[23.10.2015] Die Deutsche Energie-Agentur (dena) fordert Bedarfs- anstelle von Verbrauchsausweisen für Gebäude. Außerdem setzt sie sich für eine Standardisierung und Qualitätssicherung von Energieausweisen ein.
Die Deutsche Energie-Agentur (dena) plädiert für eine weitere Stärkung der Energieausweise. Gleichzeitig weist sie Berichte, die auf einem so genannten Praxistests des Eigentümerverbands Haus & Grund basieren als nicht belastbar zurück. Haus & Grund hat laut eigenen Angaben von Energieberatern aus der Expertenliste der dena sowie über ein Online-Portal Energieausweise (Verbrauchs- und Bedarfsausweise) erstellen lassen. Die ermittelten Energiekennwerte haben dabei um bis zu 46 Prozent differiert. Deshalb will Haus & Grund die Bedeutung von Energieausweisen beschränken. Dazu Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung und Sprecher der Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (GEEA): „Leichtfertige Schreckensmeldungen bringen uns nicht weiter. Dass es beim Energieausweis zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen kann, ist nichts Neues. Schließlich sind ja auch sehr unterschiedliche Formen und Methoden zugelassen. Es kommt darauf an, den belastbaren Bedarfsausweis zu stärken, die Verfahren zu standardisieren und die Qualität in der Praxis zu sichern.“ Die dena weist darauf hin, dass die Ergebnisse von Verbrauchs- und Bedarfsausweisen grundsätzlich nicht miteinander vergleichbar sind. Erstere stützten sich allein auf die durchschnittlichen Verbrauchsdaten eines Gebäudes. Die ermittelten Werte variierten jedoch von Heiz- zu Heizsaison und seien abhängig davon, wie oft die Bewohner zu Hause sind, wie warm sie ihre Wohnräume halten und ob einzelne Wohneinheiten leer stehen. Der Bedarfsausweis hingegen gibt laut dena Auskunft über die Bausubstanz, die Heizanlage und einen errechneten Normverbrauch. Er wird durch einen qualifizierten Energieberater erst nach einer Vor-Ort-Begehung ausgestellt. Nur den Bedarfsausweis hält die Energieagentur für belast- und vergleichbar. Deshalb sollten aus Sicht der dena auch nur noch solche zugelassen werden. Außerdem empfiehlt die Agentur, das von der Bundesregierung vorgeschriebene Qualitätssicherungssystem für Energieausweise weiter voranzutreiben. Auch müssten die Methoden und Verfahren zur Datenaufnahme und Berechnung des Energieausweises vereinheitlicht und vereinfacht werden.
(me)
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Bildquelle: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)