Mittwoch, 1. Mai 2024

Eschweiler:
Faktor X-Baugebiet entsteht


[20.5.2022] EWV Energie- und Wasser Versorgung übernimmt die Heizzentrale bei den in Eschweiler entstehenden Faktor X-Baugebieten. Diese zeichnen sich durch klimaschonende Ansätze bei Bau und Nutzung der Gebäude aus.

Besichtigung der Pläne für das in Eschweiler entstehende Neubaugebiet. In der Stadt Eschweiler entsteht eine neue Faktor X-Siedlung. Wie EWV Energie- und Wasserversorgung mitteilt, sind für diese Baugebiete klimaschonende Ansätze bei Bau und Nutzung der Gebäude typisch. Dazu trage auch die Wärmeversorgung bei: Denn die insgesamt vier Mehrfamilienhäuser, 33 Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften bräuchten keine eigene Wärmeversorgung. Dafür gebe es die Heizzentrale der EWV.
Wie es funktioniert, hätten nun Vertreter der Stadt Eschweiler und der EWV vorgestellt. „Im Wesentlichen liefern eine moderne Heizzentrale und das lokale Rohrnetz die benötigte Wärme direkt ins Haus“, erläutert Hermann Gödde von der Stadt Eschweiler. Und das geht laut EWV klimaschonend: Die Heizanlage mit rund 300 Kilowatt Wärmeleistung setze komplett auf Pellets als so genannten Primärenergieträger. „Die Pellets werden aus Sägerestholz von regionalen Sägewerken hergestellt und brauchen keine langen Transportwege“, so Gödde. „Dies ist der erste Baustein einer zukunftsweisenden Wärmeversorgung der Stadt“, ergänzt Eberhard Büttgen von der Stadt Eschweiler. „In Zukunft will man in Eschweiler auch verstärkt auf Nahwärmeversorgung mit Nutzung von Umweltwärme aus Indewasser und Grundwasser setzen“, so Büttgen. Fossile Energieträger spielen dabei keine Rolle mehr.
Angaben von EWV zufolge versorgt das lokale Nahwärmenetz über spezielle Leitungen die Menschen mit Wärme. Das Prinzip entspreche der Fernwärmeversorgung. Allerdings setze die Quartierslösung der EWV auf höchste Effizienz. „Für die Bauenden hat das den Vorteil, dass hier der bei der Beantragung von KfW-Förderungen wichtige Primärenergiefaktor bei circa 0,4 liegt. Das bedeutet grundsätzliche Förderung im Rahmen eines KfW-40-Hauses“, ergänzt Samy Gasmi. Er ist bei der EWV für Wärmeprojekte zuständig.

Wärmelieferung kann sofort starten

Laut EWV sind ein eigener Heizraum oder eine Abgasleitung nicht mehr nötig. Lediglich eine so genannte Hausübergabestation werde eingebaut. „Sie ist etwas kleiner als ein modernes Klimagerät und wird zwischen den Rohrleitungen und der Hausinstallation platziert. Auch das sonst unvermeidliche Betriebsgeräusch beispielsweise einer Wärmepumpenlösung entfällt“, so Gasmi weiter. Lediglich der Hausübergabepunkt, an dem auch Wasser- und Stromanschluss laufen, so EWV, ist in diesem Fall etwas größer. Zusätzlicher Vorteil: Ist die Hausinstallation komplett, könne die Wärmelieferung sofort starten.
Für die EWV sei es nicht die erste Wärmeversorgung in dieser Größenordnung: Aktuell seien in der Städteregion und im Kreis Düren schon elf Wärmenetze zur Quartiersversorgung in Betrieb. Weitere sollten folgen. Neben den so versorgten 200 Gebäuden, mehreren hundert Wohnungen und Gewerbeeinheiten, sei die EWV für 900 Heizungsanlagen in der gesamten Region zuständig, darunter auch Blockheizkraftwerke (BHKW) und Wärmepumpen. Damit würden Leistungen von bis zu mehreren Megawatt abgedeckt. (th)

https://www.eschweiler.de
https://www.ewv.de

Stichwörter: Wärmeversorgung, Eschweiler, Faktor X, EWV Energie- und Wasser-Versorgung GmbH

Bildquelle: EWV Energie- und Wasser-Versorgung GmbH

Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Wärmeversorgung

Augsburg: Abwärme von Rolls-Royce
[30.4.2024] Die swa investieren bis 2040 rund eine Milliarde Euro in den Ausbau der Fern- und Nahwärme in Augsburg. Eine Kooperation mit Rolls-Royce soll die Nutzung industrieller Abwärme ermöglichen. mehr...
Tobias Schnell, Geschäftsführer von Rolls-Royce Solutions Augsburg GmbH, und swa-Vertriebsleiter Ulrich Längle planen die Nutzung industrieller Abwärme.
Wärmeplanung: Vorteile durch Location Twins Bericht
[29.4.2024] Bis spätestens Juni 2028 müssen auch kleinere Gemeinden ihre Wärmeplanung vorlegen. Das kann nur funktionieren, wenn die Datenbasis dafür umfassend und belastbar ist. Eine wichtige Rolle spielen dabei Location Twins, also digitale Abbilder der einzelnen Städte und Gemeinden. mehr...
Für die kommunale Wärmeplanung sind gebäudescharfe Daten nötig.
Stadtwerke München: Heizkraftwerk-Block wechselt auf Gas
[29.4.2024] Die Stadtwerke München haben jetzt die Umstellung des Blocks 2 im Heizkraftwerk München Nord von Kohle auf Gas angekündigt. Diese Maßnahme, genehmigt im März 2022, trägt zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei und entspricht der deutschen Kraftwerksstrategie zur Dekarbonisierung. mehr...
Am 2. April erreichte der letzte Kohlezug das Heizkraftwerk Nord.
Iqony/RWE: Fernwärme aus Müll bis 2026
[23.4.2024] Iqony Fernwärme und RWE schließen einen neuen Wärmeliefervertrag. Dabei wird Abwärme aus dem Essener Müllheizkraftwerk Karnap zu Fernwärme gewandelt. Der Vertrag läuft bis Ende 2036. mehr...
Stadtwerke Bochum: Grüne Fernwärme durch Pflanzenkohle
[19.4.2024] Das Climate Tech Start-up Novocarbo hat jetzt die Stadtwerke Bochum als Partner für den neuesten Standort seiner Net-Zero-Lösung gewonnen. Der gemeinsam geplante Carbon Removal Park Bochum soll künftig nicht nur die Fernwärme in Bochum grüner machen, sondern auch eine besondere Kohle produzieren, die im Kampf gegen den Klimawandel helfen kann. mehr...
Der Carbon Removal Park Bochum soll künftig eine besondere Kohle produzieren, die im Kampf gegen den Klimawandel helfen kann.

Suchen...

 Anzeige

 Anzeige

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich Wärmeversorgung:
Trianel GmbH
52070 Aachen
Trianel GmbH
Meriaura Energy Oy
22761 Hamburg
Meriaura Energy Oy

Aktuelle Meldungen