrachten Sie sich als klassischen Hidden Champion?
Ja, ich denke die Bezeichnung trifft auf uns ganz gut zu. Langmatz hat es in mehreren Bereichen geschafft, eine Marktführerschaft zu erarbeiten. Wir bewegen uns in Segmenten, die visuell nicht wahrzunehmen sind. Bis auf unsere Signal-Anforderungsgeräte werden die meisten Produkte im Erdreich vergraben oder stehen als „graue Kisten“ am Wegesrand. Da es schwierig ist von außen die Volumen zu analysieren, ist die Anzahl der Marktbegleiter überschaubar.
Wie schaffen Sie es, am Puls der Zeit zu bleiben und solch ein Innovationsniveau in einer eher touristisch geprägten Region wie Garmisch-Partenkirchen dauerhaft zu halten?
Das ist schon eine Herausforderung. Externe Fachkräfte würden in der Region Garmisch-Partenkirchen nicht unbedingt ein innovatives industrielles Unternehmen wie Langmatz vermuten. Allerdings generiert der Standort auch sehr große Chancen. Die Loyalität der Mitarbeiter ist sehr hoch und jungen Menschen aus der Region bieten wir eine interessante berufliche Perspektive. Und ehrlich gesagt, ist es für uns alle hoch motivierend in dieser großartigen Region leben und arbeiten zu dürfen.
Der Fachkräftemangel ist ja ein generelles Problem. Wie gelingt es Ihnen mit einem Unternehmensstandort fernab einer Metropole kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden?
Der Schlüssel zum Erfolg, gut ausgebildete Mitarbeiter zu haben, ist die Ausbildung im eigenen Unternehmen. Diverse Ausbildungs- sowie duale Studiengänge sichern uns die personelle Zukunft.
Zum Abschluss noch eine persönliche Frage: Seit Anfang 2021 besteht die Führung bei Langmatz erstmals aus drei Geschäftsführern. Wenn Sie jetzt nach einem Jahr Bilanz ziehen, welche besonderen Erfahrungen konnten Sie in dieser vergrößerten Geschäftsleitung für sich sammeln?
Wir haben uns als sehr gutes Team zusammengefunden. Jeder hat seine klar definierten Aufgabenbereiche und Verantwortlichkeiten. In der Diskussion entstehen aus den jeweiligen Perspektiven des Anderen spannende Lösungen, die für die Firma Langmatz äußerst zukunftsfähig sind. Als Fazit dürfen wir auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2021 zurückblicken und freuen uns darüber, sehr gut ins Jahr 2022 gestartet zu sein.
Stadtwerke Münster: Stabiles Jahresergebnis
[17.06.2025] Die Stadtwerke Münster haben im Geschäftsjahr 2024 einen Gewinn von 8,5 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Stadt profitiert direkt: 6,5 Millionen Euro fließen in den städtischen Haushalt. Gleichzeitig investiert das Unternehmen deutlich mehr als im Vorjahr. mehr...
DVV: 2024 ist Rekordjahr
[17.06.2025] Die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV) hat im Geschäftsjahr 2024 mit einem Gewinn von 220,5 Millionen Euro und einem Umsatz von rund 4,4 Milliarden Euro das beste Ergebnis ihrer über 50-jährigen Geschichte erzielt. mehr...
RheinEnergie: Hoher Gewinn
[17.06.2025] RheinEnergie hat 2024 ein starkes Ergebnis erzielt. Das Unternehmen investierte in die Bereiche Dekarbonisierung, digitale Infrastruktur und Netzumbau. Besonders die Strom- und Wärmevermarktung trugen maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg bei. mehr...
Thüga: Positive Jahresbilanz
[17.06.2025] Der Stadtwerke-Verbund Thüga hat 2024 ein deutlich verbessertes Konzernergebnis erzielt. Gestützt durch ein starkes Partnernetzwerk und hohe Investitionen in die Energiewende konnte der Verbund seine wirtschaftliche und strategische Position weiter festigen. mehr...
enercity/Enercon: Strategische Partnerschaft geschlossen
[16.06.2025] enercity und Enercon haben eine strategische Partnerschaft geschlossen, um in den kommenden zwei Jahren gemeinsam rund 100 Onshore-Windenergieanlagen in Deutschland zu realisieren. mehr...
Enervie: Partnernetzwerk Trianel Connect beigetreten
[13.06.2025] Die Enervie Gruppe ist dem Partnernetzwerk Trianel Connect beigetreten, das Stadtwerke und Energieversorger bei der Umsetzung der Energiewende vernetzt. Ziel ist es, durch gemeinsames Innovationsmanagement den Transformationsprozess in der Energiebranche zu gestalten. mehr...
SWU: Überschuss im Geschäftsjahr 2024 erzielt
[11.06.2025] Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm haben im Geschäftsjahr 2024 einen Überschuss von 4,7 Millionen Euro erzielt, trotz eines leichten Umsatzrückgangs auf 695 Millionen Euro. Besonders stark entwickelte sich die Stromproduktion aus Wasserkraft, während die Fahrgastzahlen im öffentlichen Nahverkehr ein neues Rekordniveau erreichten. mehr...
Trianel: Neue Marktstudie zu grüner Flexibilität
[10.06.2025] Grüne Flexibilität gilt als Schlüssel für die erfolgreiche Energiewende, wird bislang aber kaum genutzt. Eine neue Marktstudie von Trianel und Arthur D. Little zeigt: Energiewirtschaft und Politik müssen dringend handeln. mehr...
MAN Energy Solutions: MAN Energy Solutions wird Everllence
[06.06.2025] Ein neuer Name soll den Wandel des Unternehmens sichtbar machen: Aus dem traditionsreichen Maschinenbauunternehmen MAN Energy Solutions wird Everllence. Der neue Markenauftritt gilt weltweit. Die Tochter des Volkswagen Konzerns sieht darin einen Meilenstein ihrer Klimastrategie. mehr...
Trianel/VEW: Unternehmen für Windkraftausbau gegründet
[22.05.2025] Trianel Wind und Solar und VEW haben ein gemeinsames Unternehmen gegründet, um in Nordhessen einen Windpark mit zehn Anlagen zu realisieren. Ziel der Kooperation ist es, regionale Energiewendeprojekte effizient umzusetzen und gleichzeitig kommunale Wertschöpfung zu stärken. mehr...
Vivax Net: Rebranding hin zu Vinnergi
[22.05.2025] Vivax Net firmiert künftig als Vinnergi und erweitert sein Leistungsportfolio deutlich. Mit der schwedischen Muttergesellschaft im Rücken will das Unternehmen nicht nur im Glasfaser- und Mobilfunkausbau, sondern auch im Energiesektor und Gebäudemanagement wachsen. mehr...
Baden-Württemberg: badenova verklagt EnBW-Tochter
[05.05.2025] Seit Jahren streiten sich mehrere Gemeinden im Raum Lörrach mit dem bisherigen Betreiber naturenergie netze um die Stromversorgung. Nun hat der neue Konzessionär badenovaNETZE eine so genannte Stufenklage eingereicht. Ziel ist die Übergabe des Stromnetzes, das laut Vertrag längst den Betreiber wechseln sollte. mehr...
Stadtwerke Neuwied/evm: Projektgesellschaft für Windkraft
[02.05.2025] Eine gemeinsame Gesellschaft der Stadtwerke Neuwied und der Energieversorgung Mittelrhein soll Windkraftanlagen planen, bauen und betreiben. Ein erstes Projekt mit 15 Anlagen im Raum Neuwied ist bereits in Planung. mehr...
Mainova: Investitionen auf Rekordniveau
[29.04.2025] Dank einmaliger Sondereffekte konnte Mainova den Gewinn im Geschäftsjahr 2024 deutlich steigern. Für das laufende Jahr kündigt das Unternehmen hohe Investitionen an - und dämpft die Erwartungen. mehr...
Uniper: Grünstrom für Stahlwerk
[25.04.2025] Uniper liefert fünf MW PV-Ökostrom an die Badischen Stahlwerke, die damit einen Weg hin zur klimaneutralen Stahlproduktion gehen wollen. mehr...