[16.6.2015] Die Situation der Energiebranche spiegelt sich auch im Ergebnis des Versorgers RheinEnergie wider: Umsatz und Gewinn gehen zurück. Das Unternehmen reagiert darauf mit der Entwicklung neuer Geschäftsfelder.
Der Kölner Versorger RheinEnergie hat gestern (15. Juni 2015) die Bilanz für das Geschäftsjahr 2014 vorgelegt. Demnach lag der Umsatz der RheinEnergie AG (ohne Energiesteuer und Tochtergesellschaften) bei 2,3 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,4 Milliarden Euro). Der konsolidierte Umsatz der RheinEnergie-Gruppe sank von 3,5 Milliarden Euro im Jahr 2013 auf 3,9 Milliarden Euro. Wie das Unternehmen weiter mitteilt, belief sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf 266 Millionen Euro gegenüber 265 Millionen Euro im Vorjahr. Der Gewinn betrug 130 Millionen Euro (Vorjahr: 157 Millionen Euro). Als Grund für den Ergebnisrückgang nennt RheinEnergie das sehr warme Jahr 2014 und die unbefriedigende Ertragssituation konventioneller Erzeugungsanlagen, die auch zu außerplanmäßigen Abschreibungen geführt habe.
Im Rahmen der Bilanzpressekonferenz teilte RheinEnergie außerdem mit, dass sich der Versorger im Zuge der Energiewende und der fortschreitenden Digitalisierung der Energieversorgung auf neue Geschäftsfelder und Kundenanforderungen vorbereitet. Nicht nur im Bereich intelligenter Netze, Produkte und Dienstleistungen verfüge das Unternehmen bereits über eigene Erfahrungen und setze Pilotvorhaben um. Auch bei der Vernetzung dezentraler Erzeugungsanlagen, so genannten virtuellen Kraftwerken, sei RheinEnergie mit einem Kooperationsvorhaben am Start. Vorstandschef Dieter Steinkamp erklärte: „Wir bauen unser Energiedienstleistungsgeschäft konsequent aus, alleine oder mit innovativen Marktpartnern. Auf der Basis eines soliden Stammgeschäftes wenden wir uns neuen Geschäftsfeldern zu und wappnen uns für die Kunden- und Marktanforderungen von morgen. Dabei setzen wir auf Energie-Management und -effizienz, den Ausbau der erneuerbaren Energie und der Kraft-Wärme-Kopplung.“
RheinEnergie entwickle Angebote rund um das vernetzte Zuhause Smart Home, einschließlich der Energiebasis für Elektromobilität. Zudem würden neue Geschäftsfelder im Arealnetzbetrieb, Energiedaten-Management und im Bereich Mehrwertdienste etwa für die Wohnungswirtschaft erkundet. Die im Bau befindliche Gas-und-Dampfturbinen-Anlage Niehl 3 werde voraussichtlich im Frühjahr 2016 ihren Betrieb aufnehmen. Damit sei der Kapazitätsaufbau bei der konventionellen Erzeugung vorerst abgeschlossen. RheinEnergie investiere weiterhin in erneuerbare Energien. Steinkamp: „Aktuell stehen wir bei rund 160 Megawatt Erzeugungskapazität. Diese gliedert sich in rund 130 Megawatt Windleistung, dazu rund 24 Megawatt Photovoltaik plus aktuell sechs Megawatt Bioenergie.“ Ziel sei es, in den kommenden fünf Jahren die Marke von 300 Megawatt Erzeugungsleistung aus Wind, Sonne und Biomasse zu erreichen.
(al)
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Bildquelle: RheinEnergie AG