Freitag, 21. März 2025

Klimaschutzplan 2050Unternehmen fordern Klarheit

[08.11.2016] 41 Unternehmen und Verbände fordern eine konkrete Umsetzung der Pariser Klimaschutzziele und einen ambitionierten Klimaschutzplan 2050.
Gemeinsame Erklärung zum Klimaschutzplan 2050

Gemeinsame Erklärung zum Klimaschutzplan 2050

(Bildquelle: Stiftung 2 Grad / B.A.U.M. / Germanwatch)

Große und mittelständische deutsche Unternehmen haben heute gemeinsam mit Branchenverbänden ein starkes Signal für einen ambitionierten und konkreten Klimaschutzplan 2050 gesetzt. In einer von insgesamt 41 Unternehmen und Verbänden aus einer großen Bandbreite von Branchen gezeichneten Erklärung fordern dieselben, dass sich der deutsche Beitrag bei der Umsetzung der globalen Klimaziele am Pariser Abkommen messen lassen müsse. Der Klimaschutzplan 2050 müsse zudem ausreichend Planungssicherheit für die Wirtschaft bieten. Er solle Unternehmen eine Handlungsgrundlage liefern, um die wirtschaftlichen Chancen des Klimaschutzes optimal zu nutzen und mit nachhaltigen Innovationen international führend sein zu können. Die Unternehmensverbände Stiftung 2 Grad – Deutsche Unternehmen für den Klimaschutz und B.A.U.M. sowie die Entwicklungs- und Umweltorganisation Germanwatch haben die Erklärung organisiert. Zu den Zeichnern zählen unter anderem der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE), der Bundesverband Wärmepumpe (BWP), die Deutsche Energie-Agentur (dena) sowie die Versorgungsunternehmen EnBW, ENTEGA, MVV Energie, die Stadtwerke München und die Stadtwerke Tübingen. Die Erklärung erscheint zum Start des UN-Klimagipfels in Marrakesch und mit Blick auf den möglichen Kabinettsbeschluss zum Klimaschutzplan 2050 am 9. November 2016. Sabine Nallinger, Vorständin von Stiftung 2 Grad, erläutert: „Klimaschutz schafft Arbeitsplätze und sichert die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Um bei Klimaschutz und Energiewende ambitioniert vorangehen zu können, brauchen Unternehmen Planungs- und Investitionssicherheit.“ Aus den Zielen des Pariser Weltklimavertrags ergebe sich, dass der Klimaschutzplan mit einem eindeutigen Ziel am oberen Rand des derzeitigen Zielkorridors von 80 bis 95 Prozent Reduktion der Treibhausgasemissionen ausgerichtet werden sollte.

Unternehmen wünschen schnelle Umsetzung der Pariser Beschlüsse

„Viele Unternehmen wünschen sich eine schnellere und praxisorientierte Umsetzung der Pariser Beschlüsse durch die deutsche und europäische Politik. Der Klimaschutzplan 2050 sollte Unternehmen aus allen Branchen dabei unterstützen, Pläne zur Dekarbonisierung zu entwickeln und neue Geschäftsfelder zu erschließen“, sagt Maximilian Gege, Vorsitzender von B.A.U.M. „ Unternehmen benötigen klare, an Investitionszyklen ausgerichtete Signale der Politik, um sich innovativ und zukunftsfähig aufzustellen.“ Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch, ergänzt: „Deutschland ist mit dem Inkrafttreten des Klimaabkommens rechtlich verbindlich verpflichtet, seinen Anteil an den Klimazielen von Paris zu erfüllen. Ein ambitionierter Klimaschutzplan mit Sektorzielen für 2030 ist Grundlage für Innovation und erfolgreichen Strukturwandel.“ Konkrete Ziele für Energie, Gebäude, Verkehr, Industrie und Landwirtschaft sollen Klarheit für Wirtschaft und Gesellschaft schaffen und dafür sorgen, dass die Klimaziele eingehalten werden. „Die Realisierung dessen, was auch Deutschland sich beim Klimaschutz vorgenommen hat, erfordert Mut, Entschlossenheit und einen entsprechenden Rahmen für die Unternehmen“, sagt Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. „Das Innovationspotenzial dieses globalen Veränderungsprozesses ist immens. Mehr und mehr Unternehmen erkennen das und setzen sich dafür ein.“ Die Politik müsse einen Rahmen entwickeln, der Innovationen fördert und klar signalisiert, dass dafür erforderliche neue Geschäftsmodelle auch Erfolg haben können. In der Erklärung heißt es weiter, der Klimaschutzplan solle den Weg zu deutlich mehr Energieeffizienz und zum zügigen Umstieg auf 100 Prozent erneuerbare Energien aufzeigen. Dabei sei auch eine Debatte zur Beendigung der Kohleverstromung und dem damit verbundenen Strukturwandel zu eröffnen.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Klimaschutz

Energie-Kommune des Monats: Landkreis Regensburg erhält Auszeichnung

[17.03.2025] Der Landkreis Regensburg wurde von der Agentur für Erneuerbare Energien jetzt als Energie-Kommune des Monats ausgezeichnet. Ausschlaggebend für die Ehrung sind das konsequente Engagement für die Energiewende, zahlreiche innovative Projekte und die enge Einbindung von Bürgern und Unternehmen. mehr...

VKU-Innovationspreis: Vier Projekte ausgezeichnet

[13.03.2025] Der VKU hat auf seiner Verbandstagung in Berlin jetzt den VKU-Innovationspreis 2025 verliehen. Ausgezeichnet wurden vier Projekte aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bayern, die sich durch innovative Ansätze in Umweltbildung, Ressourcenmanagement, Nachwuchsförderung und der Energiewende hervortun. mehr...

Das Bild zeigt Kassels Oberbürgermeister Sven Schoeller.

Klimaneutralität: Kassel kassiert Klimaziele

[10.03.2025] Eine Studie im Auftrag der Stadt Kassel kommt zu dem Ergebnis, dass das Ziel, bis 2030 klimaneutral zu werden, nicht erreichbar ist. Mit einem detaillierten Klimafahrplan will die Documenta-Stadt nun bis 2040 klimaneutral werden. mehr...

Hamburg: Klimaanpassungsstrategie beschlossen

[03.03.2025] Hamburg reagiert auf die wachsenden Herausforderungen des Klimawandels mit einer umfassenden Strategie zur Klimaanpassung. Der Senat will die Stadt durch gezielte Maßnahmen gegen Extremwetterereignisse wappnen und zugleich Bürger sowie Unternehmen zur Eigeninitiative ermutigen. mehr...

AEE: Chemnitz ist Energie-Kommune des Jahres

[19.02.2025] Chemnitz hat sich in einer bundesweiten Abstimmung zur Energie-Kommune des Jahres 2024 durchgesetzt. Die Stadt erhielt 39 Prozent der Stimmen und wurde für ihr Engagement im Bereich erneuerbare Energien und Klimaschutz ausgezeichnet. mehr...

Konstanz: 11. Klimaschutzbericht vorgestellt

[18.02.2025] Die Stadt Konstanz hat jetzt ihren 11. Klimaschutzbericht vorgestellt. Trotz Fortschritten bei einzelnen Maßnahmen bleibt die Reduktion der Treibhausgasemissionen hinter den angestrebten Zielen zurück, wie der Bericht zeigt. mehr...

bericht

Wien: Fahrplan zur Klimamusterstadt

[17.02.2025] Für die Stadt Wien sind Klimaanpassung und Klimaschutz bereits heute eine der größten Herausforderungen. Mit ambitionierten Zielen und umfassenden Strategien verfolgt die österreichische Hauptstadt einen klaren Plan: Wien soll bis 2040 klimaneutral werden. mehr...

AEE: Auszeichnung der Energie-Kommune des Jahres

[14.02.2025] Am 17. Februar wird die Energie-Kommune des Jahres gekürt. Im Finale stehen die Kommunen Bundorf, Chemnitz und Tübingen. mehr...

bericht

Klimaschutz: Aufgaben für Jahrzehnte

[10.02.2025] Klimaschutz und Klimaanpassung werden zu kommunalen Daueraufgaben. Die notwendigen Transformationsprozesse können von den Kommunen aber nicht im Alleingang gestemmt werden, sondern erfordern eine engagierte Unterstützung von Bund und Ländern. mehr...

Difu: Klimaschutz ins Grundgesetz

[04.02.2025] Beim Klimaschutz kämpfen die Kommunen mit einem Mangel an Geld und Personal. Ein neues Policy Paper des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) empfiehlt daher die Einführung einer Gemeinschaftsaufgabe im Grundgesetz, um finanzielle Mittel zielgerichtet zu verteilen. mehr...

Osnabrück: Energieverbrauch städtischer Gebäude auf Rekordtief

[21.01.2025] Die Stadt Osnabrück hat den Energieverbrauch ihrer Liegenschaften im Jahr 2023 auf den niedrigsten Stand seit 2003 gesenkt. mehr...

BfEE: Abwärmebörse gestartet

[21.01.2025] Seit Anfang des Jahres macht eine bundesweite Abwärmebörse industrielle Abwärme sichtbar – ein wichtiges Instrument für die kommunale Wärmeplanung und die Nutzung ungenutzter Energiepotenziale. mehr...

Düsseldorf: Startschuss für Umrüstung von 4.000 Gaslaternen auf Strom

[16.01.2025] Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat jetzt vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung grünes Licht für die Umstellung von 4.000 historischen Gaslaternen auf strombetriebene LED-Technik erhalten. mehr...

Energie-Kommune des Jahres: Voting gestartet

[10.01.2025] Die Abstimmung zur Energie-Kommune des Jahres ist gestartet: Heidelberg, bekannt für seine Vorreiterrolle in der Energiewende, tritt gegen elf weitere Kommunen an. Die Bürgerinnen und Bürger können bis Ende Januar online ihre Stimme abgeben. mehr...

Klimaaktive Kommune: Wettbewerb gestartet

[09.01.2025] Das Deutsche Institut für Urbanistik hat jetzt den Wettbewerb Klimaaktive Kommune 2025 gestartet. Kommunen aus ganz Deutschland können ihre innovativen Klimaschutzprojekte einreichen und sich um Preisgelder von jeweils 40.000 Euro bewerben. mehr...