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PwC-Studie:
EVU sind finanziell stabil


[23.9.2020] Eine aktuelle Studie von PwC zur Finanzlage der kommunalen Versorger zeigt: Der längerfristige Trend zur finanziellen Stabilisierung der Unternehmen hält an. Für die Untersuchung wurden die wichtigsten Kennzahlen aus dem Jahr 2018 analysiert.

PwC-Studie:  Der längerfristige Trend zur finanziellen Stabilisierung der Unternehmen hält an. Die wirtschaftliche Situation der kommunalen Energie- und Versorgungsunternehmen (EVU) in Deutschland ist seit einigen Jahren schwieriger geworden. Doch obwohl die Branche bei den wichtigsten Kennzahlen für das Jahr 2018 leichte Rückgänge verzeichnet, hält der längerfristige Trend zur finanziellen Stabilisierung der Unternehmen an. Das ist das Kernergebnis der Studie „Finanzierungsverhältnisse kommunaler Versorger und Konzerne“, welche die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) erstellt hat.
Eine der in der Studie untersuchten Kennzahlen ist die EBITDA-Marge, also das Ergebnis nach Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Sie erlaubt es, die Gewinne der EVU zu bewerten. Zwischen 2015 und 2017 lagen die Ergebnisse im Schnitt auf einem höheren Niveau. Für 2018 flacht es wieder ab – die EBITDA-Marge ist im Branchendurchschnitt von 14,6 Prozent (2017) auf 13,5 Prozent (2018) gesunken.

Geringes Wachstum beim Eigenkapital

Demgegenüber sind die Finanzschulden im Betrachtungszeitraum 2018 wieder gestiegen, nachdem sie 2016 und 2017 zurückgegangen waren. Die Bruttofinanzschulden der EVU stiegen im Schnitt um 12,1 Prozent. Deutlicher war der Anstieg bei den Nettofinanzschulden: Sie stiegen nach Verrechnung mit freien Kassenbeständen um zwei Prozentpunkte. Ein Grund für den Verschuldungsanstieg ist das geringere Wachstum des bilanziellen Eigenkapitals, das 2018 nur um 2,6 Prozentpunkte gestiegen ist. Bernd Papenstein, Partner bei PwC Deutschland, sagt: „Die eingetrübte Ergebnislage im Jahr 2018 hat den Bedarf der EVU an externer Finanzierung erhöht – zumal die Unternehmen nach wie vor investieren müssen.“

Verschuldung auf einem stabilen Niveau

Die bilanzielle Eigenkapitalquote – ein wesentliches Prüfkriterium für Banken und andere Fremdkapitalgeber – ist 2018 leicht gesunken, und zwar auf 36,1 Prozent (2017: 36,5 Prozent). Gleichzeitig ist die Finanzverbindlichkeitenquote leicht gestiegen, nämlich von 41,9 Prozent im Jahr 2017 auf 42,2 Prozent im Jahr 2018. Eine weitere wichtige Kennzahl der PwC-Studie ist der dynamische Verschuldungsgrad. Er ist das Verhältnis von Finanzverbindlichkeiten zu EBITDA und gilt Fremdkapitalgebern als Indikator für die Schuldtragfähigkeit. „Trotz des leichten Anstiegs bleibt der dynamische Verschuldungsgrad auf einem stabilen Niveau“, kommentiert PwC-Experte Bernd Papenstein.

Hohe Ausschüttungen belasten

Ebenfalls angestiegen sind die Ausschüttungen der EVU an die kommunalen Gesellschafter. Laut PwC lagen die Quoten von 2012 bis 2017 zwischen 88 und 92 Prozent. Im Jahr 2018 stiegen sie deutlich – von 90,5 Prozent (2017) auf 94,5 Prozent. Bernd Papenstein von PwC sagt: „Sinkende Erträge, hohe Investitionsbedarfe und hohe Ausschüttungsanforderungen – dieses Spannungsverhältnis bleibt. Aber das geringe Marktzinsniveau wirkt hier teilweise entlastend.“ Und er ergänzt: „Auch wenn die Finanzsituation der EVU im Durchschnitt stabil bleibt, kommt es auf die detaillierte Betrachtung im Einzelfall an. Denn die Spanne zwischen besonders guten und besonders schlechten Finanzlagen bei den EVU wird größer.“ (al)

https://www.pwc.de/oeffentlicher-sektor
PwC-Studie „Finanzierungsverhältnisse kommunaler Versorger und Konzerne“ (PDF, 454 KB) (Deep Link)

Stichwörter: Politik, PricewaterhouseCoopers,

Bildquelle: PricewaterhouseCoopers (PwC)

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