[20.6.2014] In drei Kategorien wurden im vergangenen Jahr Kommunen aus ganz Deutschland für ihre herausragenden Aktivitäten im Klimaschutz geehrt.
Zu den Gewinnern des Wettbewerbs „Kommunaler Klimaschutz“ (
wir berichteten) zählten im Jahr 2013 Projekte im Bereich energetische Sanierung, Energie-Management und Mitmachaktionen.
In der Kategorie „Klimaschutz in kommunalen Liegenschaften“ konnten sich die Stadt Hüfingen mit ihrem Neubau des Passivhaus-Kindergartens St. Silvester, die Stadt Hohen Neuendorf mit ihrer Passivhaus-Grundschule mit Plus-Energie-Option sowie die Stadt Schleiz mit einem Projekt zur energetischen Sanierung durchsetzen und erhielten dafür jeweils 40.000 Euro Preisgeld. Mit dem klimafreundlichen Umbau eines Baudenkmals zur Stadtbibliothek „Dr. Konrad Duden“ hat die Stadt Schleiz in besonderer Weise Klimaschutz und Denkmalschutz verknüpft. Abgestimmt auf die Gegebenheiten des historischen Gebäudes sorgen verschiedene Energieeffizienz- und Energieeinsparmaßnahmen sowie die Nutzung oberflächennaher Geothermie für hohe CO2-Einsparungen.
Verbrauch erfolgreich gesenkt
In der Kategorie „Kommunales Energie- und Klimaschutzmanagement“ erhielten die Hansestadt Lübeck für die Optimierung von Heizanlagen durch gering investive Maßnahmen, die Stadt Nürnberg für die Innendämmung denkmalgeschützter Gebäude sowie der Landkreis Stendal für „Zehn Jahre kommunales Energie-Management“ jeweils 20.000 Euro Preisgeld. Mit seinem systematischen und zentral organisierten Energie-Management zeigt der Landkreis, wie erfolgreicher Klimaschutz auch bei einer angespannten Haushaltssituation gelingen kann. Um den Verbrauch von Wärmeenergie, Strom und Wasser zu senken, hat er seit dem Jahr 2002 mit Erfolg zahlreiche technische und nutzerbedingte Maßnahmen umgesetzt, die zum Großteil keine oder nur geringe Investitionen erfordern. Vor allem die Einsparerfolge im Bereich der Wärmeenergie sind beachtlich und schonen nicht nur das Klima, sondern auch den kommunalen Haushalt.
Bürger machen mit
In der dritten Kategorie, „Kommunaler Klimaschutz zum Mitmachen“, wurden die Stadt Dortmund für die Dachmarke „Klima ist heimspiel“, die Stadt Freiburg für ihre Mitmachaktion „200 Familien aktiv fürs Klima“ sowie das Projekt „KlimaInsel – nachhaltiger Tourismus und CO2-Reduktion“ der Gemeinde Juist mit je 20.000 Euro Preisgeld ausgezeichnet. Die Entwicklung und Einführung der Dortmunder Dachmarke „Klima ist heimspiel“ besticht durch ihre Systematik und Originalität. Lokale Gegebenheiten wurden geschickt genutzt, um in der Bevölkerung Aufmerksamkeit zu erregen. Damit erfüllt die Dachmarke ihr Ziel, Klima schutzprojekte der Stadt sichtbar zu machen, zu begleiten und die Bürger für den Klimaschutz zu sensibilisieren. Um die Kosten gering zu halten, setzte Dortmund bei der Umsetzung auf Kooperationen und Synergien mit anderen Aktivitäten.
Die Inselgemeinde Juist will mit dem Projekt KlimaInsel ihr ambitioniertes Ziel, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden, erreichen. Dabei setzt sie auf eine breite Beteiligung. Vor allem die Tourismusbranche als größter Wirtschaftszweig und CO2-Verursacher wird intensiv zu Klimaschutzaktivitäten motiviert und bei deren Umsetzung unterstützt. Auch die Bevölkerung wird für das Thema CO2-Einsparen sensibilisiert. Darüber hinaus geht die Gemeindeverwaltung selbst mit gutem Beispiel voran.
Anna Hogrewe-Fuchs ist wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Deutschen Institut für Urbanistik. Im Projekt Service- und Kompetenzzentrum: Kommunaler Klimaschutz ist sie als Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit unter anderem mit der Durchführung des Wettbewerbs „Kommunaler Klimaschutz“ befasst.
Weitere Informationen zum Wettbewerb Kommunaler Klimaschutz (Deep Link)
Dieser Beitrag ist in der Ausgabe Mai/Juni von stadt+werk erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren. (Deep Link)
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Bildquelle: Stadt Dortmund/Stefanie Kleemann