[3.11.2020] Das 25. Dresdner Fernwärme-Kolloquium fand in diesem Jahr in virtueller Form statt. Veranstalter AGFW sieht in der grünen Fernwärme eine Schlüsseltechnologie.
Unter besonderen Bedingungen fand am 27. und 28. Oktober 2020 das 25. Dresdner Fernwärme-Kolloquium statt. Im Jubiläumsjahr musste es wegen der Corona-Pandemie rein virtuell umgesetzt werden. Mit zahlreichen Referenten und über 120 Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet zog AGFW-Geschäftsführer Werner Lutsch danach ein sehr positives Fazit. „Das Gelingen des Dresdner Fernwärme-Kolloquiums und die zahlreichen kompetenten Beiträge aus der Praxis machen deutlich, dass wir als Branche gut aufgestellt sind. Der fachliche Austausch rund um die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung und die damit verbundenen Herausforderungen zeigen, wie wichtig stimmige politische Rahmenbedingungen und gute Förderbedingungen sind. Grüne Fernwärme mit einem immer größeren Anteil erneuerbarer Energien ist die Schlüsseltechnologie zum Gelingen der Wärmewende in Deutschland“, erklärt Lutsch. Der Energieeffizienzverband werde sich im Austausch mit der Politik weiterhin dafür einsetzen, diese Rahmenbedingungen aktiv zu gestalten.
Was sich bei den Rahmenbedingungen und Förderkonditionen derzeit ändert, davon berichtete unter anderem Andreas Jung aus dem Bundeswirtschaftsministerium auf der Fachveranstaltung. Er erklärte Details zum neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG), das mehrere bestehende gesetzliche Regelungen zusammenfasst und am 1. November 2020 in Kraft trat. Martin Pehnt, Geschäftsführer des ifeu Instituts für Energie- und Umweltforschung aus Heidelberg, erläuterte das Bundesförderprogramm Effiziente Wärmenetze, das er gemeinsam mit anderen Instituten in der Entstehung begleitet hat. AGFW-Vorstandsmitglied Maik Piehler von den Stadtwerken Leipzig appellierte an die Teilnehmer, technologieoffen die besten Lösungen für den jeweiligen Standort zu finden. Ob man auf Geothermie, Photovoltaik, Abwärme, Gas oder Wasserstoff setze: Klar sei in jedem Fall, dass die Wärmewende von den Versorgungsunternehmen nicht allein gestemmt werden könne. Unterstützt wurde er bei diesem Appell von seinem AGFW-Vorstandskollegen Rutger Kretschmer von den Stadtwerken Dresden (DREWAG). Die Transformation des Wärmesektors könne nicht Aufgabe einzelner Unternehmen sein. Anhand praktischer Beispiele, insbesondere mit Blick auf Quartiere in der Stadtentwicklung, wurde deutlich, wie vielfältig die Herausforderungen beim Umbau der Wärmeversorgung in Deutschland sind. Der Weg zur „grünen Fernwärme" und die damit verbundene Einspeisung erneuerbarer Energien, stellt die Branche vor große Anstrengungen.
(ur)
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