Dienstag, 17. Juni 2025

EnergieeinsparverordnungRegierung beschließt Novellierung

[18.10.2013] Die Bundesregierung stellt die Weichen für mehr Energieeffizienz im Gebäudesektor und verabschiedet die Novelle der Energieeinsparverordnung (EnEV). Die Energiewirtschaft begrüßt die Reform als ersten Schritt, dem weitere folgen müssen.

Die noch amtierende Bundesregierung hat in dieser Woche die Novelle der Energieeinsparverordnung (EnEV) mit den vom Bundesrat vorgesehenen Änderungen beschlossen. Damit sollen die Weichen für mehr Energieeffizienz im Gebäudesektor gestellt werden. Kernelement der Novelle ist eine Anhebung der Effizienzanforderungen für Neubauten um einmalig 25 Prozent des zulässigen Jahres-Primärenergiebedarfs ab 1. Januar 2016. Der maximal erlaubte Wärmeverlust durch die Gebäudehülle soll sich um durchschnittlich 20 Prozent reduzieren. Auf Wunsch des Bundesrates wird zudem die Pflicht zum Austausch alter Heizkessel erweitert.
Von der Energiewirtschaft wird die Novelle begrüßt. Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), sagte: „Es ist ein wichtiges Signal für die Energiewende, dass die Novelle der Energieeinsparverordnung endlich umgesetzt wird. Die CO2-Bilanzen im Gebäudesektor – sowohl im Bestand als auch beim Neubau – müssen eines der zentralen energiepolitischen Themen der nächsten Legislaturperiode werden.“ Die Reform der EnEV sei aber nur ein erster Schritt, dem weitere folgen müssen.
Für bestehende Gebäude sieht die neue EnEV nämlich weder verschärfte Einsparregeln noch neue Nachrüstpflichten vor. Dies könnte das Ziel der Bundesregierung gefährden, bis 2050 in Deutschland einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu haben. Denn energetische Sanierungen von Gebäuden bleiben weit hinter den Erwartungen zurück. Von den über 18 Millionen Wohngebäuden in Deutschland sind laut BDEW rund zwei Drittel energetisch sanierungsbedürftig, die jährliche Sanierungsrate liege aber nur bei einem Prozent. Zudem seien rund 75 Prozent der Heizungsanlagen im Gebäudebestand nicht auf dem Stand der Technik.
Anlass für die Novellierung ist eine EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden aus dem Jahr 2010. Die EnEV muss deshalb nicht nur das nationale Verfahren durchlaufen, eine Notifizierung in Brüssel ist ebenso erforderlich. Mit einem Inkrafttreten der EnEV wird deshalb erst im Frühsommer 2014 gerechnet.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik

LichtBlick: Millerntor-Stadion erhält PV-Anlage in Regenbogenfarben

[04.06.2025] FC St. Pauli und LichtBlick errichten auf dem Millerntor-Stadion die weltweit erste Solaranlage in Regenbogenfarben. Das Projekt verbindet erneuerbare Energie mit einer klaren Botschaft für Vielfalt und gesellschaftliche Offenheit. mehr...

interview

Interview: Die Politik muss schnell handeln

[02.06.2025] Kerstin Andreae spricht im stadt+werk-Interview über die Erwartungen der Branche an die neue Bundesregierung. Resilienz und Nachhaltigkeit seien wichtige Gründe, die Energiewende weiter voranzutreiben, sagt die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. mehr...

Wärmewende: Verbände fordern klare Regeln

[22.05.2025] Dreizehn Branchenverbände wenden sich mit einem Appell an die Bundesregierung. Sie verlangen Planungssicherheit, verlässliche Förderung und ein verständliches Gebäudeenergiegesetz. mehr...

BSI: Positionspapier zu Cybersicherheit im Energiesektor

[22.05.2025] Das BSI warnt vor gravierenden Risiken für die Energieversorgung durch Cyberangriffe. In einem aktuellen Positionspapier fordert die Behörde umfassende Maßnahmen zur Stärkung der Cybersicherheit im Energiesektor. mehr...

Offshore Windenergie: Warnung vor aktuellem Ausschreibungsmodell

[21.05.2025] Eine neue Studie warnt vor gravierenden Risiken des aktuellen Ausschreibungsmodells für Offshore-Windenergie in Deutschland. Die Stiftung Offshore Windenergie fordert eine Kurskorrektur der kommenden Bundesregierung, um langfristige Schäden für Strompreise, Investitionen und die Energiewende abzuwenden. mehr...

BDEW: Verbesserung und Verabschiedung des KWSG gefordert

[20.05.2025] Der BDEW fordert eine zügige Verabschiedung des Kraftwerkssicherheitsgesetzes mit gezielten Nachbesserungen. Nur so lasse sich der dringend benötigte Ausbau steuerbarer, wasserstofffähiger Kraftwerke verlässlich und investitionssicher realisieren. mehr...

Bürgerenergie: Forschende fordern bessere Regeln

[12.05.2025] In Deutschland gibt es rund 3.000 lokale Energiegemeinschaften. Ein Forschungsteam empfiehlt der Politik nun, klare Ziele zu setzen und bessere Rahmenbedingungen zu schaffen. So könne Bürgerenergie zum Motor der Energiewende werden. mehr...

Bundesregierung: Neue Vorgaben für Gasspeicher

[05.05.2025] Die Bundesregierung plant, die Mindestfüllstände für Gasspeicher im kommenden Winter zu senken. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft hält dies für einen richtigen und notwendigen Schritt. Die Anpassung soll Kosten senken und den Markt entlasten. mehr...

Schleswig-Holstein: Neuer Plan für Windkraftausbau

[05.05.2025] Der jetzt vorgelegte Entwurf des Landesentwicklungsplans Windenergie Schleswig-Holstein soll mehr Flächen für die Windenergie sichern – und gleichzeitig den Naturschutz stärken. Ab dem 21. Mai 2025 können Bürgerinnen und Bürger dazu Stellung nehmen. mehr...

Das Bild zeigt Armin Willingmann, Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt: Entwurf für Wärmplanungsgesetz

[02.05.2025] Bis spätestens 2028 sollen alle Städte und Gemeinden in Sachsen-Anhalt Wärmepläne aufstellen. Einen entsprechenden Gesetzentwurf hat die Landesregierung jetzt vorgelegt. mehr...

Strommarktdesign: Regionale Differenzierung senkt Kosten

[30.04.2025] Eine neue Studie von Agora Energiewende und Fraunhofer IEE zeigt: Lokale Strompreise könnten Netzengpässe reduzieren und die Stromkosten für Unternehmen und Haushalte senken. mehr...

Das Bild ist ein Porträtfoto des schleswig-holsteinischen Energieministers Tobias Goldschmidt

Schleswig-Holstein: Kommunalfonds für die Wärmewende

[22.04.2025] Schleswig-Holstein fördert ab Mai erste Schritte von Wärme- und Effizienzprojekten in Kommunen mit bis zu 300.000 Euro. Eine neue Richtlinie schafft die Grundlage für Zuschüsse in der Frühphase, wenn noch keine Finanzierung durch Banken möglich ist. mehr...

Baden-Württemberg: Rückschritt beim Windkraftausbau?

[15.04.2025] In Baden-Württemberg sorgt eine Formulierung im neuen Koalitionsvertrag zum Thema Windkraft für Irritationen. Verbände warnen vor einem Rückschlag für die Energiewende im Süden. mehr...

Koalitionsvertrag: Zustimmung und Kritik

[10.04.2025] Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD stößt in der Energiewirtschaft auf überwiegend positive Reaktionen. Die Verbände BDEW und VKU sowie die Stadtwerke-Kooperation Trianel sehen wichtige Signale für die Energiewende – fordern aber rasches Handeln und warnen vor kritischen Markteingriffen. mehr...

Rheinland-Pfalz: Weg frei für kommunale Wärmeplanung

[09.04.2025] Rheinland-Pfalz hat ein Ausführungsgesetz zur kommunalen Wärmeplanung verabschiedet. Es soll den Kommunen mehr Klarheit und Handlungsspielraum geben. Insbesondere kleinere Gemeinden können auf ein vereinfachtes Verfahren setzen. mehr...