Montag, 6. Oktober 2025

StromgestehungskostenErneuerbar schlägt fossil

[21.03.2018] Die Gestehungskosten für Strom aus erneuerbaren Energien sinken weiter. Neu errichtete Photovoltaik-Anlagen und Onshore-Windparks produzieren Strom bereits heute günstiger als konventionelle Kraftwerke. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie.
Fraunhofer-Studie: Photovoltaik-Anlagen und Onshore-Windenergieanlagen produzieren Strom bereits heute günstiger als konventionelle Kraftwerke.

Fraunhofer-Studie: Photovoltaik-Anlagen und Onshore-Windenergieanlagen produzieren Strom bereits heute günstiger als konventionelle Kraftwerke.

(Bildquelle: Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme)

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat gestern (20. März 2018) die vierte Auflage seiner Studie zu den Gestehungskosten für Strom aus erneuerbaren Energien vorgelegt. Laut der Untersuchung sinken diese Kosten kontinuierlich. Neu errichtete Photovoltaik-Anlagen und Onshore-Windenergieanlagen an günstigen Standorten produzieren Strom bereits heute günstiger als fossile Kraftwerke.
Nach Angaben der Freiburger Forscher führt die Technologieentwicklung bei Solaranlagen zu deutlich geringeren Kosten. Photovoltaik ist demnach im Mittel die kostengünstigste Technologie zur Stromerzeugung. Aktuell erzielten PV-Anlagen je nach Anlagentyp und Strahlungsintensität Stromgestehungskosten zwischen 3,71 und 11,54 Cent je Kilowattstunde (kWh). Beim Windstrom führten sinkende Anlagekosten und steigende Volllaststunden zu den niedrigen Gestehungskosten von 3,99 bis 8,23 Cent je kWh. An guten Standorten produzieren Onshore-Windenergieanlagen sogar zu geringeren Kosten als neue Kohle- oder Gas- und Dampfturbinenkraftwerke, heißt es in der Studie. Offshore-Windenergieanlagen seien mit Stromgestehungskosten zwischen 7,49 bis 13,79 Cent je kWh aufgrund der höheren Installations-, Betriebs- und Finanzierungskosten deutlich teurer – trotz durchschnittlicher Volllaststunden von bis zu 4.500 Stunden im Jahr.
Laut der Studie ergeben sich für konventionelle Kraftwerke unter den derzeitigen Bedingungen auf dem Strommarkt mit den jeweiligen Volllaststunden sowie Brennstoff- und CO2-Zertifikatspreisen folgende Stromgestehungskosten: 2018 errichtete Braunkohlekraftwerke weisen Gestehungskosten von 4,59 bis 7,98 Cent je kWh auf. Es folgen große Steinkohlekraftwerke (6,27 bis 9,86 Cent je kWh) und Gas- und Dampfturbinenkraftwerke (7,78 bis 9,96 Cent je kWh). Gaskraftwerke sind mit 11,03 bis 21,94 Cent je kWh deutlich teurer.
Die Studie prognostiziert, dass PV-Freiflächenanlagen in Süddeutschland und Onshore-Windenergieanlagen an windreichen Standorten bis 2035 die durchschnittlichen Stromgestehungskosten aller fossilen Kraftwerke deutlich unterbieten. Auch bei Offshore-Anlagen könnten die Kosten noch stark sinken, zudem sei durch die technische Weiterentwicklung eine Steigerung der Volllaststunden zu erwarten. Bis 2035 würden sie je nach Standort und Windaufkommen mit 3,49 bis 10,07 Cent je kWh vergleichbare Preise wie heutige PV-Kraftwerke erreichen.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik

BMWE: Entwurf für Wasserstoff-Beschleunigungsgesetz verabschiedet

[06.10.2025] Die Bundesregierung will den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur beschleunigen. Das Kabinett hat dazu einen Gesetzentwurf beschlossen, der Verfahren vereinfacht, digitalisiert und rechtlich absichert. mehr...

BMWE: Förderaufruf für Wasserstoffprojekte gestartet

[30.09.2025] Das Bundeswirtschaftsministerium hat den zweiten Förderaufruf für internationale Wasserstoffprojekte gestartet. Unternehmen können bis 18. Dezember 2025 Projektskizzen einreichen, um bis zu 30 Millionen Euro Förderung zu erhalten. mehr...

bericht

Wasserstoff: Vom Hochlauf keine Spur

[29.09.2025] Der viel beschworene Wasserstoffhochlauf ist in Deutschland bislang nicht in Sicht, viele Projekte liegen derzeit auf Eis. Die Gründe: fehlende wirtschaftliche Perspektiven, unsichere regulatorische Rahmenbedingungen und eine geringe Nachfrage aus der Industrie. mehr...

BDEW: Wärmepolitik bleibt hinter Bedarf zurück

[25.09.2025] Der BDEW begrüßt die im Bundeshaushalt 2026 vorgesehenen zusätzlichen Mittel für den Ausbau und die Dekarbonisierung der Wärmenetze. Die vorgesehene Summe reiche aber nicht aus, um die Klimaziele zu erreichen. mehr...

bericht

Energiepolitik: Grüne Flexibilität

[25.09.2025] Die Bundesregierung muss im Energiesektor dringend Prioritäten setzen. Insbesondere sollten flexible Erzeugungskapazitäten konsequent aufgebaut und nutzbar gemacht werden. Dadurch eröffnet sich für Stadtwerke ein wirtschaftliches Zukunftsfeld. mehr...

bericht

Monitoringbericht: Positives Echo und Kritik

[17.09.2025] Die Reaktionen auf den Monitoringbericht zur Energiewende zeigen: Der eingeschlagene Kurs wird überwiegend bestätigt, doch die Bewertungen der Akteure fallen unterschiedlich aus. Während Verbände die Klimaziele bekräftigen und den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien einfordern, kritisieren andere eine Verlangsamung und fehlende Planungssicherheit. mehr...

bericht

Monitoringbericht: Energiewende am Scheideweg

[16.09.2025] Die Bundesregierung hat den aktuellen Monitoringbericht zur Energiewende vorgelegt. Er zeigt Erfolge beim Ausbau erneuerbarer Energien, macht aber auch erhebliche Probleme sichtbar. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche schlägt deshalb zehn wirtschafts- und wettbewerbsfreundliche Maßnahmen vor. mehr...

KRITIS-Dachgesetz: Kabinett beschließt Entwurf

[11.09.2025] Die Bundesregierung will Deutschland widerstandsfähiger gegen Krisen und Angriffe machen. Jetzt hat das Kabinett den Entwurf für ein neues KRITIS-Dachgesetz beschlossen. mehr...

GAIA: Kritik an geplanter Änderung des Referenzertrags

[11.09.2025] GAIA warnt vor einem Aus der Windenergie in Süddeutschland. Der Projektentwickler sieht durch die geplante Änderung des Referenzertrags tausende Anlagen, Arbeitsplätze und Investitionen bedroht. mehr...

Baden-Württemberg: Pflicht zur Wärmeplanung ausgeweitet

[05.09.2025] Seit dem 6. August gilt in Baden-Württemberg ein novelliertes Klimaschutzgesetz. Laut KEA-BW betrifft die wichtigste Änderung die Pflicht aller Kommunen, eine Wärmeplanung vorzulegen. mehr...

BDEW: Statement zum Monitoring Energiewende

[01.09.2025] Anlässlich des vom Bundeswirtschaftsministerium beauftragten Monitorings zur Energiewende fordert der BDEW größere Handlungsspielräume für die Digitalisierung. mehr...

NRW: PV-Initiative gestartet

[27.08.2025] Nordrhein-Westfalen will mehr Sonnenstrom von den Dächern seiner Städte holen. Landesregierung und Wohnungswirtschaft haben dazu eine gemeinsame Initiative für Photovoltaik auf Mehrparteienhäusern gestartet. mehr...

Metropolregion Nordwest: Förderaufruf für Projektideen

[26.08.2025] Die Metropolregion Nordwest ruft zur Einreichung neuer Projektideen für die Energietransformation auf. Bis zum 15. Oktober 2025 können Vorhaben beantragt werden, die Innovationen und länderübergreifende Kooperationen in Bremen und Niedersachsen fördern. mehr...

BSW-Solar: Einschätzung zu Referentenentwurf des Bundesfinanzministeriums

[21.08.2025] Der Bundesverband Solarwirtschaft sieht im aktuellen Entwurf zur Änderung des Energiesteuer- und Stromsteuergesetzes Fortschritte, warnt aber vor fortbestehenden Hürden. Besonders die doppelte Stromsteuer-Belastung für Speicher und E-Autos müsse dringend korrigiert werden. mehr...

Sachsen: Zweiter Umsetzungsbericht zur Wasserstoffstrategie

[15.08.2025] Sachsen treibt den Ausbau seiner Wasserstoffwirtschaft voran. Der zweite Umsetzungsbericht zur Wasserstoffstrategie zeigt Fortschritte bei Infrastruktur, Forschung und Kooperationen – und benennt zugleich bestehende Hürden. mehr...