[26.3.2015] Für die Probleme bei der Stromnetzübernahme im Raum Marburg, haben die Beteiligten eine Lösung gefunden. Das Konzept zur Neuausrichtung der Energieversorgung in der Region wurde jetzt vorgestellt.
Nach der Rekommunalisierung der EAM (früher E.ON Mitte) haben die Unternehmen Energie Marburg-Biedenkopf und die EAM-Tochtergesellschaft EnergieNetz Mitte laut einer Pressemitteilung eine Lösung zur gemeinsamen Neuausrichtung der Energieversorgung in der Region Marburg gefunden. Die Eckpunkte dieser Kooperationslösung wurden am Montag (23. März 2015) in einer Informationsveranstaltung im Marburger Technologie- und Tagungszentrum vorgestellt, an der rund 50 Kommunalpolitiker aus den an der Energie Marburg-Biedenkopf beteiligten Städten und Gemeinden teilnahmen.
Strittige Stromnetzübernahme
Der Hintergrund: Im Zuge des Wettbewerbs um Konzessionen hatten zehn Kommunen im Umfeld der Stadt Marburg ihre Stromkonzession an die von ihnen eigens gegründete Energie Marburg-Biedenkopf vergeben. Bezüglich der Übernahme der Stromnetze konnte jedoch bisher keine Einigung erzielt werden. Die jetzt vorgestellte Lösung sieht vor, dass die EnergieNetz Mitte ihre Stromnetze im räumlichen Gebiet der Energie Marburg-Biedenkopf in diese Gesellschaft einbringt. Die Energie Marburg-Biedenkopf wird damit Eigentümerin der Netze. Im Gegenzug erhält die EnergieNetz Mitte eine 39-prozentige Beteiligung an der Energie Marburg-Biedenkopf. Die zehn Kommunen wiederum beteiligen sich mit 51 Prozent an der Energie Marburg-Biedenkopf und würden damit ihr angestrebtes Ziel erreichen, mit der Konzessionsvergabe Netzeigentum und Einfluss auf die Gestaltung der Netzinfrastruktur zu erhalten. Neben diesen zehn Kommunen und der EnergieNetz Mitte werden auch die Stadtwerke Marburg und der Landkreis Marburg-Biedenkopf mit zusammen zehn Prozent zu den Eigentümern der Energie Marburg-Biedenkopf gehören. Diese verpachtet die Netze an die EnergieNetz Mitte zurück, womit EnergieNetz Mitte weiterhin der operativ verantwortliche Netzbetreiber bleibt und alle marktüblichen Aufgaben, die mit den Stromnetzen verbunden sind, erfüllt.
Vereinbarung auf Augenhöhe
EAM-Geschäftsführer Thomas Weber sagte: „Wir sind sehr froh, dass wir heute eine ausgewogene und vor allem sehr schnell umsetzbare Lösung in der Konzessionsproblematik präsentieren können. Wichtig dabei ist, dass wir als inzwischen rein kommunales Unternehmen hier eine Vereinbarung auf Augenhöhe mit den Kommunen und den Stadtwerken Marburg getroffen haben.“ Laut EAM wurde die Kooperationslösung von allen Beteiligten sehr positiv aufgenommen. Das Konzept soll in den nächsten Monaten in den kommunalen Gremien beraten und entschieden sowie anschließend in vertragliche Vereinbarungen überführt werden. Die Umsetzung der Kooperation ist für Ende 2015 geplant.
(al)
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Bildquelle: EAM GmbH & Co. KG