[3.11.2022] Der Karlsruher Kreistag hat im Verwaltungsausschuss über die aktuelle Preis- und Versorgungslage im Energiesektor beraten. Über die Hälfte der kommunalen Gebäude sind bereits unabhängig von fossilen Brennstoffen; kurzfristige Energieeinsparungen sollen vorgenommen werden.
Im Verwaltungsausschuss des Karlsruher Kreistags am 10. Oktober 2022 wurde die aktuelle Preis- und Versorgungslage im Energiesektor thematisiert. Wie der Landkreis Karlsruhe mitteilt, zahlt es sich aus, dass er bereits seit dem Jahr 2013 auf den Ausbau von lokalen Nahwärmenetzen setzt. Nur noch rund die Hälfte aller Kreisliegenschaften würden mit fossilen Brennstoffen beheizt. Großliegenschaften wie das Berufliche Bildungszentrum Ettlingen (BBZ), das Gewerbliche Bildungszentrum Bruchsal (GBZ) und die Käthe-Kollwitz-Schule Bruchsal bezögen ihre Wärmeenergie aus solchen örtlichen Netzen. Allein bei diesen drei Schulen hätten im vergangenen Jahr sechs Millionen Kilowattstunden Gas durch erneuerbare Energien ersetzt werden können, das entspreche mehr als der Hälfte des Gesamtgasverbrauchs aller kreiseigenen Schulgebäude. Die Außenstelle Kronau der Ludwig-Guttmann-Schule werde im Herbst an ein örtliches Nahwärmenetz angeschlossen, die Astrid-Lindgren-Schule Forst, die Handelslehranstalt Bruchsal und die Ludwig-Guttmann-Schule Karlsbad stünden als nächste an.
Sobald die CO2-Steuer anfällt, sparten das BBZ Ettlingen und das GBZ Bruchsal künftig zusätzlich 50.000 Euro pro Jahr ein, dazu kämen die wegfallenden Betriebsführungsrisiken und -kosten einer eigenen Wärmeerzeugungsanlage. Landrat Christoph Schnaudigel habe dafür geworben, den eingeschlagenen Weg weiterzuführen, ebenso die Photovoltaikausbaustrategie, die vorsehe, Landkreisliegenschaften mit Eigenstrom zu versorgen. Beispiele hierfür seien der zweite Bauabschnitt des Beruflichen Bildungszentrums Ettlingen, die neuen Straßenmeistereien in Ettlingen und Bruchsal, die Ludwig-Guttmann-Schule in Karlsbad und auch der geplante Neubau des Dienstgebäudes Beiertheimer Allee in Karlsruhe.
Daneben würden gemäß der am 1. September in Kraft getretenen Kurzfristenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung Maßnahmen umgesetzt, die den Energieverbrauch reduzieren und einer möglichen Gasmangellage im Winter vorbeugen. So würden mit Ausnahme der Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) Raumtemperaturen in Verwaltungsgebäuden und Beruflichen Schulen abgesenkt, Flure, allgemeine Bereiche und Technikräume nach Möglichkeit gar nicht beheizt und – wo vorhanden – eine dezentrale Warmwassererzeugung für Handwaschbecken abgeschaltet.
An fünf SBBZ würden so genannte Hot-Mobile installiert, die die Wärmeversorgung bei einer Gasmangellage sicherstellen. In den Beruflichen Schule Bretten wurde aus dem selben Grund ein Tank aufgestellt, um den Kombibrenner bei Bedarf mit Heizöl zu versorgen. Alle Maßnahmen zusammen sollten sicherstellen, dass die Kreisliegenschaften auch im Fall einer Gasmangellage weiter betrieben werden können.
Eine Schließung von Dienststellen des Landratsamts sei nicht vorgesehen. Alle Dienstleistungen stünden während der Werktage im gewohnten Umfang zur Verfügung.
(th)
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