Dienstag, 14. Oktober 2025

Baden-WürttembergDritter Monitoringbericht Energiewende

[16.11.2015] Der dritte Monitoringbericht des ZSW zur Energiewende in Baden-Württemberg zeigt, dass die Versorgungszuverlässigkeit im deutschen Stromnetz sehr hoch ist. Bei den anteiligen Ausgaben für Energie am Bruttoinlandsprodukt liege das Land Baden-Württemberg deutlich unter dem Bundesdurchschnitt.

Im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft hat das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) jetzt den dritten Bericht Monitoring der Energiewende in Baden-Württemberg vorgelegt. Wie das Ministerium mitteilt, habe sich die diesjährige Studie erstmals neben dem Thema Versorgungssicherheit auch dem Thema Energieeffizienz gewidmet. Der baden-württembergische Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller erklärte: „Der Bericht zeigt, dass die Versorgungszuverlässigkeit im Stromnetz in Deutschland mit einer durchschnittlichen Unterbrechungsdauer von knapp zwölfeinhalb Minuten im Jahr den bislang besten Wert überhaupt erreicht hat und einen Spitzenplatz in Europa darstellt.“ Im Rahmen einer Pressemeldung nennt das Ministerium außerdem wichtige Kennwerte des Berichts zum Energieverbrauch in Baden-Württemberg: So seien die Anteile der Ausgaben für Energie am baden-württembergischen Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2014 innerhalb eines Jahres von sechs auf 5,5 Prozent gesunken. Damit liege das Land deutlich unter dem Bundesdurchschnitt, der 8,5 Prozent betrage. Betrachte man nur den Anteil der Letztverbraucherausgaben für Strom, so werde mit weniger als 2,5 Prozent noch nicht einmal das Niveau von 1991 erreicht. Die Primärenergieproduktivität habe sich seit dem Jahr 2000 temperaturbereinigt um fast 40 Prozent erhöht. Sie gibt das Verhältnis von Bruttoinlandsprodukt und Energieverbrauch wieder und gilt als Indikator für die Effizienz im Umgang mit Energieressourcen. Der spezifische Verbrauch zur Bereitstellung von Raumwärme und Warmwasser in Haushalten sei seit der Jahrtausendwende von rund 200 auf rund 140 Kilowattstunden je Quadratmeter gesunken. Die Zahlen zeigen laut Untersteller zum einen, welchen Einfluss wachsende Pro-Kopf-Wohnflächen oder eine Zunahme von Single-Haushalten haben und zum anderen, dass weiterhin große Anstrengungen nötig sind, um die energiepolitischen Ziele des Landes zu erreichen. So will Baden-Württemberg bis zum Jahr 2050 nur noch halb so viel Energie verbrauchen wie im Jahr 2010. Frithjof Staiß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des ZSW, erinnerte noch einmal an die partielle Sonnenfinsternis im März 2015. Das zunehmend auf erneuerbaren Energien basierende Stromsystem habe sich hier als stabil und flexibel erwiesen. Diese Flexibilität werde für die Versorgungssicherheit immer wichtiger, ebenso wie die Kopplung von Strom-, Wärme- und Verkehrssektor mittels Kraft-Wärme-Kopplung und E-Mobilität.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik

BMWE: Entwurf für Wasserstoff-Beschleunigungsgesetz verabschiedet

[06.10.2025] Die Bundesregierung will den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur beschleunigen. Das Kabinett hat dazu einen Gesetzentwurf beschlossen, der Verfahren vereinfacht, digitalisiert und rechtlich absichert. mehr...

BMWE: Förderaufruf für Wasserstoffprojekte gestartet

[30.09.2025] Das Bundeswirtschaftsministerium hat den zweiten Förderaufruf für internationale Wasserstoffprojekte gestartet. Unternehmen können bis 18. Dezember 2025 Projektskizzen einreichen, um bis zu 30 Millionen Euro Förderung zu erhalten. mehr...

bericht

Wasserstoff: Vom Hochlauf keine Spur

[29.09.2025] Der viel beschworene Wasserstoffhochlauf ist in Deutschland bislang nicht in Sicht, viele Projekte liegen derzeit auf Eis. Die Gründe: fehlende wirtschaftliche Perspektiven, unsichere regulatorische Rahmenbedingungen und eine geringe Nachfrage aus der Industrie. mehr...

BDEW: Wärmepolitik bleibt hinter Bedarf zurück

[25.09.2025] Der BDEW begrüßt die im Bundeshaushalt 2026 vorgesehenen zusätzlichen Mittel für den Ausbau und die Dekarbonisierung der Wärmenetze. Die vorgesehene Summe reiche aber nicht aus, um die Klimaziele zu erreichen. mehr...

bericht

Energiepolitik: Grüne Flexibilität

[25.09.2025] Die Bundesregierung muss im Energiesektor dringend Prioritäten setzen. Insbesondere sollten flexible Erzeugungskapazitäten konsequent aufgebaut und nutzbar gemacht werden. Dadurch eröffnet sich für Stadtwerke ein wirtschaftliches Zukunftsfeld. mehr...

bericht

Monitoringbericht: Positives Echo und Kritik

[17.09.2025] Die Reaktionen auf den Monitoringbericht zur Energiewende zeigen: Der eingeschlagene Kurs wird überwiegend bestätigt, doch die Bewertungen der Akteure fallen unterschiedlich aus. Während Verbände die Klimaziele bekräftigen und den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien einfordern, kritisieren andere eine Verlangsamung und fehlende Planungssicherheit. mehr...

bericht

Monitoringbericht: Energiewende am Scheideweg

[16.09.2025] Die Bundesregierung hat den aktuellen Monitoringbericht zur Energiewende vorgelegt. Er zeigt Erfolge beim Ausbau erneuerbarer Energien, macht aber auch erhebliche Probleme sichtbar. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche schlägt deshalb zehn wirtschafts- und wettbewerbsfreundliche Maßnahmen vor. mehr...

KRITIS-Dachgesetz: Kabinett beschließt Entwurf

[11.09.2025] Die Bundesregierung will Deutschland widerstandsfähiger gegen Krisen und Angriffe machen. Jetzt hat das Kabinett den Entwurf für ein neues KRITIS-Dachgesetz beschlossen. mehr...

GAIA: Kritik an geplanter Änderung des Referenzertrags

[11.09.2025] GAIA warnt vor einem Aus der Windenergie in Süddeutschland. Der Projektentwickler sieht durch die geplante Änderung des Referenzertrags tausende Anlagen, Arbeitsplätze und Investitionen bedroht. mehr...

Baden-Württemberg: Pflicht zur Wärmeplanung ausgeweitet

[05.09.2025] Seit dem 6. August gilt in Baden-Württemberg ein novelliertes Klimaschutzgesetz. Laut KEA-BW betrifft die wichtigste Änderung die Pflicht aller Kommunen, eine Wärmeplanung vorzulegen. mehr...

BDEW: Statement zum Monitoring Energiewende

[01.09.2025] Anlässlich des vom Bundeswirtschaftsministerium beauftragten Monitorings zur Energiewende fordert der BDEW größere Handlungsspielräume für die Digitalisierung. mehr...

NRW: PV-Initiative gestartet

[27.08.2025] Nordrhein-Westfalen will mehr Sonnenstrom von den Dächern seiner Städte holen. Landesregierung und Wohnungswirtschaft haben dazu eine gemeinsame Initiative für Photovoltaik auf Mehrparteienhäusern gestartet. mehr...

Metropolregion Nordwest: Förderaufruf für Projektideen

[26.08.2025] Die Metropolregion Nordwest ruft zur Einreichung neuer Projektideen für die Energietransformation auf. Bis zum 15. Oktober 2025 können Vorhaben beantragt werden, die Innovationen und länderübergreifende Kooperationen in Bremen und Niedersachsen fördern. mehr...

BSW-Solar: Einschätzung zu Referentenentwurf des Bundesfinanzministeriums

[21.08.2025] Der Bundesverband Solarwirtschaft sieht im aktuellen Entwurf zur Änderung des Energiesteuer- und Stromsteuergesetzes Fortschritte, warnt aber vor fortbestehenden Hürden. Besonders die doppelte Stromsteuer-Belastung für Speicher und E-Autos müsse dringend korrigiert werden. mehr...

Sachsen: Zweiter Umsetzungsbericht zur Wasserstoffstrategie

[15.08.2025] Sachsen treibt den Ausbau seiner Wasserstoffwirtschaft voran. Der zweite Umsetzungsbericht zur Wasserstoffstrategie zeigt Fortschritte bei Infrastruktur, Forschung und Kooperationen – und benennt zugleich bestehende Hürden. mehr...