[28.7.2023] Ein erstes Konzept und weitere Schritte für die Wärmeplanung wurden jetzt in Stuttgart vorgestellt. Eine nachhaltige Wärmeversorgung ist ein wesentlicher Baustein, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen.
In Stuttgart wurde jetzt in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Klima und Umwelt der Entwurf für die Einstufung des Stadtgebiets in Eignungsgebiete für Wärmenetze vorgestellt. Außerdem wurden die weiteren Schritte skizziert, die notwendig sind, damit der Gemeinderat noch in diesem Jahr die Wärmeplanung beschließen kann. Wie die Stadt Stuttgart mitteilt, ist eine nachhaltige Wärmeversorgung von zentraler Bedeutung, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen. Die Voraussetzungen dafür seien in den 23 Stadtbezirken jedoch sehr unterschiedlich. Das Amt für Umweltschutz (AfU) und die Stadtwerke Stuttgart berichteten dem Gremium über ihre Einschätzung und den Stand der gemeinsam erarbeiteten Planung. Das Leitbild soll den Umbauprozess in den nächsten Jahren begleiten und bei allen städtebaulichen Entwicklungen berücksichtigt werden.
Die klimaneutrale Wärmeversorgung könne sowohl über eine Einzelversorgung als auch über ein Wärmenetz realisiert werden. Dabei spiele auch die bestehende Fernwärmeversorgung eine wichtige Rolle. Für den Ausbau des Netzes gelte es, Gebiete zu identifizieren, in denen ein Wärmenetz praktikabel sei.
Wärmenetze lassen sich verdichten
Der im Ausschuss für Klima und Umwelt vorgestellte Entwurf der Eignungsgebiete zeige, dass die bestehenden Wärmenetze in Stuttgart verdichtet und teilweise erweitert werden können. Hinzu kämen Gebiete, die sich aufgrund ihrer Struktur und möglicher Wärmequellen für ein neues klimaneutrales Wärmenetz eignen. Sie würden nach ihrem zeitlichen und planerischen Stand in zwei Prioritäten eingeteilt. Daneben gebe es Gebiete, die aufgrund ihrer sehr hohen Bebauungsdichte und geringen Gebäudeabstände kaum Möglichkeiten für eine klimaneutrale Einzelversorgung bieten, sodass auch hier Wärmenetze als Option zu prüfen sind.
Außerhalb dieser Wärmenetz-Eignungs- und Versorgungsgebiete sei eine Einzelversorgung der Gebäude erforderlich. In beiden Fällen unterstütze die Stadt Stuttgart bereits mit zahlreichen Förderprogrammen die Stuttgarter Bürgerinnen und Bürger bei der Umsetzung der Energiewende und des Klimaschutzes, beispielsweise durch die Förderung von Gebäudesanierung, Photovoltaik, Balkonkraftwerken, Wärmepumpen oder dem Anschluss an ein Wärmenetz.
Schritte bis zur fertigen Wärmeplanung
Die Landeshauptstadt will die vorläufigen Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung am 29. September erneut im Ausschuss für Klima und Umwelt vorstellen. Unmittelbar danach sollen die Bürgerinnen und Bürger in die Wärmeplanung einbezogen werden. Eine Informationsveranstaltung am 5. Oktober werde dazu den Planungsstand der breiten Öffentlichkeit vorstellen und die Methodik erläutern.
Die vorläufigen Ergebnisse würden dann auf der Website der Stadt veröffentlicht und könnten auch im Amt für Umweltschutz eingesehen werden. Im Oktober bestehe die Möglichkeit, Anregungen, Rückmeldungen und Stellungnahmen an das Amt für Umweltschutz zu senden, die in die Beratungen zur Endfassung des kommunalen Wärmeplans einfließen. Es sei geplant, dass der Gemeinderat im Dezember den Wärmeplan für das Stadtgebiet Stuttgart beschließt.
Fragen zur Aufstellung des kommunalen Wärmeplans können Interessierte an waermeplanung@stuttgart.de senden.
(th)
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Bildquelle: Amt für Umweltschutz, LHS