BonnKommunale Wärmeplanung startet

Die Bundesstadt Bonn hat die kommunale Wärmeplanung in Auftrag gegeben.
(Bildquelle: Giacomo Zucca/Bundesstadt Bonn)
Die Stadt Bonn hat jetzt das städtische Tochterunternehmen Bonn-Netz mit der kommunalen Wärmeplanung beauftragt. Wie die nordrhein-westfälische Kommune mitteilt, hat sich Bonn-Netz im EU-weiten Vergabeverfahren mit einem überzeugenden Konzept und dem wirtschaftlichsten Angebot durchgesetzt. Unterstützt werde Bonn-Netz unter anderem von dem Beratungsunternehmen evety und dem IT-Dienstleister DigiKoo.
Die kommunale Wärmeplanung ist Teil des Arbeitsprogramms des Bonner Klimaplans 2035, der im März 2023 vom Stadtrat beschlossen worden ist. Sie soll für alle Bonner Stadtgebiete sinnvolle, klimaschonende Heizungsformen vorschlagen. Dies könne der Anschluss an das auszubauende zentrale Fernwärmenetz sein, die Einrichtung eines Nahwärmenetzes für ein Quartier oder eine dezentrale Lösung wie einzelne Wärmepumpen für jedes Gebäude. Ergebnisse der Wärmeplanung werden Anfang 2025 erwartet.
Bei der Erarbeitung spielt nach Angaben der Stadt nicht nur die rechtliche Machbarkeit eine Rolle. Maßgabe sei auch, dass die Wärmeplanung wirtschaftlich und sozialverträglich ist. Für zwei bis drei so genannte Fokusgebiete sollen außerdem konkrete erste Schritte vorgeschlagen werden, damit die Umsetzung direkt starten könne. Zusätzlich werde die Wärmeplanung aufzeigen, wie der Energiebedarf zur Wärmeversorgung gesenkt werden kann. „Schon jetzt ist klar, dass Bonn-Netz das Fernwärmenetz verdoppeln und das Stromnetz massiv ausbauen wird“, kündigt Bonn-Netz-Geschäftsführer Urs Reitis an. „Die Bonnerinnen und Bonner erhalten damit die Grundlage für klimafreundliche Wärmelösungen.“
Herausforderung gemeinsam angehen
An der Wärmeplanung werden neben Verwaltung und Stadtwerken auch viele weitere Akteure beteiligt, heißt es in der Bonner Meldung. Dazu gehören beispielsweise Bürgerenergiegenossenschaften, Unternehmen, die nutzbare Abwärme produzieren, Wohnungsbaugesellschaften, die Universität, Ministerien und andere große Einrichtungen mit hohen Wärmeverbräuchen, Schornsteinfeger, Handwerksbetriebe und die Bonner Beratungsstellen.
Nach Abschluss der kommunalen Wärmeplanung werde der Rat der Stadt die empfohlenen Versorgungsgebiete voraussichtlich in Form einer kommunalen Satzung ausweisen. Erst dann seien diese bei zukünftigen Planungen zu berücksichtigen – und erst dann greife die im Gebäudeenergiegesetz (GEG) formulierte Anforderung, dass Heizungen zukünftig mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien zu betreiben sind. Die Stadt will außerdem rechtzeitig zum Vorliegen der Wärmeplanung ein eigenes Förderprogramm für die sozialverträgliche Altbausanierung aufsetzen.
Wichtiges Planungsinstrument
„Ich bin froh, dass wir in Bonn schnell unterwegs sind und als eine der ersten Kommunen in NRW die Wärmeplanung starten“, sagt Oberbürgermeisterin Katja Dörner. „Mit der Entscheidung über die Art des Heizens, bindet man sich für 20 bis 30 Jahre. Je eher wir Klarheit haben, welche klimaschonenden Lösungen in welchen Bereichen der Stadt gut funktionieren, umso besser.“
Bis spätestens Juni 2026 müssen Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern eine kommunale Wärmeplanung vorlegen – so schreibt es das Wärmeplanungsgesetz (WPG) des Bundes vor. Die Bundesstadt Bonn hat laut eigenen Angaben bereits frühzeitig Bundesfördermittel im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) beantragt. Als im November 2023 eine Ausgabesperre für den Bundeshaushalt verhängt wurde, lag der Zuwendungsbescheid in Bonn mit über 90 Prozent der benötigten Projektmittel bereits vor. Mittlerweile ist das Förderprogramm mit Blick auf kommende Landesgesetzgebungen ausgelaufen.
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