[31.1.2024] Im Heizkraftwerk Bonn werden derzeit neue wasserstofftaugliche Gasturbinen und ein umgerüsteter Abhitzekessel in Betrieb genommen. Ziel ist es, bis zum zweiten Quartal 2024 die gesamte Gas-und-Dampfturbinen-Anlage betriebsbereit zu haben und damit bis zu 60 Prozent des Bonner Strombedarfs zu erzeugen.
Die SWB Energie und Wasser setzt jetzt den Umbau der Gas- und Dampfturbinenanlage des Heizkraftwerks Bonn konsequent fort. Wie die Stadt Bonn mitteilt, werden in aktuellen Schritten neue Anlagenkomponenten, darunter wasserstofffähige Gasturbinen, die Bestandsturbine und ein umgebauter Abhitzekessel, in Betrieb genommen. Funktionstests, einschließlich Brenner- und Zündversuche, werden derzeit durchgeführt. Gleichzeitig erfolge die kontrollierte Abgabe von ungefährlichem Wasserdampf über Schalldämpfer, wobei vereinzelt hörbare Arbeiten auftreten.
Rolf Driller, technischer Mitarbeiter im Heizkraftwerk Nord, erläutert die bevorstehenden Schritte: „Wir kochen die Wasser-Dampfkreisläufe der Kesselsysteme aus und binden erstmals die beiden Gasturbinen inklusive der Kesselanlagen ein. Dafür wird langsam Wärme zugeführt und Spülwasser dosiert hinzugegeben.“
Der Stadt Bonn zufolge erfolgt aktuell das Ausblasen von Dampf zur Reinigung, wobei der Wasserdampf über einen Schalldämpfer im Maschinenhaus und in den Abhitzekesselhäusern kontrolliert nach draußen entlassen wird. Dieser Schalldämpfer, mit einem Durchmesser von zwei Metern, markiere einen bedeutenden Meilenstein in der Erweiterung des Heizkraftwerks Nord.
Der Parallelbetrieb der Abhitzekessel sei für Mitte Februar geplant, gefolgt von einem Ausblasen des Dampfes an beiden Kesseln vom 13. bis 19. Februar. Diese Tests seien entscheidend für den Volllast-Probebetrieb, der ab dem 1. April 2024 erfolgen soll. Die Inbetriebnahmephase umfasse auch Live-Tests der Sicherheitsketten-Funktionsgruppen. Die Inbetriebnahme der 10.000-Volt- und 400-Volt-Schaltanlage sowie die erfolgreiche Anbindung des neuen Generators an das 110.000-Volt-Netz seien bereits abgeschlossen und getestet worden.
Das übergeordnete Ziel dieser Arbeiten sei es, bis zum zweiten Quartal 2024 sämtliche Teile der Gas- und Dampfturbinenanlage in Betrieb zu nehmen. Dadurch soll zukünftig bis zu 60 Prozent des Bonner Strombedarfs im Heizkraftwerk Nord erzeugt werden. Dies werde durch die Integration neuer wasserstofffähiger Turbinen und den Umbau der Bestandsgasturbine samt neuem Abhitzekessel ermöglicht. Die Erweiterung der Fernwärmeerzeugung im Heizkraftwerk Nord und im Heizkraftwerk Süd soll so umweltfreundliche Strom- und Fernwärmeversorgung in Bonn dauerhaft sichern.
(th)
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