[21.3.2016] Eine Marktanalyse der deutschsprachigen Smart-Home-Lösungen hat ergeben, dass fast alle Anbieter die Bereiche Energie, Sicherheit und Komfort im Angebot haben. Entwicklungspotenzial bieten hingegen die Bereiche Unterhaltung und Gesundheit.
Die Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW) hat eine Marktanalyse zum Potenzial von Smart Home durchgeführt. Wie die Organisation mitteilt, wurde die Wettbewerbsanalyse Smart-Home-Produkte in Deutschland im Rahmen des Forschungsprojekts Living Lab Energy & Environment sowie Smart Live erarbeitet. Dabei sei es das Ziel gewesen, die in deutscher Sprache verfügbaren Smart-Home-Systeme in möglichst allen relevanten Produktaspekten zu analysieren sowie Produktstandards und verbleibende Nischen zu identifizieren. Insgesamt wurden Daten von über 20 am Markt aktiven Unternehmen ausgewertet. Stefan Schulze-Sturm, ASEW-Koordinator der Wettbewerbsanalyse, sagt: „Unsere Analyse zeigt, dass es einige fast als Marktstandards zu bezeichnende Aspekte bei Smart-Home-Lösungen gibt.“ So sollen im Einsatzspektrum die Bereiche Energie, Sicherheit und Komfort überwiegen. Weniger als ein Viertel der Angebote ziele hingegen auf Unterhaltung der Nutzer oder den Bereich Gesundheit ab. Laut ASEW bietet gerade der Bereich Gesundheit in Form häuslicher Pflegeunterstützung Wachstumspotenziale, auch und vor allem im Kontext des demografischen Wandels. Zwar existierten bereits konventionelle Notrufsysteme, in Zukunft würden aber zusätzliche Funktionen wie die Speicherung von Vitalwerten, Videotelefonie oder eine intelligente Sprachsteuerung an Bedeutung gewinnen. Schulze-Sturm: „Gerade die Vernetzung vieler verschiedener Funktionen miteinander bietet unserer alternden Gesellschaft einen Mehrwert.“ Eine Auswertung der Systemfunktionen hat nach Angaben der ASEW ergeben, dass vorwiegend Funktionen zur Datenerfassung und Steuerung bereitgestellt werden. Hier haben die Analysten noch ungenutztes Potenzial in der Feinabstimmung identifiziert. So böten zwar alle Anbieter ein Energiepaket an, dieses ermögliche jedoch in der Regel keine Verbrauchsdatenerfassung über einen längeren Zeitraum. Außerdem fehle eine Feinjustierung des individuellen Verbrauchs auf Basis von Verbrauchsprognosen, die aber gerade für die Verbesserung der Energieeffizienz wesentlich sei. Die Analyse hat außerdem ergeben, dass Smart-Home-Lösungsanbieter zunehmend den Bedarf von Usability-Maßnahmen erkennen. Auch hinsichtlich der Systemsteuerung habe die Analyse ein klares Ergebnis gezeigt: Für die Bedienung und Konfiguration maßgeblich sind Smartphone- und Tablet-Anwendungen. Die Steuerung über Alternativen wie den Desktop-Computer, die Web-App oder Computer-Programme, Fernbedienungen, Konsolen, Wearables und Smart-TVs fallen deutlich ab.
(me)
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