[2.6.2023] Aus Angst vor Konflikten weisen die Regionalplanungsverbände in Baden-Württemberg weniger Standorte für Windkraftanlagen aus, als möglich wären. Das kritisiert der Bundesverband WindEnergie und fordert deshalb mehr Mut von den Behörden.
Der Bundesverband WindEnergie (BWE) appelliert an die Regionalverbände in Baden-Württemberg, mehr geeignete Standorte für die Windenergie auszuweisen. Der BWE warnt davor, auf windschwache Flächen auszuweichen, da die Windenergie dringend leistungsfähige Standorte benötigt. Der Verband fordert, dass in Baden-Württemberg mindestens 1,8 Prozent der Landesfläche für die Windenergie genutzt werden. Die Entscheidung über die Eignung der Standorte liegt bei den Regionalplanungsverbänden, die aber oft aus Angst vor Konflikten windhöffige Standorte nicht berücksichtigen.
Der BWE kritisiert, dass scheinbare Zielkonflikte mit dem Auerhuhn, Fauna-Flora-Habitat-Gebieten und dem Denkmalschutz vorgeschoben werden, um diese Flächen auszuschließen. Insbesondere hinsichtlich des Denkmalschutzes gebe es keine klaren Vorgaben, wie mit Kulturdenkmälern bei der Genehmigung von Windenergieanlagen umzugehen sei. Der Regionalverband Südlicher Oberrhein habe bereits windhöffige Standorte aufgrund möglicher Konflikte nicht für die Windenergienutzung ausgewiesen, was die Energiewende und die Ziele der Landesregierung gefährde, so der BWE.
Der BWE fordert daher die Regionalverbände auf, auch „Auerhuhnerwartungsgebiete“ für die Windenergienutzung zu berücksichtigen, da die Tiere nicht windkraftsensibel seien. Der Branchenverband betont, dass die Stromversorgung in Baden-Württemberg mit regenerativer Windenergie sichergestellt werden müsse und die von Kommunen und Projektierern bereits geplanten Flächen unverzüglich in die Regionalpläne aufgenommen werden sollten.
(al)
https://www.wind-energie.de
Stichwörter:
Windenergie,
BWE,
Baden-Württemberg