[23.6.2021] Die Wuppertaler Stadtwerke errichten eine zweite Wasserstofftankstelle. Die eingesetzten Wasserstoffbusse sollen eine Kostenparität mit Dieselbussen erreichen.
Ein Jahr nach Aufnahme des Regelbetriebs ziehen die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) eine durchweg positive Bilanz. „Im Betrieb kosten die Wasserstoffbusse schon jetzt nicht mehr als Dieselbusse und haben auch bei Tiefsttemperaturen im vergangenen Winter ihre Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt“, sagt WSW-Vorstandsvorsitzender Markus Hilkenbach. Vor diesem Hintergrund bauen die WSW ihre Wasserstoffinfrastruktur aus. Im Betriebshof Varresbeck im Wuppertaler Westen ist eine eigene Wasserstofftankstelle in Planung. Auf die europaweite Ausschreibung haben sich namhafte nationale und internationale Unternehmen beworben. Das Wasserstoffprojekt der WSW mobil startete im Juni 2020. Die Fahrzeuge werden mit Wasserstoff betankt, der aus dem Müll der Wuppertaler Bürger gewonnen wird. Der Wasserstoff wird in einem Elektrolyseur der WSW-Konzerntochter AWG produziert, der mit Strom aus dem Müllheizkraftwerk Korzert betrieben wird. Aktuell sind zehn Busse des belgischen Herstellers Van Hool im Einsatz. Sie fahren je nach Linie Umlauflängen von bis zu 280 Kilometern täglich.
Wichtig für die langfristige wirtschaftliche Betrachtung der Flotte ist neben der Wartungsintensität der Kraftstoffverbrauch. Während in den Sommermonaten nur rund acht Kilogramm pro 100 Kilometern verbraucht wurden, stieg die Zahl am kältesten Wintertag bei -16 Grad Celsius auf über zehn kg. Im Jahresdurchschnitt verbrauchten die Busse 8,7 kg je 100 km. Durch die CO2-Abgabe würden damit schon in diesem Jahr bei den Tankkosten Dieselniveau erreicht, so die WSW. Mit ihrer Reichweite von 400 Kilometern und dem zügigen Auftanken sind die Wasserstoffbusse batteriebetriebenen Elektrobussen deutlich überlegen. Bis Ende des Jahres 2021 verdoppeln die WSW ihre Wasserstoffbusflotte mit zehn weiteren Null-Emissions-Fahrzeugen des polnischen Hersteller Solaris.
(ur)
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Bildquelle: Andreas Fischer