Freitag, 3. Mai 2024

dena-Kongress:
Chancen der Digitalisierung


[18.11.2015] Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, hält es für möglich, dass der Energiesektor ein Leitsektor bei der Digitalisierung wird. Hier könnten die Chancen der Digitalisierung für die gesamte Industrie in Deutschland sichtbar werden.

Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), hat den einleitenden Vortrag für das Plenum zur Digitalisierung der Energiewende im Rahmen des dena-Energieeffizienzkongresses (16. bis 17. November 2015) in Berlin gehalten. Dabei ist er sowohl auf die Herausforderungen als auch auf die Chancen der Digitalisierung eingegangen. Da der Umbau der Energieversorgung in Deutschland bereits weit vorangeschritten sei, hat Deutschland aus Sicht von Machnig gute Vorraussetzungen im Energiesektor. Hier könne sogar ein Leitsektor entstehen, in dem die Chancen der Digitalisierung für die gesamte Industrie sichtbar werden. Laut Machnig ist dies entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie. Noch müssten aber einige Fragen auf dem Weg dorthin geklärt werden. So sei es wichtig, dass man zunächst zu einem gemeinsamen Verständnis von Digitalisierung komme. Weitere Fragen ergeben sich rund um die Themen Kompatibilität, Datensicherheit, Flexibilität und Unternehmenskooperationen. Laut dem Staatssekretär kann kein Unternehmen die vielen Aspekte der Entwicklung allein abdecken. Deshalb seien Lernpartnerschaften zwischen Unternehmen, Wissenschaft und Politik vielversprechend. Die von der dena-Geschäftsführung zu Beginn des Plenums für Anfang 2016 angekündigte Plattform Digitale Energiewelt sei ein wichtiger Vorstoß in diese Richtung. Weitere Impulse erwarte das Bundeswirtschafsministerium von den Modellregionen im Projekt Schaufenster intelligente Energie. Noch stünden diese nicht fest, am Bewerbungsprozess sollen sich jedoch mehr als 200 Unternehmen aus 15 Bundesländern beteiligt haben.

Digitale Netze als wichtige Voraussetzung

In der anschließenden Diskussion waren sich die Teilnehmer darüber einig, dass digitale Netze eine notwendige Voraussetzung für neue Geschäftsmodelle zur Digitalisierung der Energiewelt sind. Laut Sven Behrend, Geschäftsführer des Energiedienstleisters SAG Group, komme dabei auch den Verteilnetzbetreibern eine wichtige Rolle zu. Denn intelligente Messsysteme und Sensorik machten die Netze erst transparent. Dadurch könnten die Betreiber die Netze besser verstehen und so die Entwicklung neuer Dienstleistungen ermöglichen. Allerdings fehle es noch an finanziellen Anreizen für solche Investitionen. Ewald Woste, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Thüringer Energie AG und Mitglied des Aufsichtsrats der GASAG, sprach in diesem Zusammenhang von einem Henne-Ei-Problem. So sei zwar die digitale Infrastruktur eine Voraussetzung für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, letztere seien aber noch nicht konkret in Sicht. Auf jeden Fall würden neue Akteure ins Spiel kommen. Etablierte Energieunternehmen müssten sich aus Sicht der Teilnehmer auf neue Herausforderungen einstellen. Walter Haas, CTO und Mitglied der Geschäftsleitung beim IT-Anbieter Huawei Technologies Deutschland, erwartet, dass die Bedeutung der IT in den Unternehmen zunehmen und der Trend zu einer nie da gewesenen Vernetzung führen wird. Diese Einschätzung teilt Stefan Schaible, CEO Germany & Central Europe von der Unternehmensberatung Roland Berger. Zugleich hat er davor gewarnt, auf Regulierung zu warten. Entscheidend sei die Innovation und nicht die Regulation. Matthias Rebellius, CEO von Siemens Building Technologies, stellte insbesondere den Gebäudebereich heraus. Hier habe es einige gelungene Ansätze zur Digitalisierung und Energieeffizienzsteigerung gegeben. Grundsätzlich würden Gebäude als Erzeuger, Verbraucher und Speicher Bedeutung gewinnen. (me)

http://www.dena.de

Stichwörter: Politik, dena-Energieeffizienzkongress, Matthias Machnig, Digitalisierung



Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Politik

Nürnberg: Treibhausgasbilanz vorgestellt
[3.5.2024] In Nürnberg wurde im April die neue Treibhausgsbilanz der Stadtverwaltung für das Jahr 2022 im Umweltausschuss vorgestellt. Im Vergleich zum Jahr 2019 zeichnen sich kaum Veränderungen ab. mehr...
Memmingen: Bewusstsein für Energieströme
[3.5.2024] Seit April können die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Memmingen mit dem neuen LEW-Energiemonitor die lokale Stromerzeugung und den Verbrauch in Echtzeit verfolgen. Das Tool zeigt auch, wie viel Strom aus erneuerbaren Quellen stammt. mehr...
In Memmingen kann die lokale Stromerzeugung und der Verbrauch in Echtzeit verfolgt werden.
Fortschrittsmonitor: Wachstum durch Energiewende
[2.5.2024] Der aktuelle Fortschrittsmonitor Energiewende von EY und BDEW zeigt, dass Deutschland beim Ausbau der erneuerbaren Energien vorankommt, aber weiterhin massiver Investitionsbedarf besteht. Mehr als 720 Milliarden Euro müssen bis 2030 investiert werden, um die Klimaziele zu erreichen und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. mehr...
Der aktuelle Fortschrittsmonitor Energiewende von EY und BDEW zeigt, dass Deutschland beim Ausbau der erneuerbaren Energien vorankommt.
BMWK: Rekordzahlen bei Erneuerbaren
[29.4.2024] Der Ausbau der erneuerbaren Energien schreitet in Deutschland deutlich voran. Vor allem Wind- und Solarenergie erleben einen Aufschwung bei Genehmigungen und neu installierten Kapazitäten. mehr...
Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland gewinnt deutlich an Fahrt.
Hamburg: Milliarden für klimaneutrale Energie
[29.4.2024] Experten diskutierten in Hamburg über den Ausbau der städtischen Energie-Infrastruktur und die Umsetzung der Klimaschutzziele. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der Integration von Wärme-, Strom-, Gas- und Wasserstoffnetzen. mehr...

Suchen...

 Anzeige

 Anzeige

 Anzeige

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
A/V/E GmbH
06112 Halle (Saale)
A/V/E GmbH
Meriaura Energy Oy
22761 Hamburg
Meriaura Energy Oy
Langmatz GmbH
82467 Garmisch-Partenkirchen
Langmatz GmbH
VOLTARIS GmbH
67133 Maxdorf
VOLTARIS GmbH
Trianel GmbH
52070 Aachen
Trianel GmbH

Aktuelle Meldungen