mcc-seminare-2405.02-rotation

Samstag, 18. Mai 2024

Erfurt:
Grüne Fernwärme mit Power to Heat


[26.4.2023] Erfurt setzt auf grüne Fernwärme. Dazu haben 50Hertz und die Stadtwerke einen Power-to-Heat-Vertrag geschlossen. Bis Ende 2023 soll ein Elektrodenkessel mit einer Leistung von 20 Megawatt errichtet werden.

Die Stadtwerke Erfurt (SWE) und der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz haben einen Vertrag über den Bau einer Power-to-Heat-Anlage (PtH) mit einer Leistung von 20 Megawatt geschlossen. Die Anlage soll bis Ende 2023 auf dem Gelände des Gas- und Dampfturbinenkraftwerks (GuD) Erfurt-Ost errichtet werden.
Wenn die Windparks im Nordosten Deutschlands bei starkem Wind viel Strom produzieren und dieser nicht vollständig vor Ort verbraucht oder abtransportiert werden kann, müssen Windkraftanlagen abgeregelt werden, um Stromleitungen und Umspannwerke vor Überlastung zu schützen. Um dies zu verhindern, kann der Strom in einen Elektrodenkessel umgeleitet werden, wie er jetzt in Erfurt gebaut wird. Darin wird Wasser elektrisch erhitzt und in einem Wärmespeicher zwischengespeichert – ähnlich wie in einem elektrischen Wasserkocher im Haushalt.
Der Transport der Wärme zu den Privat- und Gewerbekunden der SWE erfolgt über das 180 Kilometer lange Fernwärmenetz der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt. Während der Elektrodenkessel in Betrieb ist, macht das gasbetriebene Heizkraftwerk Pause. So entsteht ein doppelter Nutzen: Erneuerbare Energien werden besser genutzt und zusätzlich wird die Verbrennung fossiler Brennstoffe reduziert. Karel Schweng, Geschäftsführer der SWE, erklärt: Power-to-Heat ist eine von mehreren Erzeugungsstrategien, die die Stadtwerke Erfurt auf dem Weg zur grünen Fernwärme nutzen werden. Sie passt perfekt in unser Portfolio und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit 50Hertz.“
„Das Prinzip ‚Nutzen statt Abregeln' ist ökonomisch und ökologisch sinnvoll, weil es die Potenziale der erneuerbaren Energien besser ausschöpft“, sagt Dirk Biermann, Geschäftsführer Märkte und Systembetrieb bei 50Hertz.
Die Kooperation zwischen SWE und 50Hertz basiert auf einer Regelung im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG), die Ende 2023 ausläuft. Danach können Übertragungsnetzbetreiber die Kosten für den Bau von PtH-Anlagen übernehmen, wenn dadurch Netzengpässe wirtschaftlich und effizient beseitigt werden können. Dies ist in Erfurt der Fall, weshalb 50Hertz die Investitionen in die Anlage in Höhe von rund acht Millionen Euro übernimmt. Weitere PtH-Kooperationen hat 50Hertz mit Fernwärmebetreibern in Hamburg, Rostock, Neubrandenburg, Stralsund, Parchim und Halle geschlossen. In Wedel bei Hamburg wird in Kürze die größte Anlage mit einer Leistung von 80 Megawatt in Betrieb gehen. (ur)

https://www.50hertz.com

Stichwörter: Energieeffizienz, Power to Heat, PtH, Erfurt



Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Energieeffizienz

Baden-Württemberg: Kommunen setzen auf Kom.EMS classic
[8.5.2024] Die Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg hat gemeinsam mit den Energieagenturen Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen das Energie-Management-System Kom.EMS classic entwickelt. Derzeit ist das Tool in 150 der 1.136 Kommunen und Landkreise in Baden-Württemberg im Einsatz. mehr...
Mit dem kostenlosen Online-Werkzeug Kom.EMS können Kommunen bestehende Anlagen energetisch bestmöglich einstellen.
Wolfsburg: Auf den Blackout vorbereitet
[8.5.2024] Mit 38 Bevölkerungsschutzleuchttürmen ist die Stadt Wolfsburg jetzt auf das Szenario eines Blackouts vorbereitet. Mithilfe der Leuchttürme besteht die Möglichkeit, via Digitalfunk einen Notruf an die Feuerwehr, Polizei oder den Rettungsdienst abzusetzen. mehr...
Standorte der Bevölkerungsschutzleuchttürme in Wolfsburg.
Stadtwerke Trier: Ökostrom macht 70 Prozent aus
[6.5.2024] Rund 70 Prozent des erzeugten Stroms stammt bei den Stadtwerken Trier (SWT) mittlerweile aus erneuerbaren Energien. Bis zum Jahr 2030 sollen es 100 Prozent sein. Dafür bauen die SWT nicht nur neue Anlagen, sondern formen auch die nötigen Flexibilitätsbausteine. mehr...
Energie-Management: Fürs EEG gewappnet Bericht
[2.5.2024] Das Energieeffizienzgesetz verpflichtet Bund, Länder und Kommunen, jedes Jahr zwei Prozent Endenergie einzusparen – eine große Herausforderung bei einem Verbrauch, der sich in den deutschen Städten und Gemeinden auf insgesamt 180.000 kommunale Gebäude plus Infrastruktur verteilt. Doch die Lösung ist in dem neuen Gesetz auch schon enthalten: ein Energie-Management-System. mehr...
Mit der Software econ4 auf einen Blick sehen, wann und wo wie viel Energie verbraucht wird.
Items: KI fürs Fernwärmenetz
[19.4.2024] Die digitale Fernwärmeplattform „Grid Insight: Heat“ von items wird um ein Echtzeit-Hydraulikmodul erweitert. Sie kommt im Wärmenetzbetrieb der Stadtwerke Bielefeld zum Einsatz, um die Effizienz im Wärmenetz zu steigern mehr...
Das Modul Hydraulische Echtzeitnetzsimulation von „Grid Insight: Heat“.

Suchen...

 Anzeige

 Anzeige

 Anzeige

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich Energieeffizienz:
Trianel GmbH
52070 Aachen
Trianel GmbH

Aktuelle Meldungen