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Stadtwerkestudie 2019Aufbruch in neue Geschäftsfelder

[07.06.2019] Die Stadtwerkestudie 2019 von EY und BDEW zeigt Chancen für neue Geschäftsmodelle auf. Entsprechend gut ist die Stimmung bei den kommunalen Unternehmen, sie erwarten bessere Geschäfte. Allerdings gibt es auch Risiken.
Die Stadtwerkestudie 2019 von EY und BDEW zeigt Chancen für neue Geschäftsmodelle auf.

Die Stadtwerkestudie 2019 von EY und BDEW zeigt Chancen für neue Geschäftsmodelle auf.

(Bildquelle: EY/BDEW)

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft und das Beratungsunternehmen EY haben die Stadtwerkestudie 2019 veröffentlicht. Darin heißt es, dass auch die Energiewirtschaft von einer „ Sektorenkonvergenz“ erfasst werde. Das heißt, bislang branchenfremde Unternehmen engagieren sich in traditionellen Geschäftsfeldern der Energieversorger. Laut der Studie nehmen die Stadtwerke diese Herausforderungen an. Sie bewegen sich ihrerseits immer stärker in andere Bereiche hinein und seien längst im Rahmen unterschiedlicher Geschäftsmodelle mit anderen Sektoren eng verbunden. Die Übernahme der Nebenkostenabrechnung für Mietwohnungen, der Verkauf von Smart-Home-Produkten oder auch Dienste im Bereich Telekommunikation (TK) seien nur einige Beispiele für neue Geschäftsfelder.
Ein wichtiges Ergebnis der Stadtwerkestudie 2019: Die Sektorenkonvergenz wird von der Energiewirtschaft als Chance eingestuft. Die größten Synergiepotenziale werden in der Zusammenarbeit mit der Wohnungswirtschaft, der Technologie- und TK-Branche gesehen. Dadurch eröffnen sich Chancen, vor allem in der dezentralen Stromerzeugung, dem Smart Metering und der Elektromobilität. Stadtwerke und Energieversorger sehen sich zudem künftig als umfassende Plattformbetreiber im Betrieb von Smart-Meter-Gateways, der Lade-Infrastruktur oder im Gebäude-Management.
Metin Fidan, Leiter des Energiesektors bei EY, erklärt: „Die Ergebnisse der Studie zeigen: Es herrscht Aufbruchstimmung bei den Energieversorgern. Sie arbeiten an neuen Geschäftsmodellen und setzen zunehmend auf Kooperationen und Partnerschaften. Stadtwerke und Energieversorgungsunternehmen sehen sich als Orchestrator, der die Angebote verschiedener Partner zu einem Produkt mit Mehrwert für die Kunden kombiniert.“ Fidan warnt jedoch, dass die Entwicklung auch Risiken berge. Es sei zu erwarten, dass sich zukünftig noch mehr Unternehmen aus anderen Branchen in der Energiewirtschaft engagieren – insbesondere im Vertrieb und im Kundengeschäft.
BDEW-Hauptgeschäftsführer Stefan Kapferer ist dennoch optimistisch: „Die Energiewirtschaft zählt ganz klar wieder zu den Wachstumsbranchen. Die Energieunternehmen können eine treibende Rolle in Geschäftsfeldern wie der dezentralen Stromerzeugung oder der Elektromobilität einnehmen. Entwicklungspotenziale gibt es auch in Bereichen wie TK-Dienstleistungen, Quartierskonzepten sowie bei Smart-Home-Ansätzen. Die Stimmung in der Energiewirtschaft ist entsprechend gut, das zeigt auch die Befragung von EY: Fast drei Viertel der Unternehmen erwarten für 2019 gute oder sehr gute Geschäfte – dieser Wert liegt um elf Prozentpunkte über dem Vorjahr.“



Stichwörter: Politik, BDEW, EY


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