Donnerstag, 23. Oktober 2025

BDEW-UmfrageWeckruf an die Politik

[14.01.2015] Eine aktuelle Umfrage des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigt: Konventionelle Stromerzeugung ist nicht mehr rentabel. Viele Stadtwerke kürzen deshalb die Dividenden.
BDEW-Umfrage: Die wirtschaftliche Situation der Stromversorger hat sich in den vergangenen zwei Jahren weiter verschlechtert.

BDEW-Umfrage: Die wirtschaftliche Situation der Stromversorger hat sich in den vergangenen zwei Jahren weiter verschlechtert.

(Bildquelle: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW))

Die wirtschaftliche Situation der Stromversorger hat sich in den vergangenen zwei Jahren weiter verschlechtert. Vor allem Unternehmen mit eigener, konventioneller Stromerzeugung sind betroffen. Dies ergab eine aktuelle Online-Erhebung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) unter Geschäftsführern von Stadtwerken und regionalen sowie überregionalen Energieversorgern. Fast 70 Prozent der Unternehmen geben an, dass sich die eigene Stromerzeugung negativ oder sehr negativ auf das Geschäftsergebnis auswirkt. Auch die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist kaum noch rentabel. Fast ein Drittel der Befragten nennt die eigenen KWK-Anlagen zur Erzeugung von Strom und Wärme unwirtschaftlich, über die Hälfte schreiben lediglich eine schwarze . Das hat Folgen: Laut der BDEW-Studie haben 53 Prozent der Unternehmen die Ausschüttung an die Anteilseigner gesenkt.
#bild2 Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, kommentierte die Zahlen so: „Dieses aktuelle Stimmungsbild ist ein deutlicher Weckruf an die Politik.“ 2015 müsse wieder ein Jahr der Entscheidung für die Energiewende werden. Aktionspläne, Evaluierungsberichte und Absichtserklärungen seien nicht mehr ausreichend. Im neuen Jahr müssten ganz konkrete Gesetzesreformen und Regelungen zu den Themen Marktdesign, Kraft-Wärme-Kopplung, Anreizregulierung, Netzausbau, erneuerbare Energien, CO2-Einsparungen im Kraftwerksbereich und Energieeffizienz vorbereitet und verabschiedet werden. Müller: „Was wir brauchen, ist ein energiepolitischer Gesamtrahmen. Dieser muss nicht nur den Klimaschutz, sondern auch eine bezahlbare und weiterhin sichere Energieversorgung im Blick haben.“ Nach der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes brauche die Energiewirtschaft Klarheit über die kurz- und langfristigen Rahmenbedingungen für den deutschen Kraftwerkspark. Einen Trost hat die BDEW-Umfrage immerhin parat: Wenigstens die Stromerzeugung aus regenerativen Quellen lohnt sich noch. 34 Prozent der Unternehmen geben an, dass diese einen positiven Beitrag zum Geschäftsergebnis lieferte.



Stichwörter: Politik, BDEW, Hildegard Müller


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