Sonntag, 5. Mai 2024
Sie befinden sich hier: Startseite > Themen > Politik > Neue Treibhausgasbilanz

Dresden:
Neue Treibhausgasbilanz


[2.2.2022] In Dresden hat der Klimaschutzstab die Treibhausbilanz der Landeshauptstadt aktualisiert und vorgelegt. Diese zeigt, dass der CO2-Ausstoß weiterhin auf einem hohen Niveau verharrt.

Der Klimaschutzstab der Landeshauptstadt Dresden hat jetzt die Treibhausgasbilanz für Dresden aktualisiert und vorgelegt. Dies teilt die Stadt in einer Pressemeldung mit. „Die Treibhausgasbilanz ist eine Möglichkeit, die Wirksamkeit und den Erfolg des kommunalen Klimaschutzes sichtbar zu machen“, erläutert die Leiterin des Klimaschutzstabes Ina Helzig. Angaben der sächsischen Landeshauptstadt zufolge sollen im Rahmen von Monitoring und Controlling ausgehend von der Treibhausgasbilanz Fehlentwicklungen erkannt werden, um diesen entgegen wirken zu können.
Der Ausstoß klimaschädlicher Gase im nun vorliegendem bilanzierten Jahr 2018 sei gegenüber den Vorjahren in Dresden leicht rückläufig, bleibe jedoch auf hohem Niveau. Zwischen 2013 und 2018 seien die Emissionen von 3,8 auf 3,5 Millionen Tonnen pro Jahr bei wachsender Einwohnerzahl gesunken. Ein großer Teil des Rückgangs lasse sich mit den milden Wintern begründen. Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (Bündnis 90/Die Grünen) ordnet die Entwicklungen folgendermaßen ein: „Die Entwicklung in Dresden bewegt sich etwa im bundesdeutschen Durchschnitt. Zwar ist es gut, dass die Emissionen absinken, doch zum Erreichen der vereinbarten Klimaschutzziele reicht das noch nicht. Um deutlich vor 2050 Klimaneutralität zu erreichen, muss der Ausstoß klimaschädlicher Gase wesentlich schneller reduziert werden.“

Neues Klimaschutzkonzept für Dresden in Arbeit

Laut der Stadt Dresden waren dort die Basis der Klimaschutzbemühungen bisher die 2013 vom Stadtrat im Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept beschlossenen gesamtstädtischen Strategien und Maßnahmen. „Diese wurden bisher nicht konsequent genug umgesetzt. Nötig sind tiefgreifendere Beiträge zur Energieeinsparung und -effizienzsteigerung, zur Ablösung fossiler Energieträger und der Stärkung umweltfreundlicher Verkehrsmittel. Zugleich müssen die gesetzlichen Rahmenbedingungen in Land und Bund weiter so gestaltet werden, dass sowohl Anreize, Verpflichtungen als auch Finanzierungsmöglichkeiten für mehr Klimaschutzmaßnahmen geschaffen werden“, erläutert Jähnigen.
Die Stadt teilt ferner mit, dass der Dresdner Stadtrat am 30. Januar 2020 die Aktualisierung der Dresden Klimaschutzziele beschloss mit der Vorgabe, deutlich vor 2050 Klimaneutralität zu erreichen und das Klimaschutzkonzept entsprechend zu überarbeiten. Mit diesem Beschluss sei Klimaschutz zur städtischen Aufgabe von höchster Priorität für die Daseinsvorsorge durch die Landeshauptstadt Dresden und die städtischen Beteiligungsgesellschaften erklärt worden.
Im Jahr 2022 werde das neue Klimaschutzkonzept für Dresden erarbeitet und vorgelegt. Es soll Ausführungen, zum verbleibenden CO2-Budget, zum Reduktionspotenzial und zur Konkretisierung des zeitlichen Ziels sowie der notwendigen Maßnahmen enthalten.

Ab 2017 neue Bilanzierungsmethodik angewandt

Zur Auswirkung der Corona-Pandemie könnten noch keine Aussagen getroffen werden, da für 2020 die entsprechenden Daten noch nicht vorliegen, erklärt Ina Helzig vom Klimaschutzstab: „Es ist davon auszugehen, dass weniger Pkw-Verkehr auf den Straßen und eventuell Änderungen im Produktionsumfang der Industrie zu weniger Emissionen führen. Gleichzeitig wird aber mehr Strom in den Privathaushalten verbraucht, etwa für das Arbeiten im Homeoffice.“
Mit dem Bilanzjahr 2017, so die Stadt, erfolgte ein Wechsel der Bilanzierungsmethodik auf die vom Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (Ifeu) entwickelte Bilanzierungs-Systematik Kommunal (BISKO), welches auch durch andere Kommunen genutzt wird. Um Vergleichbarkeit mit Bilanzen anderer Städte zu erreichen, nutze die Landeshauptstadt Dresden für die Berechnung der Treibhausgasemissionen nun den Klimaschutzplaner des Klima-Bündnisses. Durch die Umstellung ergäben sich Abweichungen zu bisherigen Veröffentlichungen. Die aktuell veröffentlichte Bilanz zeige zum ersten Mal die Ergebnisse für die letzten fünf zurückliegenden Jahre nach dieser Methodik.
Die Treibhausgasbilanz sei verbrauchsbasiert. Deswegen könne sie immer erst dann erstellt werden, wenn Statistiken und Abrechnungszahlen nach Ablauf des Bezugszeitraums und des Jahresabschlusses vorliegen. Mitunter seien Statistiken auch erst nach zwei Jahren verfügbar. Daher trete bei der Veröffentlichung der Treibhausgasbilanzen generell eine Verzögerung von bis zu zwei Jahren auf. (th)

Hier finden Sie weitere Informationen, Erläuterungen und Daten zur Treibhausgasbilanz. (Deep Link)
https://www.dresden.de

Stichwörter: Politik, Dresden, Treibhausgasbilanz



Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Politik

Nürnberg: Treibhausgasbilanz vorgestellt
[3.5.2024] In Nürnberg wurde im April die neue Treibhausgsbilanz der Stadtverwaltung für das Jahr 2022 im Umweltausschuss vorgestellt. Im Vergleich zum Jahr 2019 zeichnen sich kaum Veränderungen ab. mehr...
Memmingen: Bewusstsein für Energieströme
[3.5.2024] Seit April können die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Memmingen mit dem neuen LEW-Energiemonitor die lokale Stromerzeugung und den Verbrauch in Echtzeit verfolgen. Das Tool zeigt auch, wie viel Strom aus erneuerbaren Quellen stammt. mehr...
In Memmingen kann die lokale Stromerzeugung und der Verbrauch in Echtzeit verfolgt werden.
Fortschrittsmonitor: Wachstum durch Energiewende
[2.5.2024] Der aktuelle Fortschrittsmonitor Energiewende von EY und BDEW zeigt, dass Deutschland beim Ausbau der erneuerbaren Energien vorankommt, aber weiterhin massiver Investitionsbedarf besteht. Mehr als 720 Milliarden Euro müssen bis 2030 investiert werden, um die Klimaziele zu erreichen und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. mehr...
Der aktuelle Fortschrittsmonitor Energiewende von EY und BDEW zeigt, dass Deutschland beim Ausbau der erneuerbaren Energien vorankommt.
BMWK: Rekordzahlen bei Erneuerbaren
[29.4.2024] Der Ausbau der erneuerbaren Energien schreitet in Deutschland deutlich voran. Vor allem Wind- und Solarenergie erleben einen Aufschwung bei Genehmigungen und neu installierten Kapazitäten. mehr...
Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland gewinnt deutlich an Fahrt.
Hamburg: Milliarden für klimaneutrale Energie
[29.4.2024] Experten diskutierten in Hamburg über den Ausbau der städtischen Energie-Infrastruktur und die Umsetzung der Klimaschutzziele. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der Integration von Wärme-, Strom-, Gas- und Wasserstoffnetzen. mehr...

Suchen...

 Anzeige

 Anzeige

 Anzeige

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
SMIGHT GmbH
76185 Karlsruhe
SMIGHT GmbH
IVU Informationssysteme GmbH
22846 Norderstedt
IVU Informationssysteme GmbH
A/V/E GmbH
06112 Halle (Saale)
A/V/E GmbH
GIS Consult GmbH
45721 Haltern am See
GIS Consult GmbH
VIVAVIS AG
76275 Ettlingen
VIVAVIS AG

Aktuelle Meldungen